Zwei Wochen Aix-les-Bains im Okt.18

Wir wollen unsere diesjährige Camping-Saison mit einem Aufenthalt am Lac du Bourget (Savoyen, Frankreich) abschliessen. Gerne wären wir ein weiteres Mal nach Annecy gefahren, aber all die schönen Campingplätze am Lac d’Annecy haben ihre Tore bereits geschlossen. Daher haben wir uns für den CP «Du Sierroz» in Aix-les-Bains entschieden.

Es ist Sonntag der 30.September

Wir starten nicht so früh wie wir uns gewohnt sind, denn zum einen wird es nicht mehr so früh hell und wir wollen den Wohnwagen nicht im Dunkeln ankoppeln, zum anderen ist die Rezeption des CP von 12 bis 14 Uhr geschlossen.

So starten wir gegen 8 Uhr. Es ist uns ein wolkenloser Herbsttag beschert…noch ist die Sonne nicht aufgegangen.

Ohne viel Verkehr fahren wir über Zürich, Bern, Lausanne und Genf. Wir nutzen die Autobahn von Frauenfeld bis Aix-les-Bains, ca. 400 km.

Ab Aarau liegt allerdings dicker Nebel über dem Land

Frühstück gibt’s auf dem Rastplatz Kölliken

Zum Glück ist aber ab Bern «die Welt wieder in Ordnung»…die Sonne scheint.

ein spätes Sonnenblumenfeld

…und die ersten bunten Herbstfarben

im Hintergrund der Jura

Rebhänge am Genfersee

ein netter Rastplatz fürs Mittagessen

Bei Genf verlassen wir die Schweiz – nun sind es noch ca. 60 km bis zu unserem Ziel Aix-les-Bains.

Nach einer problemlosen Fahrt erreichen wir den CP «Du Sierroz» um 14:30 Uhr.

https://www.camping-sierroz.com/

Ein paar Worte zum CP: er liegt sehr ruhig am Stadtrand, nur 50 m vom Lac du Bourget entfernt. Ein Bus (gratis) fährt direkt vom CP ins Zentrum/Altstadt. Der uns zugewiesene Platz ist eher klein, obwohl es ein Komfortplatz ist. Es gäbe auch grössere Plätze. Aber der CP im allgemeinen ist okay. Die Sanitäranlagen sind sehr sauber und geheizt (das neue Sanitärgebäude steht bereits, ist aber noch nicht in Betrieb). Ein Restaurant gibt es nicht auf dem Platz, jedoch einige in unmittelbarer Nähe (beim Hafen), aber eine Snack-Bar bietet Burger, Pizza, Hühnchen, usw. an, auch frische Croissants und Baguettes bekommt man dort jeden Morgen. Das Internet ist gratis und läuft perfekt.

Wir schaffen es gerade noch das Vorzelt aufzustellen, als es zu regnen beginnt – und zwar wie aus Kübeln.

So kochen wir uns ein feines Abendessen: Rehpfeffer mit Spätzle und Rotkraut und geniessen danach einen gemütlichen Fernsehabend.

 

Montag, 1.Oktober

Wir haben wunderbar geschlafen, auf dem CP herrschte totale Ruhe.

Den Vormittag verbringen wir mit einem Spaziergang am See. Der Lac du Bourget ist der grösste natürlich entstandene See Frankreichs, mit dem grössten Süsswasser-Jachthafen Frankreichs.

ein starker Wind bläst über den See

die Promenade die direkt vom CP wegführt

Vielleicht kann mir jemand sagen, was das für «Früchte» sind, die dieser Baum trägt??

Inzwischen hat wieder Regen eingesetzt. So verbringen wir den Nachmittag beim Shopping – das heisst wir fahren nach La Motte-Servolex zum Lidl und zum Super-U.

Auf dem Rückweg zum CP fahren wir noch durch die Altstadt von Aix-les-Bains, welche ca. 100 m oberhalb des Sees liegt.

Alle kursiv geschriebenen Texte sind aus dem Internet.

Die Gemeinde ist traditionell zweigeteilt. Während die Unterstadt das Seeufer einnimmt, überragt die Oberstadt mit dem Stadtzentrum den Lac du Bourget. Die Stadt entstand zunächst auf einer Anhöhe, die Schutz vor den zahlreichen Hochwassern des Sees bot. Diese wurden später mittels eines Staudamms geregelt.

Die Durchschnittshöhe der Stadt beträgt ungefähr 320 Meter, wobei der untere Teil nur bei 224 Metern, auf der Höhe des Seespiegels liegt.

Zu Fuss werden wir sie Altstadt mal bei schönerem Wetter erkunden.

Inzwischen hat es allerdings aufgehört zu regnen, trotzdem geniessen wir einen gemütlichen Abend im Wohnwagenstübchen, bei einem Raclette.

 

Dienstag, 2.Oktober

Der Himmel zeigt sich noch bedeckt, aber die Wolken scheinen sich aufzulockern.

Unser heutiges Ziel ist nochmals die Altstadt von Aix-les-Bains.

Aix-les-Bains ist eine Bäderstadt. Die heißen Schwefelquellen mit einer Temperatur von circa 43–45 °C werden jährlich von mehreren tausend Kurgästen besucht.

Die Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem CP und der Bus fährt ca. alle 30 Minuten ins Zentrum.

Wir steigen beim Hôtel de Ville aus und befinden uns genau richtig beim Office de Tourisme, wo wir uns einen Stadtplan besorgen.

Diesen Teil der Altstadt empfinde ich als etwas beengend – mit den schmalen Strassen und dem vielen Verkehr.

ich liebe diese kleinen Läden mit Produkten aus der Region

auch diese «Schaufenster» gefallen mir 🙂

Zum Glück gibt es eine, wenn auch kurze Fussgängerzone.

Wir spazieren nun auf dem «Circuit Découverte», der zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Zentrum führt…

…so zum Arc de Campanus: Der Bogen von Campanus ist ein altes römisches Grabmonument. Es wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. errichtet und seit August 1890 als französisches «Monument historique» klassifiziert.

,,,dann zum Rathaus (Mairie)Erbaut Anfang des 15.Jh., dann 1824 bis 1866 diente es als Schloss des Marquis d’Aix, danach wurde es an die Stadt verkauft und als Rathaus genutzt.

…zur alten Therme: (auch die «Nationalbäder» genannt), wurde 2012 von der Stadt gekauft, war zuvor Eigentum des Staates. Dieses Gebäude beherbergt derzeit nebst Spa, einige Dienstleistungen der Stadt, wie das Tourismusbüro. Die «Peyrefitte Esthétique National School» befindet sich ebenfalls in diesem Gebäude.

«Das Ende eines Traums» von Henri Varenne , Skulptur in der Halle des Erdgeschosses der Nationalbäder.

die Glaskuppel der alten Therme

…dann zur Église Notre Dame: erbaut 1875 -1900, eine Mischung aus byzantinischen und romanischen Stil.

Die schöne Seite der Stadt sind die verschiedenen Parks im Zentrum. Hier zum Beispiel…

…der Parc Thermal, er gehörte ursprünglich zum Schloss des Marquis d’Aix und wurde 1869 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

…aber auch ein Spaziergang durch den Bois Vidal zum Aussichtspunkt Belvédère lohnt sich allemal. Dieser Wald befindet sich direkt am Rande der Altstadt.

Beim Aufstieg erwischen wir zwar nicht den richtigen Weg, so ist es eher etwas mühsam.

Der richtige Weg wäre zwar klar beschildert, man sollte nur die Augen offen halten.

aber wir haben auch so das Ziel erreicht

dieser grossartige Ausblick über die Stadt wird uns hier geboten

Zurück geht es dann aber auf dem offiziellen und schön angelegten Spazierweg, vorbei an alten Zeitzeugen

Inzwischen ist es Mittag und wir sind hungrig. So gibt’s nun Mittagessen in einem netten Beizli in der Fussgängerzone.

Noch ein kurzer Bummel durch die Altstadt  und danach geht es zurück zum CP.

Inzwischen ist auf dem grossen Platz zwischen See und CP eine Zirkusstadt entstanden. Der Cirque Arlette Gruss wird für 4 Tage hier gastieren.

Wir unternehmen noch einen Abendspaziergang am Hafen und auf der Promenade.

Der Hafen von Aix-les-Bains ist der grösste Süsswasserhafen Frankreichs.

eine hübsche Wasserstelle auf dem CP

die Rezeption und die Snackbar des CP

unser Platz

 

Mittwoch, 3.Oktober

Um 8 Uhr sitzt Ruedi bereits am Funk und hat Kontakt mit seinen Funkerkollegen in der Schweiz.

Das Wetter ist ganz akzeptabel. So beschliessen wir auf den Mont Revard zu fahren – natürlich nicht ohne vorher ausgiebig gefrühstückt zu haben.

Eine gut ausgebaute Strasse führt uns von Aix-les-Bains (230m) hinauf auf den Mont Revard (1’537m). 

Direkt am Ostufer des Lac de Bourget erhebt sich der Mont Revard als westlicher Abschluss des Massif des Bauges. 

unser Ziel ist in Sicht

Oben werden ein grosser Parkplatz, ein Restaurant (heute geschlossen), ein Souvenirshop und ein Spazierweg angeboten.

Zudem sind wir überwältigt von der spektakulären Aussicht. Von drei Aussichtsplattformen aus geniesst man diesen Weitblick.

Der Boden einer der Plattformen ist aus Glas – daher nicht so ganz mein Ding …aber die beiden anderen sind aus robustem Holz 🙂

Auch das Wetter ist inzwischen wunderschön und die Weitsicht super…

…man kann sogar den Mont Blanc sehen

Wir unternehmen einen schönen Spaziergang – obwohl ein starker Wind uns um die Ohren bläst. Ruedi kauft sich im Souvenirshop sogar eine warme Mütze.

Etwas unterhalb des Gipfels, im «Le Trappeur» wärmen wir uns auf bei einer Tasse Kaffee.

Nun nehmen wir den Rückweg unter die Räder

Einen Halt legen wir aber noch in Grésy-sur-Aix ein.

das Rathaus

die Kirche von Grésy

eine Burg, die aber leider nicht zugänglich ist

Nun noch ein Einkauf bei Carrefour, von wo aus man auf den Mont Revard sehen kann…dort oben waren wir.

Nach dem Abendessen besuchen wir die heutige Zirkus-Vorstellung

Zirkus «Arlette Gruss»

Eine grandiose Show wird uns geboten,

hier «tanzen» etwa ein Dutzend Quadrokopter ein Ballett

Ich liebe vor allem die vielen Tanz- und Balletteinlagen, einmal sogar mit Live-Gesang.

Das war nun wirklich ein toller und erlebnisreicher Tag.

 

Donnerstag, 4.Oktober

Und wieder ist uns ein Schönwetter-Tag gegönnt.

Auf dem Programm steht heute der Besuch der Abtei «Hautecombe», welche auf der anderen Seeseite des Lac du Bourget liegt.

Wir umfahren den See in nördlicher Richtung. Die Strasse mit dem See auf der einen und den schroffen Felsen auf der anderen Seite, kommt uns vor, als führen wir dem Lago Maggiore entlang.

auf der anderen Seeseite kann man bereits das Kloster Hautecombe sehen

Am oberen Ende des Sees liegt die Gegend «Chautagne», ein ehemaliges Sumpfgebiet, heute zum Teil entwässert oder einfach naturbelassen… auch als Weingegend bekannt.

Wir kommen am Dörfchen Châtillon vorbei, wo wir einen Halt einlegen, denn wir haben aus der Ferne eine Burg auf einem Hügel entdeckt. Mal sehen, ob wir sie besuchen können. Wir steigen den Hügel empor, aber zu unserer Enttäuschung ist die Burg in Privatbesitz.

Auf dieser Tafel wird gezeigt, dass dieses Gebiet bereits zur späten Bronzezeit besiedelt war.

So spazieren wir noch ein wenig dem See entlang, bevor wir weiterziehen.

…es herrscht ein mildes Klima, Palmen und Oliven gedeihen hier – auch ist die Chautagne ein bekanntes Weinanbaugebiet.

Ganz zufällig kommen wir nach Chanaz. Das heisst wir sehen einen grossen Parkplatz, was meist irgendwie auf eine Sehenswürdigkeit hinweist. Beim Parkplatz weisen Tafeln auf einen Spazierweg zum «Village» hin.

Okay, machen wir uns auf den Weg.

Was für eine Überraschung – Chanaz liegt am wunderschönen Canal du Savière.

Dieser Kanal verbindet den Lac du Bourget mit der Rhone.

Wir spazieren dem Kanal entlang, überqueren eine bogenförmige Brücke und gelangen so ins historische Dörfchen.

Eine Tafel weist auf eine alte Mühle hin…

– wir steigen die steile Strasse hinauf und gelangen so zur 150 Jahre alten Mühle, die allerdings 1992 restauriert wurde. Im vorderen Teil ist es eine Getreidemühle, im hinteren Teil eine Ölmühle.

Nun noch ein Spaziergang durch die Gässchen von Chanaz

…und zum Ort, wo der Canal du Savière in die Rhone fliesst.

hier im Hintergrund die Rhone

Eigentlich ist unser heutiges Ziel ja die Abbaye d’Hautecombe, die wir nun doch noch besuchen wollen.

Sie liegt ziemlich abgelegen – denn die Strasse endet beim Kloster. Eine weitere Möglichkeit die Abtei zu Besuchen ist per Schiff von Aix-les-Bains aus.

Da das Kloster gerade renoviert wird und sich daher nicht seht fotogen zeigt, hier zwei Aufnahmen von Postkarten, die ich im Kloster-Shop gekauft habe.

Für 3.50 Euro/Person bekommen wir einen Audioguide und dürfen damit die Kirche besuchen.

Hier wurden die Prinzen des Hauses von Savoyen bestattet. Die Abtei ist heute von einer Religionsgemeinschaft besetzt  (la communauté du Chemin Neuf). Die Kirche, gotischen Stiles, kann trotzdem besucht werden.

Man erfährt viel über die Geschichte der Abtei und der Königshäuser von Savoyen. Zudem gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Kunst und Prunk zu entdecken.

Diese Dreiergruppe wurde aus einem einzigen Stück Marmor gehauen

Dies der Ausblick vom Klostergarten aus

Wir verlassen nun Hautecombe und fahren wieder über Châtillon zurück nach Aix-les-Bains.

Dabei begegnen wir immer wieder Ziegenherden  – viele Bauern haben Ziegenkäse im Angebot.

 

Freitag, 5.Oktober

Wow, nochmals Sonne pur.

Unser Lieblingsort in Savoyen (Haute Savoie) ist seit zwei Jahren der «Semnoz».  So sind wir uns rasch einig, dass wir heute zum Wandern auf den Semnoz fahren. Wie der Mont Revard gehört auch Le Semnoz zum Massif des Bauges.

Schon die Fahrt ist abwechslungsreich und einfach wunderschön.

Vom Parkplatz auf  der Crète de Châtillon steigen wir noch die letzten Meter zum Gipfelkreuz hinauf (1’705 m ü. M.).

…hier wird uns eine einmalige Aussicht geboten…bis hin zum Mont Blanc

der Blick nach Osten

der Blick nach Westen

Ab hier sind viele Wanderungen möglich – im Sommer vor allem zu all den diversen Alpkäsereien, die inzwischen aber bereits geschlossen sind.

es ist sogar hier oben noch sommerlich warm

Nun haben wir eine Pause verdient. Im «Les Rochers Blancs» geniessen wir die Sonne und ein leichtes Mittagessen (Bruschette und Salat).

Von hier aus kann man knapp den Lac d’Annecy sehen.

Nun noch ein paar Eindrücke von der Fahrt zurück nach Aix-les-Bains

Den Nachmittag geniessen wir im Liegestuhl an der Sonne.

Da der heutige Abend nochmals angenehm warm ist – vielleicht zum letzten Mal in diesem Jahr – wollen wir ihn voll auskosten und zwar bei einem feinen Abendessen im Garten einer Brasserie direkt beim Hafen.

Abendstimmung am See

…bei Sonnenuntergang

 

Samstag, 6.Oktober

Der Himmel zeigt sich bedeckt und leichter Regen ist vorhergesagt.

Ruedi möchte gerne mal an das Ufer der Rhone fahren.

Das heisst wir fahren auch heute wieder dem See entlang in Richtung Norden.

Hier sieht man nun die Rebgebiete der Chautagne.

Bald schon überqueren wir die Rhone

…und finden kurz danach eine Möglichkeit dem Flussufer entlang zu spazieren.

Auch heute legen wir nochmals ein kurzer Zwischenhalt in Chanaz ein,

…wo ich auf einem Schiff eine tolle Boutique entdecke, «Les Sales Gosses» – ich kann nicht widerstehen und kaufe mir zwei lustig bemalte Töpfereien als Souvenirs.

Auch sonst gibt es hier originelle Shops zu entdecken.

Kürzlich habe ich von der Église de St.Pierre du Curtille als Sehenswürdigkeit gelesen. Da wir nun ganz in der Nähe sind, fahren wir über eine enge, kurvenreiche Strasse hinauf nach St.Pierre Curtille.

Vom Parkplatz im Dorf führt ein Fussweg hinauf zur Kirche

ein blumiges Dorf

– aber ich finde, als Sehenswürdigkeit würde ich dieses Bauwerk jetzt nicht gerade bezeichnen – es ist eine hübsche, mit ihrem Rundbau sicher nicht alltägliche Kirche – zudem ist sie geschlossen…obwohl im Prospekt steht, sie sei das ganze Jahr täglich geöffnet.

Gleich nebenan steht das Rathaus von St.Pierre Curtille

Weihnachten ist auch nicht mehr weit  🙂

Da wir uns nun auf der Strasse zum Col du Chat, schon weit über dem Lac du Bourget befinden, beschliessen wir von hier aus weiter zu fahren – in Richtung Chambéry.

Beim Aussichtspunkt «Bellevue» geniessen wir die Aussicht über den See.

immer höher führt uns die Strasse

…schon bald erreichen wir einen weiteren Aussichtspunkt – hier befinden wir uns direkt oberhalb des Klosters Hautecombe.

Den nächsten Halt legen wir beim «Belvédère» ein.

Von hier aus führt ein kurzer Spazierweg zur Chapelle Notre-Dame de l’Étoile.

Hier sieht man Aix-les-Bains

und weiss eingekreist den Campingplatz

Ab hier führt uns die Strasse hinunter zum Südende des Sees

und von dort zurück nach Aix les Bains.

Schlussendlich haben wir ganz ungeplant den Lac du Bourget umrundet. Eine empfehlenswerte Tour. Zudem war das Wetter besser als erwartet, vor allem mit 24° angenehm warm.

Auch am Abend können wir noch kurzärmlig draussen essen.

 

Sonntag, 7.Oktober

Es ist ein trüber Morgen, immer wieder regnet es leicht.

Ein Ruhetag ist geplant. Gegen Mittag haben wir dann doch das Bedürfnis etwas zu unternehmen – der Besuch der 20 km entfernten Stadt Chambéry steht bei uns auf dem Schlechtwetterprogramm.

Chambéry verfügt über einen Flughafen und ist Sitz der Universität Savoyen.

In einem total engen Parkhaus, in der Nähe des Hôtel de Ville, finden wir einen freien Platz.

Das Hôtel de Ville

…unweit davon befindet sich das Château des Ducs, das ehemalige Schloss der Herzöge von Savoyen (erbaut im 11.Jh.)

…dieses kann allerdings nur geführt besichtigt werden und die nächste Führung fände erst am späteren Nachmittag statt. So sehen wir uns nur die grosse Münzensammlung an, die öffentlich zugängig ist.

…und ziehen dann weiter in Richtung Fontaine des Éléphants.

Den Brunnen sieht man hier am Ende der Strasse.

…der Brunnen trägt den Übernahmen  «les quatre sans culs» 

 (für diejenigen die das Schulfranzösisch vergessen haben, es heisst: die Vier ohne Arsch).   

Vorbei an der Kathedrale St.François de Sales aus dem Jahre 1779

…und am Palace de la Justice (erbaut 1850) …

…bummeln wir durch die Strassen und Gassen der Stadt zurück zum Parkhaus.

Den späteren Nachmittag verbringen wir auf dem CP, wobei uns dann doch noch ein paar Sonnenstrahlen beschert sind.

Jetzt muss ich doch noch ein paar Worte zum Zirkus sagen, der ja direkt neben dem CP gastierte:

Am Sonntagnachmittag fand die letzte Vorstellung statt – und am Montagmorgen war der Zirkus wie von Geisterhand verschwunden – keine Spur mehr davon. Das heisst vier Zelte wurden lautlos abgebaut, dutzende von Sattelschlepper und ebenso viele Wohnwagen verliessen den Platz über Nacht – und wir haben von alledem nichts bemerkt …unglaublich.

 

Montag, 8.Oktober

Nachdem sich der morgendliche Nebel aufgelöst hat, beschliessen wir an den ca. 20 km entfernten Lac d’Aiguebelette zu fahren.

Im Nachhinein muss ich sagen, es war nicht die beste Idee, denn der Himmel über dem Lac du Bourget zeigt sich praktisch wolkenlos, ausser den paar Wölkchen die an den Bergen hängen…

…nachdem wir aber den Tunnel du Chat, der durch den Mont du Chat führt, hinter uns haben, ist der Himmel bedeckt und es hängen dicke Wolken über dem See.

der Lac d’Aiguebelette 

Wie ich gelesen habe soll diese Gegend nur im Sommer zur Badesaison und während die drei Campingplätze geöffnet sind, attraktiv sein, denn danach, so auch jetzt, sind die meisten Restaurants am See geschlossen. Der See befindet sich in Privatbesitz des französischen Energieversorgers EDF und der Familie Chambost.

Wir beschliessen gleich wieder zurück an die Sonne zu fahren und wählen dabei die kürzeste Strecke, nämlich die Autobahn. Diesmal durchfahren wir den Tunnel de l’Épine und geniessen danach wieder vollen Sonnenschein.

Da wir am Lac d’Aiguebelette auf den geplanten Spaziergang verzichteten, wollen wir dies nun nachholen und zwar im Forêt de Corsuet, der sich am nördlichen Stadtrand von Aix-les-Bains befindet. Eine schmale Strasse führt hinauf zu verschiedenen Parkplätzen, von wo aus unzählige Spazier- und Wanderwege angeboten werden.

Es ist wunderschön hier.

Dieser erholsame Spaziergang und diese Ruhe im herbstlich-schönen Wald tat richtig gut. Wir waren völlig alleine unterwegs. Da scheint mir doch das Zitat vom Musiker Otto Weiss (1849-1915) recht passend: Die vielen Bäume und die wenigen Menschen, die machen den Wald so schön!

Nun geht’s zurück zum CP.

 

Dienstag, 9.Oktober

Es ist ein sonnig warmer Tag vorhergesagt. Da wir schon nicht in Annecy logieren, wollen wir heute diese schöne Stadt wenigstens besuchen.

Wir wählen für einmal die Autobahn Aix-les-Bains – Annecy.

Einen Parkplatz finden wir im Parkhaus beim Hôtel de Ville.

Wir lieben diese charmante Stadt – mit dem See und dem Fluss Thiou, der mitten durch Annecy fliesst.

beim Hafen, im Hintergrund die Burg

le Pont des Amours…

…der über den Canal du Vassé führt

hier üben sich die Jüngsten im Paddeln

das Wahrzeichen von Annecy, der Palais de l’Isle

zu meiner Freude findet gerade ein grosser Markt statt

Das Wetter ist so wunderschön, da wollen wir noch ein wenig Natur geniessen – und was ist da naheliegender als auf den «Semnoz» zu fahren.

Schon die Fahrt durch die Herbstwälder ist eine Wucht

Hier sieht man den Lac d’Annecy

Auf dem heutigen Spaziergang werden wir von diesen Ziegen begleitet

…diese beiden wollen unbedingt aufs Bild

Noch immer können wir abends kurzärmlig draussen essen… hier der Grilleur bei der Arbeit

 

Mittwoch, 9.Oktober

Ruedi’s Wunsch ist es mal die Alpenstadt Grenoble zu besuchen.

Da Ruedi heute um 8 Uhr wieder Funkkontakt mit seinen Funkerkollegen in der Schweiz hat, heisst es früh aufstehen, denn wir wollen vorher noch duschen und frühstücken…für den Nachmittag ist nämlich ein Wetterwechsel angesagt.

Wir wählen die Autobahn (Gebühr: Aix-les-Bains bis Chambéry 2.90 Euro und von Chambéry bis Grenoble 5.80 Euro).

Eine interessante Fahrt dem «Massif du Vercors» entlang.

Noch liegt ein leichter Nebel über dem Tal.

Reben im Tal der Isère

Die Alpenstadt Grenoble ist die Hauptstadt des französischen Départements Isère. Anlass der Stadtgründung war wohl die markante Lage am Zusammentreffen zweier Täler (Vereinigung der Flüsse Isère und Drac).

Im Jahre 1968 fanden in Grenoble die 10. Olympischen Winterspiele statt.

Unser Ziel ist die Bastille.

Die Bastille von Grenoble ist eine Festung aus dem 19.Jh. nördlich der Stadt. Sie wurde unter Einbeziehung von Vorgängerbauten aus dem 15. bis 18. Jahrhundert erbaut.

Wir finden einen Parkplatz direkt bei der Bastille-Seilbahn. Mit dieser kugeligen Bahn schweben wir über die Isère und die Häuser nach oben.

Oben angekommen, wird uns diese grandiose Aussicht über die Stadt geboten.

beim Kaffee im Panoramarestaurant

Wunderschön dieser Herbstwald, über den wir nun hinunter schweben.

Die Stadt mit den engen Strassen und dem vielen Verkehr ist uns nicht wirklich sympathisch. So unternehmen wir nur noch einen Bummel durch diesen nahegelegenen Park und verlassen dann Grenoble wieder.

Den Rückweg wählen wir über Albertville.

Die Autobahn gehört uns 🙂

Auf dem Place de l’Europe in Albertville geniessen wir die Ruhe und ein kleines Mittagessen.

alles nur gemalt….

Die Fussgängerzone allerdings ist momentan eine einzige riesige Baustelle.

Von Albertville aus fahren wir über Ugine und Faverges, dann dem Lac d’Annecy entlang und nehmen ab Annecy die Autobahn zurück nach Aix-les-Bains.

einen kurzen Halt legen wir noch in Duingt ein

 

Donnerstag, 11.Oktober

Nach einer regnerischen Nacht ist uns ganz unerwartet ein sonniger Tag beschert.

Heute wollen wir das Auto aber mal stehen lassen. So machen wir uns zu Fuss vom CP aus auf den Weg dem See entlang.

Aix-les-Bains wird auch «Riviera des Alpes» genannt.

…vorbei am Hafen

…zum Leuchtturm von Aix-les-Bains

…ich weiss, es gibt imposantere Leuchttürme  🙂

Zwischendurch führt der Weg durch einen Park mit einer Vielfalt an alten Bäumen.

Der «jardin pour vagabonder» ist eine Überraschung

…da steht sogar ein öffentlicher Bücherschrank

…aber auch sonst gibt es vieles zu entdecken

…so auch eine Blumenvielfalt im Labyrinth

Danach geniessen wir diesen wunderschönen Herbstnachmittag im Liegestuhl.

 

Freitag, 12.Oktober

Der Wettergott meint es ja wirklich gut mit uns – auch heute sollen nochmals 24° erreicht werden.

Wir möchten Aix-les-Bains noch etwas besser kennenlernen – so fahren wir mit dem Bus nochmals ins Zentrum, das heisst bis zum Hôtel de Ville.

Durch die Fussgängerzone geht’s nun zum Casino

Die Kuppel im Casino

Im Untergeschoss findet eine Kunstausstellung statt.

Nun entdecken wir die «Rue de Genève», eine grosszügige, belebte Strasse mit vielen Shops und Restaurants.

Hier lassen wir uns zu Kaffee und Croissants nieder und schauen dem bunten Treiben zu.

Mitten im Zentrum ein kleiner, ruhiger Park

vorbei am Kriegerdenkmal…

…gelangen wir hinunter zum «Petit Port» am See

…von hier aus spazieren wir der Promenade entlang zurück zum CP.

Die Promenaden-Allee ist riesenlang – hier stehe ich etwa in der Mitte und schaue nach Süden…

…und hier nach Norden

Nach einer Siesta im Liegestuhl fahren wir zum Carrefour um einen letzten Einkauf zu tätigen und das Auto vollzutanken, denn am Sonntag geht es bereits nach Hause.

 

Samstag, 13.Oktober

Unser letzter Tag in Savoyen, morgen fahren wir heimwärts. Obwohl auch heute die Sonne nochmals vom wolkenlosen Himmel scheint, möchten wir nichts mehr unternehmen. Wir packen schon mal alles zusammen, denn wir wollen den Wohnwagen für die Winterpause total leeren.

Zwischendurch haben wir immer mal wieder Kontakt mit Campernachbarn aus allen Herren Ländern

…und Ruedi heute auch nochmals über Funk mit Hanspeter.

Während Ruedi auf die Verbindung mit Hanspeter wartet, unternehme ich einen Spaziergang zum Hafen.

Dies ist das Flüsschen Sierroz, das dem Campingplatz seinen Namen gibt

…ein Spazierweg führt dem Ufer entlang.

beim «Grand Port»

die französische und die Savoyer-Flagge

Dieser einsame Stuhl in der Bildmitte wartet wohl auf einen müden Wanderer 🙂

zurück beim Campingplatz

die Rezeption

Nun geht es aber ans Abbauen des Vorzeltes. Da alles in den Winterschlaf geschickt wird, muss es auch trocken und sauber sein. Dank Sonnenschein ist dies heute kein Problem. Das Thermometer klettert nochmals auf 25°.

Zur Belohnung nach getaner Arbeit, gibt es ein feines Abendessen in der Brasserie am Hafen.

Was für ein Abend!

…auch heute können wir noch draussen essen.

Es ist zwar noch nicht Halloween, aber doch etwas gruselig

 

 

Sonntag, 14.Oktober

Um 8 Uhr verlassen wir Aix-les-Bains, die Sonne geht erst auf.

Hier gut sichtbar der Grund, warum wir immer sonntags fahren – keine LKWs und kein stressiger Berufsverkehr.

dies sind Bilder aus Frankreich und der Schweiz

der Grenzübergang von Genf

auf einem Rastplatz beim Frühstück

Einen Mittagshalt legen wir noch bei der Raststätte Kölliken ein

…selbst um Zürich herum herrscht nur wenig Verkehr, hier bei Wallisellen

Unser Wohnwagen ist am Ziel, in Pfyn

Hier steht er nun und wartet auf den nächsten Frühling.

Wir fahren noch die letzten paar Kilometer, bis auch wir in unserem Zuhause in Weinfelden ankommen.

Irgendwie war es gut, dass wir für einmal nicht in Annecy stationiert waren, lernten wir so doch den Lac du Bourget, Aix-les-Bains und seine Umgebung kennen – und ich muss einmal mehr sagen Savoyen ist eine wunderschöne, abwechslungsreiche Gegend mit vielen schönen und interessanten Ausflugszielen. Wir kommen wieder!

 

 

 

 

 

 

Eine Woche auf dem Gitzenweiler-Hof

Wir freuen uns riesig auf eine Woche auf dem CP Gitzenweiler-Hof in der Nähe von Lindau am Bodensee – vor allem weil wir sechs Tage mit unserem Sohn, unserer Schwiegertochter und den zwei Enkelinnen verbringen dürfen.

Wir starten am Sonntag den 9.September, allerdings erst gegen Mittag, denn die Schranke des CP ist von 12 – 14 Uhr geschlossen. Die Distanz von Weinfelden nach Lindau beträgt zudem ja nur grad 75 km (Luftlinie 40 km 🙂 ).

Wir wählen die Route über Lustenau, umfahren Bregenz durch den Pfändertunnel und gelangen so problemlos zum Gitzenweiler-Hof, der 5 km nördlich von Lindau liegt.

Die Rezeption im Gitzenweiler-Hof

An der Rezeption wird uns ein Stellplatz zugewiesen, das heisst wir haben reserviert und zwar einen Komfortplatz auf der sogenannten „Sonnenterrasse“. Jetzt sind wir gespannt…

Wow, der Platz entspricht total unserem Geschmack – er liegt direkt am Waldrand mit Morgen-Sonne und Nachmittags-Schatten, denn es ist immer noch sommerlich heiss. Zwischen unserem Platz und dem Waldrand ist noch ein Platz unbesetzt – aber wir bemerken bald, dass dieser Platz darum frei ist und frei bleiben wird, da er unter einem Kastanienbaum liegt und jetzt gerade die Zeit der reifen Kastanien ist – und diese runden braunen Dinger nonstop aufs Camperdach knallen würden. So ist uns ein Doppel-Platz gegönnt .

Auch eines der Sanitärgebäude liegt in unmittelbarer Nähe. Einfach perfekt.

Der einzige Nachteil ist, dass der Bungalow, den unser Sohn gemietet hat, etwas weit von uns entfernt liegt.

…ein grosszügiger Bungalow

Aber da unsere Jungmannschaft die Fahrräder dabei hat, ist auch dies kein Problem.

Zum Abendessen treffen wir uns mit Andy und seiner Familie (Alexia, Selina und Chiara) bei uns.

Wir schlafen danach wunderbar, denn auf dem CP herrscht totale Ruhe.

 

Montag, 10.September

Das Frühstück wird nun, zu meiner Freude 🙂 jeden Morgen bei uns stattfinden – es macht ja keinen Sinn, wenn Andy auch alle Zutaten fürs Frühstück einkaufen müsste.

Täglich unternehmen Ruedi und ich einen Morgenspaziergang zum Lädeli auf dem CP um frische Brötchen zu kaufen.

Danach entscheiden Ruedi und ich uns heute für einen Ausflug auf die Insel Lindau.

Nur wenige Schritte vom CP entfernt fährt der Stadtbus nach Lindau. In ca. 20 Minuten erreichen wir so die Insel.

…die Insel im Modell

Zuerst ein Spaziergang durch den blühenden und total ruhigen Stadtgarten

Nun schlendern wir durch die Gassen der Altstadt zum See

im Vordergrund der Neptunbrunnen, im Hintergrund das Stadtmuseum

eine grosszügige Fussgängerzone

der 20 Meter hohe Mangturm aus dem 12.Jh.

die Hafeneinfahrt mit dem Leuchtturm, gilt als schönste am Bodensee

Der Promenade entlang reiht sich ein Restaurant ans andere.

der Blick nach Bregenz und zum Pfänder, dem Hausberg von Bregenz

Ein nach oben hin breiter werdendes Haus, wie ich es eher von der Bretagne her kenne, speziell vom Städtchen Vannes.

Die historische Kaserne, heute befinden sich darin 50 Wohnungen

Zurück auf dem CP gehen wir alle gemeinsam zum Essen ins «Wirtshaus»

Das Essen ist super, nur die Portionen etwas allzu gut gemeint!

 

Dienstag, 11.September

Nach dem gemeinsamen Frühstück fahren Ruedi und ich an den Bodensee. Eine wunderschöne Fahrt…

…kilometerweit durch Obstplantagen

Unser erstes Ziel ist Wasserburg am Bodensee, 5 km westlich von Lindau.

Wasserburg gilt als staatlich anerkannter Luftkurort. Es ist ein extrem ruhiges, idyllisches Dörfchen.

der Blick über den Bodensee – zum Schweizer-Ufer

die Kirche und das Museum

die Kirche St.Georg

das Schloss Wasserburg, heute ein Hotel

…und viel Kunst entlang der Promenade (es befinden sich 26 solcher Skulpturen in Wasserburg)

Die nächstliegende Gemeinde von Wasserburg ist die Wein-Gemeinde Nonnenhorn. Eigentlich hatte ich hier ein Kloster oder sowas ähnliches erwartet, aber der Name hat der Geschichte nach nichts mit Nonnen zu tun, es ist aber nicht klar, woher der Name stammt.

Der Narrenbrunnen der Narrenzunft – er stellt den Traubenhüter und die Reblaus dar.  Er soll an die alte Tradition des Weinbaus im Ort erinnern.

auch hier Kunst, allerdings der etwas anderen Art

Ab hier fahren wir noch etwas durchs Hinterland – und wie könnte es anders sein – durch weite Obstgärten.

Ganz zufällig gelangen wir an den Degersee, der mitten in einem Wald liegt. Ein hübsches Plätzchen mit einem netten Restaurant. Im See kann auch gebadet werden.

Zurück auf dem CP geniessen wir den schönen Spätsommer-Abend bei einem gemeinsamen Raclette.

 

Mittwoch, 12.September

Den heutigen Vormittag verbringen wir auf dem CP…der Platz hat doch einiges zu bieten.

…der sogenannte «Seerosenteich», ich habe zwar keine Seerosen entdecken können

…der Ententeich

…und der Karpfenteich, hier darf sogar gefischt werden

der Waldspielplatz

der Spielplatz

…da werden selbst Männer wieder zu Kindern 🙂

der Pool

Hier sitzen wir beim gemeinsamen Picknick

Das Kastaniensammeln beim Wohnwagen gehört auch zum täglichen Programm. Eine Freude für Gross und Klein…nur leider sind unsere Zahnstocher zu schwach um «Kastanien-Tierli» zu basteln 🙁 aber es gibt auch andere Spiele mit diesen schönen braunen Kugeln.

Am Nachmittag planen Ruedi und ich einen Spaziergang zum Weissenberger-Weiher, der geschätzt etwa einen Kilometer vom CP entfernt liegt.

Wir starten beim CP und folgen einem schönen Waldweg

Eine einmalige Pflanzen-Vielfalt wird uns auf diesem kurzen Spaziergang geboten

Doch leider endet der Weg plötzlich im Nichts…das heisst wir stecken in den Ranken der wilden Brombeeren und sonstigem Gestrüpp buchstäblich fest. Vor uns liegt das Bahntrasse – also können wir nur umkehren 🙁

Irgendwie und irgendwo haben wir die falsche Abzweigung erwischt. Jä nu, so nehmen wir halt den Weg zurück zum CP unter die Füsse.

Zum Abendessen sind wir heute bei Andy und Alexia eingeladen. Wir geniessen es natürlich, so bekocht zu werden.

Nun noch ein Abendspaziergang zum Ententeich

 

Donnerstag, 13.September

Immer noch können wir im Freien frühstücken – und das Mitte September

Zum Angebot des CP gehört auch ein Streichelzoo, eine Freude natürlich speziell für Selina.

aber auch der Spielplatz ist immer wieder gefragt

Am Nachmittag unternehmen Ruedi und ich noch eine «Fahrt ins Blaue», in der nahen Umgebung, einfach so über Land.

Mitten im Wald stossen wir auf eine total versteckte Waldschenke – sie hat leider erst am Abend geöffnet

Hier geht’s entlang der Leiblach, die hier ein kurzes Stück die Grenze zu Österreich bildet.

Auf der Rückfahrt zum CP legen wir noch einen kurzen Halt beim Campingshop «Reimo» in Sigmarszell ein, wo wir uns einen neuen Campingtisch anschaffen, hat der alte doch schon über 10 Jahre auf dem Buckel.

Da es der letzte Abend zusammen mit unserer Jungmannschaft ist, gehen wir zum Essen in die Pizzeria.

 

Freitag, 15.September

Nach dem Frühstück reisen Andy und seine drei Frauen ab.

Wir dürfen noch einen weiteren Tag hier verbringen. Das heisst, wir unternehmen einen Ausflug ins 8 km entfernte Bregenz, das ja bekanntlich in Österreich liegt. Wir umfahren diese Stadt immer wieder und haben sie noch nie besucht.

Die Seebühne, wo jeweils die Bregenzer-Festspiele stattfinden

hier wird gerade eine Kulisse abgebaut

Wir spazieren durch den Park und der Promenade entlang

hier im Hintergrund einmal mehr der Bregenzer Hausberg, der Pfänder

…und immer wieder der Zeppelin, der über dem Bodensee schwebt

Hier der Blick nach Lindau

das Rathaus von Bregenz

die Seekapelle aus dem 15. Jh.

die Fussgängerzone

Für die Heimfahrt wählen wir die Route dem See entlang

Hier kommen wir zurück nach Deutschland

Heute Abend wird grilliert – wir geniessen einen weiteren wunderschönen Abend, es ist immer noch sehr warm für die Jahreszeit.

 

Samstag, 15.September

Der Himmel ist erstmals bedeckt. Wir entscheiden uns für eine weitere «Fahrt ins Blaue», auch diesmal in der näheren Umgebung.

Anfangs befinden wir uns wieder mitten in den «Äpfeln» 🙂

…aber auch Birnen und Kürbisse wachsen hier in grossen Mengen.

Ganz zufällig kommen wir beim Schloss Giessen vorbei. Es ist jedoch in Privatbesitz

im Schlossgarten

Auf der Weiterfahrt…hübsche kleine Dörfchen

…und weites Land.

Immer wieder sehen wir Hopfenfelder, die meisten allerdings bereits abgeerntet.

Einen kurzen Halt legen wir beim idyllischen Kreuzweiher bei Neukirch ein, es ist dies ein Naturschutzgebiet

Kurz danach erreichen wir ein weiteres Mal den Degersee, auch diesmal können wir einer Rast im gemütlichen Restaurant-Garten am See nicht widerstehen.

Ich gönne mir einen Gaumenschmaus – einen Flammkuchen mit Äpfeln und Zimt…mmmhhh, ist der fein….

In dieser Gegend findet man sehr viele dieser hübschen kleinen Seen und Weiher…

…so auch den Muttelsee in der Nähe von Tettnang.

Nun machen wir uns auf die Rückfahrt zum CP, dabei entdecken wir eine Hinweistafel zum Schloss Achberg. Mal sehen, ob sich ein Abstecher lohnt.

Vom Parkplatz führt ein kurzer Fussweg zum Schloss

…wir sind total überrascht – was wir hier antreffen – ein barockes Kleinod aus dem 16.Jh. Bereits 1335 wird an dieser Stelle eine Burg erwähnt, wo später auf den mittelalterlichen Mauerresten das Schloss erbaut wurde.

Für 6 Euro/ Person dürfen wir die vier Stockwerke des Schlosses besichtigen.

Momentan findet im Schloss eine Kunstausstellung statt

einmalig sind die Stuckatur-Decken

Zurück auf dem CP ist bereits wieder Zeit fürs Abendessen. Da es unser letzter Abend im Gitzenweiler-Hof ist, verwöhnen wir uns mit einem Essen im Restaurant.

…der Ausblick von der Terrasse der Pizzeria

 

Sonntag, 16.September

Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir uns auf die Heimreise.

Wir wählen, wenn immer möglich, die Sonntage zum Fahren, da dann keine LKWs unterwegs sind und allgemein weniger Verkehr herrscht…so auch heute.

Da heute der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag gefeiert wird, sind die Kirchen beflaggt.

auch im Thurgau reifen die Äpfel

kurz vor Weinfelden macht unser Auto den 200’000sten Kilometer!

unser Hausberg, der Ottenberg

Nachdem wir den Wohnwagen in Pfyn eingestellt haben, erreichen wir noch vor dem Mittag unser Zuhause in Weinfelden.

Einmal mehr zeigt sich, man muss gar nicht weit wegfahren und schon entdeckt man eine neue und interessante Gegend, wie in dieser Woche in der Nähe von Lindau am Bodensee. Ganz speziell genossen wir natürlich das Zusammensein mit Andy und seiner Familie. Die Zeit verging nur allzu schnell.

 

 

Eine Woche Camping Alpsee (Allgäu) Aug.18

Nach zwei Wochen auf dem Campingplatz am Tennsee (Oberbayern),

siehe hier:

Zwei Wochen Camping Tennsee (Oberbayern) Aug.18

…fahren wir heute ins Allgäu.

Es ist Samstag, der 18.August 

Bis Immenstadt geniessen wir eine angenehme Fahrt, zwar mit ziemlich viel Verkehr, vor allem aber in der Gegenrichtung.

Bald schon ändert sich die Landschaft, die hohen Berge machen einer sanften Hügellandschaft Platz.

Da bei Immenstadt die Autobahnausfahrt «Süd» gesperrt ist, müssen wir eine echt komplizierte Route fahren um den CP am Alpsee zu erreichen…zudem ist die Zufahrt zum CP sehr eng – kreuzen nicht mal  mit dem PW möglich.

So sind wir froh am Ziel zu sein.

https://www.alpsee-camping.de/

Wir sind zum ersten Mal hier und sind etwas enttäuscht, als wir den wahrscheinlich kleinsten Platz zugewiesen bekommen, obwohl wir reserviert hatten.  Aber der CP ist voll besetzt.

Wir stellen nur das kleine Vorzelt auf, denn das Wetter ist momentan sehr schön, sogar sommerlich heiss.

Wir mieten ein Privat-Badezimmer,

von dort aus hat man den Überblick über den CP

Ein paar Worte zum Campingplatz: Positiv: – die Lage ist super, direkt am See (Bademöglichkeit) und am Spazierweg, – das Personal ist nett und hilfsbereit, – das Privatbadezimmer ist modern, gross und wird alle zwei Tage gereinigt (über die allgemeinen Sanitäranlagen kann ich nichts sagen, war nie dort). Negativ: – die Stellplätze sind klein und zu nah beieinander, – es gibt kein Restaurant und nur einen kleinen Shop, so für das Nötigste, – die Zufahrt zum CP ist zu schmal.

Diese Beurteilung entspricht nur meinem persönlichen Empfinden.

 

Sonntag, 19.August

Heute findet am Alpsee direkt vor dem CP ein Grossanlass statt – der Allgäu Triathlon. Die Wassertemperatur beträgt übrigens 23,2°.

Der seit 1983 bei Immenstadt im Allgäu,  im südlichsten Landkreis Deutschlands ausgerichtete Allgäu Triathlon, ist die traditionsreichste deutsche Triathlon-Veranstaltung, in deren Rahmen bisher eine Weltmeisterschaft, zwei Europameisterschaften und elf deutsche Meisterschaften ausgerichtet wurden.

Im Hintergrund kann man knapp die Schwimmer erkennen

hier geht die «Olympia-Disziplin» an den Start.

entsprechend viele Zuschauer sind da, die die 2000 ! Athleten anspornen

Wir sind nicht so für Menschenmassen und entscheiden uns daher für einen Spaziergang dem Flüsschen Aach entlang zum kleinen Alpsee.

im Hintergrund der Kletterpark

ein wirklich schöner Spazierweg

der kleine Alpsee

jeder Abfalleimer am Wegrand ist mit einem Kunstwerk geschmückt

Eigentlich wollten wir diesen hübschen See umrunden, aber auf halber Strecke ist der Weg gesperrt, da die Fahrradroute des Triathlon hier vorbeiführt.

So gehen wir zurück und besuchen dafür das Dörfchen Bühl mit seinen zwei Kirchen, der doppelstöckigen St, Stephans-Kirche mit der Grabeskirche

…und der Loretokapelle, dies ist eine maßstabsgetreue Nachbildung der Original Kapelle, welche in Ancona – Italien steht.

Nun noch ein kurzer Spaziergang ein Stück dem grossen Alpsee entlang

hier führt ein kleines Floss über den Sumpf

Den Nachmittag verbringen wir auf dem CP, es ist zu heiss um noch etwas zu unternehmen (30,6°).

 

Montag, 20.August

Nach dem gestrigen Triathlon-Rummel ist heute wieder Ruhe eingekehrt.

Das Wetter ist auch ganz okay…so geht es heute auf den Mittagberg, welcher ein Teil des Naturparks «Nagelfluhkette» ist.

Von Immenstadt aus führt uns Bayerns längste Sesselbahn (2’230 m lang) hinauf zum Mittaggipfel (1’452 m ü.M.)

die Bergstation

leider ist die Sicht alles andere als klar

Ab hier spazieren wir hinauf zum Bärenköpfle (1’463 m), wo das Gipfelkreuz steht. Der Weg ist gesäumt mit Silberdisteln. Ich liebe diese Blume!

aber auch der langstielige Enzian ist gut vertreten

Vom Gipfel aus sind verschiedene Wanderungen möglich, wir wählen diejenige zur Alpe Oberberg. Es ist ein steiler Abstieg und es kommen uns Zweifel, ob wir uns auf der richtigen Route befinden. Auch ist der Weg über dieses Wurzelgeflecht nicht gerade einfach.

Aber schlussendlich hat sich die Mühe gelohnt. Eine wunderschöne, mit Blumen geschmückte Alpwirtschaft erwartet uns und  dazu ein feines Stück Himbeerkuchen.

Wir geniessen die Ruhe, denn es kommt kaum jemand hier vorbei.

Nun haben wir die Wahl, entweder hinauf zur Bergstation – oder hinunter zur Mittelstation des Sesselliftes zu wandern. Wir entscheiden uns für die Mittelstation.

Wir kommen dabei an weiteren Alpwirtschaften vorbei, so an der Alpe Schwanden und der Alpe Mittag.

also an Einkehr-Möglichkeiten fehlt es nicht 🙂

Hier sieht man den grossen und den kleinen Alpsee und im Vordergrund die Mittelstation der Bahn

auch hier Silberdisteln

Ab der Mittelstation lassen wir uns vom Sessellift hinunter nach Immenstadt bringen.

…hier nochmals die beiden Seen, vom Sessellift aus gesehen

Immenstadt

Auch heute ist der Nachmittag wieder sonnig und total heiss.

Den Abend verbringen wir mit einem Spazierweg dem See entlang, der Weg verläuft direkt vor dem CP.

Seit 2003 befährt die „Santa Maria Loreto“ den Großen Alpsee bei Immenstadt im Allgäu. Die „Santa Maria Loreto“ ist ein Personenfahrgastschiff unter Segeln, das nach dem Vorbild eines mittelalterlichen Lastenseglers gebaut wurde. 

ein kleiner Badestrand

 hier geniessen wir nun den Sonnenuntergang.

 

Dienstag, 21.August

Nichts mit Ausschlafen – ein wolkenloser Morgen begrüsst uns, da zieht es einen direkt aus den Federn.

Morgenstimmung am See

Unsere heutigen Ziele sind zum einen die Hörnerbahn bei Bolsterlang und zum andern Oberstdorf, wo wir uns vor allem einen CP ansehen möchten.

Mit der Hörnerbahn schweben wir von 940 m auf 1’540 m ü.M. hinauf.

Unser Ziel ist nun das Berghaus Schwaben…hier in der Bildmitte zu sehen.

Hier finden wir ganze Farn-Felder

…aber auch sonst eine vielfältige Alpenflora

Nur führt uns der Weg zuerst weit hinunter zu einer Alphütte und dann ebenso weit wieder hinauf. Aber die Mühe hat sich gelohnt, denn im Berghaus Schwaben gibt’s eine feine Zwetschendatschi. Hier erfahren wir auch, dass es zurück zur Bahn-Bergstation einen Höhenweg gibt, der nicht zur Alp hinunter führt.

Dieser Weg verläuft zwar weitgehend eben, ist aber alles andere als einfach.

Dafür lassen wir uns nun per Seilbahn nach Bolsterlang hinunter bringen.

Ab hier sind es nur noch 7 km bis Oberstdorf. Ich bin überrascht, was für eine lebhafte Stadt uns hier erwartet.

Oberstdorf ist übrigens die südlichste Gemeinde Deutschlands.

Mit 17.000 Betten und 2,4 Millionen Übernachtungen im Jahr gehört der Ort zu den Tourismus-Magneten in Deutschland. 

die einstige Seelenkapelle, heute die Kriegergedächtniskapelle

Kunst im Stadtpark

Nach einem Bummel durch die belebte Fussgängerzone, wollen wir uns mal den CP «Rubi Camp» ansehen. Es ist ein sehr gepflegter CP mit grossen befestigten Stellplätzen und wir können uns vorstellen irgendwann unseren Urlaub hier zu verbringen.

https://www.rubi-camp.de/campingplatz/

Nun noch ein kleiner Abstecher nach Österreich – und zwar fahren wir bis zuhinterst ins Kleinwalsertal nach Baad. Ein nettes Tal mit schmucken Dörfchen Aber wir fragen uns, was das Tal so attraktiv macht (?)…ich denke man muss wirklich begeisterter Wanderer sein um hier seinen Urlaub zu verbringen…ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Im «Kuhstall» gönnen wir uns ein frühes Abendessen – eine «Brotzeit».

Nun geht die Fahrt zurück zum Alpsee…

…wieder vorbei an Oberstdorf

 

Mittwoch, 22.August

Wieder nichts mit Ausschlafen 🙂  das Wetter ist allzu schön.

Wir möchten mal die Strasse testen, die vom CP nach Isny führt, ob sie Wohnwagen-tauglich ist, denn das wäre eine willkommene Abkürzung für unsere Heimfahrt vom kommenden Sonntag.

Fazit: die Strasse ist perfekt.

Der Ausflug nach Isny lohnt sich allemal. Es ist ein ruhiges, gefälliges Städtchen mit einer schönen Fussgängerzone.

Partnerstädte

das Kurhaus am Kurpark

Eine Besonderheit dieser ehemaligen Reichsstadt ist, dass die Gesamtanlage der Altstadt unter Denkmalschutz steht.

Der Steuerzahlerbrunnen

Dargestellt ist symbolisch der Steuerzahler durch die Kuh, welche durch den Beamten gemolken wird. Die Milch entläuft jedoch durch die löchrigen Milchkrüge und wird am Boden von einer Katze aufgeleckt. So ist diese sprichwörtlich „für die Katz“, während der Rest „den Bach nab geht“ und in einem kleinen Bachlauf entfließt.

das Rathaus

Auf der Rückfahrt nach Immenstadt…

…legen wir einen Halt in Diepolz ein und besuchen das dortige Bergbauernmuseum.

Auch dieser Besuch lohnt sich, obwohl die ganze Anlage grösstenteils für Kinder ausgelegt ist.

Im begehbaren Kuhmagen wird erklärt, wie das Gras zur Milch wird

ein Traktoren-Parcours für Kinder

Mir gefällt vor allem das historische Bauernhaus.

ein Schnittlauchbrot zum Zmittag

Nach einer kurzen Mittagsrast im Restaurant der Museumsanlage mit einmaliger Aussicht, fahren wir zurück zum CP.

Die Kirche von Diepolz

Kurz vor Immenstadt noch der Ausblick über den grossen Alpsee und dem CP unten links.

Heute soll wettermässig der letzte schöne Abend sein, daher geniessen wir ihn im Strandrestaurant beim CP, bei einer Pizza und einem guten Glas Wein.

 

Donnerstag, 23.August

Der Himmel ist bedeckt und Regen ist angesagt. Wir unternehmen einen Ausflug per Auto. Unsere Söhne mit ihren Familien verbringen immermal wieder Ferien im Kinderhotel in Oberjoch. Wir möchten uns dieses Oberjoch mal ansehen. Von Immenstadt aus sind es 20 km.

Eine kurvenreiche Strasse…

…führt hinauf ins höchstgelegene Bergdorf Deutschlands.

Unterwegs legen wir bei einem genialen Aussichtspunkt einen Halt ein, von wo aus wir einmaligen Ausblick über das Ostrachtal geniessen.

Das Dorf selber hat nicht gerade viel zu bieten…

…aber im Kinderhotel würde es mir echt gefallen 🙂

So ziehen wir schon bald weiter und zwar hinunter zum Grüntensee

Hier ist nicht der See die Hauptattraktion, sondern der Kletterwald.

…auch das Gurtenanziehen muss geübt sein

Nach einem Drink im Restaurant fahren wir zurück zum CP.

Hier kann ich nicht widerstehen – ich kaufe zwei grosse Kürbisse 🙂

Jetzt noch eine Lesestunde im Liegestuhl, bevor zum Abendessen grilliert wird.

 

Freitag, 24.August

Der Himmel ist bedeckt und es fallen immer wiedermal ein paar Regentropfen.

Wir sind bereits seit sechs Tagen bei Immenstadt und haben die Stadt noch gar nicht gesehen. Also holen wir das heute nach.

Wir sind freudig überrascht, in der Innenstadt mit der weitläufigen Fussgängerzone finden wir viele schöne Geschäfte, kleine Parks und nette Strassencafés. Die Innenstadt wirkt zwar etwas ausgestorben – ob es am trüben Wetter liegt?

Schloss Immenstadt

die Fussgängerzone

die Mariensäule auf dem Marienplatz, dahinter das Rathaus

der Stadtgarten

Es gibt viele Skulpturen zu entdecken.

  

eine weitere kleine Parkanlage

Inzwischen haben viele den CP verlassen, denn fürs Wochenende ist Regenwetter angesagt. Wir werden aber durchhalten und erst am Sonntag heimreisen. Am Nachmittag scheint zwar wieder die Sonne.

Hier noch ein Satz zum Klima von Immenstadt (aus dem Internet): Der extrem hohe Jahresniederschlag beträgt 1916 mm. Er gehört damit zu den höchsten von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werten. 

Da hatten wir ja direkt Glück 🙂

 

Samstag, 25.August

Unser letzter Tag am Alpsee. Seit gestern Abend regnet es immer wieder. Während einer Trockenphase packen wir das Vorzelt ein.

Am Nachmittag führt uns der «Ausflug» ins Einkaufszentrum (V-Markt), bei strömendem Regen.

Danach noch eine Fahrt dem grossen Alpsee entlang.

Am Abend gehen wir ins Restaurant «Alpsee» zum Wildessen. Es war wunderbar. Das gemütliche Restaurant ist nur wenige Schritte vom CP entfernt.

So sieht der Alpsee an einem Regentag aus

 

Sonntag, 26.August

Nach einer Regennacht ist uns die Sonne hold und sie trocknet mit ihren warmen Strahlen sogar noch unsere Markise.

Für die Heimfahrt wählen wir die Route: Isny…

…Wangen,

Bregenz (Pfändertunnel), bei Au überqueren wir die Grenze zur Schweiz und fahren dem Bodensee entlang

…zuerst nach Pfyn, wo wir den Wohnwagen in die Box stellen und dann heim nach Weinfelden.

Wir sind immer dankbar, wenn wir auf gelungene, pannenfreie und interessante Tage/Wochen zurück schauen dürfen…wie auch diesmal. Auch wenn wir uns schon so oft am Tennsee aufhielten, ist es doch immer wieder schön. Das Allgäu dagegen war für uns Neuland und wir sind sicher, dass wir diese Gegend in absehbarer Zeit wieder bereisen werden.

 

Zwei Wochen Camping Tennsee (Oberbayern) Aug.18

Sonntag, 5.August

Heute starten wir zu unserem 3-wöchigen Aufenthalt in Süddeutschland, das heisst 2 Wochen Oberbayern (Camping Tennsee) und 1 Woche Allgäu (Camping Alpsee).

Was für ein Sonnenaufgang!

Da ich in den letzten Jahren bereits mehrmals Reiseberichte zu Aufenthalten am Tennsee veröffentlicht habe, will ich mich hier nicht allzu sehr wiederholen. Wir halten uns jetzt nämlich bereits zum 8.Mal hier auf.

Für Interessierte – siehe meine früheren Berichte in der Rubrik links: «Europareisen», dort unter «Oberbayern»,

oder hier die Homepage des Campingplatzes: https://www.camping-tennsee.de/

Hier nur ein paar Eindrücke der zwei Wochen am Tennsee:

die Rezeption und das Restaurant des CP

unser Platz

das Wettersteingebirge vom CP aus gesehen

der Campingplatz

 

Montag, 6.August

Eine Wanderung von Krün über die Goas-Alm und die Buckelwiesen nach Mittenwald.

Der CP liegt übrigens auf dem Gemeindegebiet von Krün.

der Blick von der Goas-Alm zum Wettersteingebirge bis hin zur Zugspitze

das Karwendel-Gebirge (im Gegenlicht)

unterwegs nach Mittenwald

Eine der berühmten Buckelwiesen, die man in dieser Gegend immer wieder antrifft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Buckelwiesen

der Schmalensee

Nun erreichen wir Mittenwald mit seinen hübschen, blumengeschmückten und mit Lüftelmalereien verzierten Häusern.

 

Dienstag, 7.August

Heute ist ein Ruhetag angesagt, das heisst wir haben gestern Abend bemerkt, dass wir knapp einen Meter neben unserer Parzelle stehen. Da mussten wir das Vorzelt nochmals abbauen, den Wohnwagen um einen Meter verschieben und das Vorzelt wieder aufbauen …da war der Tag auch schon fast gelaufen. Da rechts und links niemand stand als wir ankamen, haben wir die Grenzen falsch abgeschätzt – es ist eben nicht so klar abgegrenzt, aber es befindet sich da zwischen den einzelnen Parzellen immer ein ganz kleiner „Schachtdeckel“, der aber war ganz im Gras versteckt und wir richteten uns nach dem Stromverteilkasten. Jä nu, so bekommen wir Routine im Vorzeltaufstellen.

 

Mittwoch, 8.August

Wie jedes Jahr ein Mal, unternehmen wir heute einen Ausflug zur Engalm, die bereits im Tirol (Österreich) liegt.

hier ein Zwischenhalt an der Isar

auf dem grossen Ahornboden

https://de.wikipedia.org/wiki/Ahornboden

ein gemütlicher Spaziergang von Eng zur Engalm

Hier nur sechs der vielen wunderschönen Häuser der Engalm, des grössten Almdorfes Europas

ein Teil des Karwendelgebirges, mal von der anderen Seite gesehen

Während eines abendlichen Gewitters geniessen wir ein feines Raclette im Vorzelt

 

Donnerstag, 9.August

Eine Wanderung von St.Anton zum Lautersee und zurück zum Kranzberg-Lift

der Lautersee von St.Anton aus gesehen

der Lautersee, ein Badsee

der Blick zum Karwendel und über Mittenwald

 

Freitag, 10.August

Ein Ruhetag mit einem spannenden Buch

Am Abend lädt mich Ruedi ins Restaurant des CP zu einem feinen Essen ein – und zwar zu einem butterzarten Chateaubriand.

Der Chef, Herr Zick persönlich, serviert uns diese Köstlichkeit

 

Samstag, 11.August

Das Wetter ist ganz akzeptabel, jedenfalls trocken und meistens scheint sogar die Sonne.

Die heutige Wanderung führt uns vom Seewald-Alm-Parkplatz (zwischen Seefeld und Mösern) zur Friedensglocke.

https://www.tirol.at/reisefuehrer/ausflugstipps/ausflugsziele/a-friedensglocke-moesern

Ein wirklich lohnenswerter Spaziergang, der unterwegs an sieben Stationen Anregung zur Selbstbesinnung und Nachdenklichkeit anbietet.

dies ist die Zusammenfassung der sieben Stationen

dies sind zwei der Tafeln, wie sie bei den Stationen stehen

Eine der Stationen liegt am idyllischen Mösern-See, den wir nun umrunden

ein Stück weit verläuft parallel zum Friedensglockenweg der Eiszeit-Trail

Welchem der drei Wege sollen wir nun folgen, dem Hundegassiweg sicher nicht, der Jakobsweg ist etwas allzu weit, nehmen wir doch den Friedensglockenweg    🙂

Hier erreichen wir unser Ziel, die Friedensglocke

Zurück zur Seewald-Alm folgen wir anfangs dem «Zaunweg»

Zäune sind ein wichtiges Element unserer Kulturlandschaft, sie sind ein Teil unserer Identität. Sie gehören zu den ältesten Zeugnissen bäuerlicher Kultur. Die Errichtung historischer Zaunformen soll die alte Tradition des Zaunbaues neu beleben, das Wissen um die handwerklichen Fertigkeiten erhalten, den ländlichen Charakter unseres Dorfes. (Text aus dem Internet)

Diese drei Figuren verkörpern Freude, Hoffnung und Geduld

Auf dem letzten Stück zur Seewald-Alm folgen wir der Strasse

 

Sonntag, 12.August

Ganz unerwartet scheint die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Heute steht der Kranzberggipfel auf dem Programm.

Der Aufstieg ab St.Anton ist anstrengend, aber lohnenswert.

Der Ausblick vom Hohen Kranzberg über den Wildensee und dahinter das Isartal.

immer den Wetterstein im Blickfeld

Vom Hohen Kranzberg aus wandern wir hinunter zum Ferchensee und umrunden diesen idyllischen Badsee.

Nun führt der Weg rauf und runter zum Lautersee.

Nach einer kurzen Verschnaufpause nehmen wir noch das letzte Stück Weg unter die Füsse, das uns zurück zur Kranzberglift-Talstation führt. Die Wanderung dauerte 4 Stunden (reine Marschzeit, inkl. Seeumrundungen)

Karwendel und Mittenwald

 

Montag, 13.August

Entgegen aller Wettervorhersagen ist uns nochmals ein sonniger Tag beschert.

Wir nutzen dies für einen Ausflug auf die Zugspitze (2’962 m ü.M.)

Wir wählen die neue Bayrische-Seilbahn vom Eibsee aus (Inbetriebnahme Dezember 2017), weitere Möglichkeiten wären die Zahnradbahn von Garmisch oder die Tiroler-Seilbahn von Ehrwald aus.

Der Blick hinunter zum Gletscher

oben auf dem Gipfel ein kurzer Abstecher ins Tirol 🙂

…und wieder zurück nach Bayern

Mit der Gletscher-Seilbahn fahren wir hinunter zum Gletscher

Hier, knapp unter dem Gipfel, steht das «Schneefernerhaus», einst ein Hotel, heute Umweltforschung und Klimabeobachtung, weltweit einzigartig.

dies ist die  höchstgelegene Kapelle Deutschlands

bei einem Drink im gemütlichen Restaurant sind wir ganz alleine

zurück auf dem Gipfel

…das goldene Kreuz, da hinauf haben wir uns dann doch nicht gewagt

auf der Fahrt hinunter nach Eibsee

 

Dienstag, 14.August

Ein Regentag…

…wie gut ist es doch bei Regenwetter ein geräumiges Vorzelt zu haben.

Trotz garstigem Wetter unternehmen wir am Vormittag eine kurze Wanderung.

Der Herbst ist nicht mehr weit – die Herbstzeitlosen blühen.

die Kapelle Maria Rast

Buckelwiesen

trotz Regenjacke und Schirm werden wir ganz schön nass

 

es schütte aber auch grad wie aus Kübeln

Wieder zurück, halte ich mich grad im Wohnwagen auf, als doch plötzlich jemand meinen Namen ruft – ich traue meinen Augen nicht, da stehen unsere Freunde aus der Schweiz. Wir hatten nichts voneinander gewusst – und da sagt man es gebe keine Zufälle 🙂 …was für eine Freude.

Da sich das Wetter inzwischen gebessert hat, fahren Ruedi und ich nach Mittenwald und bummeln durch die Fussgängerzone.

 

Mittwoch, 15.August 

Es scheint ein sonniger und warmer Tag zu werden. Wir beschliessen nach Bad Tölz zu fahren – ein Städtchen, das uns besonders gut gefällt.

Auf der Isar-Mautstrasse fahren wir bis Vorderriss und von dort sind es nur noch 25 km bis Bad Tölz. Dabei überqueren wir den Sylvenstein-Stausee auf der «Faller-Klamm-Brücke».

Bad Tölz liegt an der Isar

Schön ist es durch der grosszügigen Fussgängerzone zu bummeln, die gesäumt ist von schmucken Häusern. Da heute ein kirchlicher Feiertag ist (Maria Himmelfahrt) sind die Geschäfte geschlossen und daher kaum jemand unterwegs.

Nun noch einen Spaziergang der Isar entlang

Hier im Hintergrund sieht man den Kalvarienberg mit der Kreuzkirche und der Leonhardtkapelle. Da wir aber im letzten Jahr da hinauf gestiegen sind, lassen wir das heute.

Danach fahren wir nach Benediktbeuren und besuchen das immer wieder sehenswerte Kloster.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Benediktbeuern

Im Schlossgarten-Restaurant gönnen wir uns einen Imbiss…

ein wunderschönes, total ruhiges Plätzchen

Die Heimfahrt führt uns vorbei am Kochelsee und am Walchensee.

Am Abend verbringen wir eine gemütliche Zeit beim gemeinsamen Essen mit unseren Freunden im Restaurant – man hat sich ja immer viel zu erzählen 🙂

 

Donnerstag, 16.August

Jedesmal wenn wir mit der Bahn zur Rosshütte hinauffahren, sehen wir von der Bahn aus den wunderschönen Kaltwassersee. Heute wollen wir diesen Bergsee mal aus der Nähe erleben.

Wir nehmen auch heute ab Seefeld die Standseilbahn bis hinauf zur Rosshütte (1’760 m).

Von dort wandern wir nun hinunter zum See. Der Kaltwassersee ist ein Speichersee, das Wasser wird im Winter zur Beschneiung des Skigebietes genutzt.

Ein einmalig schöner Panoramaweg lädt zu einem Spaziergang um den See ein.

Von Kaltwassersee aus führt der Weg zur Hochegg-Alm (1’545 m). Hier gönnen wir uns einen kleinen Imbiss – mit super Aussicht hinunter nach Seefeld.

Gestärkt wählen wir nun die Forststrasse hinunter nach Seefeld (1’230 m), eine andere Möglichkeit wäre der Wanderweg, welcher dem Bahntrasse folgt und extrem steil ist.

Der Weg führt meist durch einen lichten Wald.

Nach ca. 2 Stunden (wir nehmen’s immer gemütlich) erreichen wir die Talstation der Rosshütte-Bahn.

Wir haben immerhin 530 Höhenmeter geschafft – wenn auch bergab 🙂

Den Nachmittag nutzen wir um das Vorzelt abzubauen, denn für morgen sind Gewitter angesagt und wir möchten das Vorzelt trocken einpacken – am Samstag ziehen wir nämlich weiter.

 

Freitag, 17.August

Frühstück an der Sonne, bereits ohne Vorzelt

Den schönen Morgen nutzen wir für eine weitere Wanderung von St.Anton aus und zwar zur Korbinianhütte, ein Ort der uns immer wieder gefällt.

auch hier Buckelwiesen

Gerne hätten wir hier einen Kaffee getrunken, aber das Restaurant hat leider noch nicht geöffnet…das hat man davon, wenn man so frühmorgens unterwegs ist.

die Tiroler-Alpen…

…und immer wieder der Karwendel

So ziehen wir weiter hinunter zur Kranzberglift-Talstation, dabei durchqueren wir den grossen Buchenwald.

Diese Kurz-Wanderung war uns dann doch etwas zuwenig – so überlegen wir uns noch etwas zu unternehmen.

Es gibt in der näheren Umgebung 10 kleine Seen (Barnsee, Grubsee, Ferchensee, Lautersee, Wildensee, Luttensee, Isar-Stausee, Schmalensee, Geroldsee und den Tennsee, der momentan zwar trocken ist).

Der einzige den wir noch nicht kennen ist der Geroldsee, auch Wagenbrüchsee.

Wir fahren nach Gerold, einem zwar nicht sehr touristenfreundlichen Weiler – es gibt keinen Touristenparkplatz und auch die Wegweiser zum See muss man richtiggehend entdecken.

Der See ist ein sehr schöner Badsee – nur leider verläuft der ca. ein-stündige Rundweg  meist weit entfernt vom Ufer und etwa auf der halben Strecke sieht man den See überhaupt nicht.

auch hier blühen schon überall die Herbstzeitlosen

zurück in Gerold

Nach dem Mittag ziehen immer mehr Wolken auf – so packen wir schon mal alles zusammen.

Das Abendessen geniessen wir zum Abschied im Restaurant.

Morgen Samstag ziehen wir weiter an den Alpsee bei Immenstadt im Allgäu

…siehe hier

Eine Woche Camping Alpsee (Allgäu) Aug.18

 

 

Annecy (Haute-Savoie) Juni 2018

Da für die nächsten Tage oder sogar Wochen Sommerwetter angesagt ist, gibt es für uns kein Halten mehr…auf geht es in Richtung Frankreich.

Es ist Sonntag der 17.Juni 

Um 6:30 Uhr ist unser Wohnwagen angekoppelt und wir fahren los – über Zürich, Bern und Genf.

Hier verlassen wir die Schweiz. Es liegen nun nur noch 40 km zwischen uns und unserem Ziel: Annecy.

Annecy ist die Hauptstadt des Departements Haute-Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie wurde zur Alpenstadt des Jahres  2012 gekürt. Die Stadt liegt an der Nordspitze des 27 km² großen Lac d’Annecy.

Noch vor dem Mittag erreichen wir Annecy.

Jetzt heisst es sich entscheiden, auf welchem CP wir uns diesmal niederlassen möchten. Wir kennen bereits den CP Bellevédère, der allerdings etwas abgelegen oberhalb Annecy liegt, dann den CP Europa auf dem wir uns letztes Jahr zweimal aufhielten, der zwar nicht direkt am See liegt, uns aber gefallen hat und in Frage käme noch der CP International Lac Bleu, direkt am See.

Wir sind uns rasch einig, und entscheiden uns ein weiteres Mal für den CP Europa in Sant Jorioz, 9 km von Annecy entfernt.

Es stehen noch viele Stellplätze zur Auswahl, allerdings nur noch drei Comfortplätze. Wir wählen einen dieser drei Plätze, denn im Gegensatz zu den Standardplätzen mit 6 Amp., werden hier 10 Amp. Strom geboten. Da heisse Tage angesagt sind, möchten wir vielleicht mal die Klimaanlage in Betrieb nehmen können.

Die Plätze sind sehr grosszügig und wir haben das Glück einen Schattenplatz zu ergattern, denn an der Sonne ist es schon eindeutig zu heiss.

Da wir nur das kleine Vorzelt mitgenommen haben, ist unser „Ferienhäuschen“ auch schon bald wohnbereit.

Hier noch ein paar Worte zum CP, er liegt 400 m vom See entfernt, hat 192 Stellplätze, zwei grosszügige, saubere Sanitäranlagen, einen Pool und eine Badelandschaft, ein Restaurant, aber keinen Shop. Es gibt einen direkten Zugang zum Radweg, welcher übrigens von Annecy bis Albertville sehr grosszügig ausgebaut ist. Die Busstation befindet sich auch nur wenige Schritte vom CP entfernt.

Nach der langen Fahrt gönnen wir uns einen Faulenzer-Nachmittag im Liegestuhl…

…und zum Abendessen ein feines Raclette

Trotz des schönen Wetters, sitzen wir heute Abend ausnahmsweise im Wohnwagen vor dem Fernseher, denn wir dürfen natürlich das WM-Fussballduell Brasilien – Schweiz nicht verpassen! Na ja, das Resultat heisst immerhin 1:1.

 

Montag, 18.Juni

Wir haben wunderbar geschlafen, denn der Platz ist sehr ruhig gelegen.

Abgesehen von einigen Wolken, die sich den Bergen entlang ziehen, scheint es ein sommerlich sonniger Tag zu werden.

Wie liebe ich es doch, mich von morgens bis abends meist im Freien aufzuhalten… wie hier bereits beim Frühstück.

Unser heutiges Ziel ist Le Semnoz (1‘699 m ü.M.)

Der Semnoz ist ein dem Bauges-Massiv zugehöriger Berg bei Annecy. Der höchste Punkt, Crêt de Châtillon genannt, liegt auf 1’699 Metern über dem Meeresspiegel.

Der 17,4 km lange, kurvige Anstieg mit 6,97 % durchschnittlicher Steigung von Annecy zum Gipfel «Crêt de Châtillon» ist eine von Fahrrad- und Motorradfahrern beliebte Bergstrecke.

In Saint Jorioz, nicht weit vom CP entfernt zweigt die Strasse zum Col de Leschaux ab. Eine wunderschöne Fahrt (mit dem Auto – nicht mit dem Fahrrad 🙂  ) führt uns durch gepflegte kleine Dörfchen, wie Saint-Eustache

und Chapelle Saint Maurice.

Zwischendurch mal ein Blick hinunter zum Lac d’Annecy.

Die Strasse ist kurvenreich, oft sehr schmal

Wie wir die Baumgrenze hinter uns lassen, sieht man auch schon das „Chalet Nordique du Plateau“.

Leider ist das Restaurant geschlossen.

Trotzdem parkieren wir hier und spazieren zur nahegelegenen Alpkäserei.

Diese Fromagerie ist nun wirklich ein Besuch wert. Wir decken uns mit zwei verschiedenen Käsesorten ein, Tomme und Reblochon.

Inzwischen bildeten sich hier oben leider immer dichtere Wolken, so dass wir auf eine längere Wanderung verzichten. Wir werden dies bei besseren Wetterverhältnissen nachholen.

So fahren wir weiter über die Passhöhe und entdecken schon bald danach ein Restaurant welches geöffnet hat. In dieser gemütlichen, urigen Gaststube gönnen wir uns einen Kaffee.

Für die Rückfahrt wählen wir die Route hinunter nach Annecy – hier ist die Strasse viel breiter und die Strecke um einiges kürzer aber mit Abstand nicht so sehenswert wie die Route über Saint-Eustache. Ich wunderte mich auf der Passhöhe schon, wie die grossen Camper es schafften dort hinauf zu gelangen – aber auf dieser Route ist dies natürlich kein Problem.

Nach einem kurzen Halt beim Tierpark, fahren wir zurück zum CP.

dies sind Mouflon de Corse ( Korsische Dickhornschafe)

Den Nachmittag verbringe ich mit dem aktualisieren meines Reise-Blogs – nur leider funktioniert das Internet nicht.

Abendstimmung auf dem CP

 

Dienstag, 19.Juni

Ein wolkenloser Himmel überrascht uns. Nach einem ausgiebigen Frühstück an der Morgensonne, beschliessen wir die gute Sicht zu nutzen und nochmals auf den Semnoz zu fahren.

Wir wählen wieder dieselbe Rundtour,

hinauf über Saint-Eustache und hinunter wieder auf der komfortableren Strasse direkt nach Annecy.

Oben auf der Crête de Châtillon wird eine grosse Auswahl an Spazierwegen, aber auch längeren Wanderwegen angeboten. Wir wählen eine kleine Rundwanderung von etwas mehr als einer Stunde.

Ich bin total begeistert von der Aussicht,

hier zum Mont Blanc

…ob hier sogar das Matterhorn zu sehen ist?

…eine vielfältige Flora

Nicht gerade vertrauenerweckend – ich habe eh schon Angst vor Kühen 🙁

Hinweistafeln zu den verschiedenen Alpkäsereien

Wir befinden uns über den Wolken , dies der Blick hinunter ins Rhonetal

Bevor wir uns auf den Rückweg machen, geniessen wir im „Les Rochers Blancs“ ein Stück wunderbaren Blaubeerkuchen.

Der Blick hinunter zum Lac d’Annecy

Wieder unten am See, beschliessen wir einmal um den ganzen Lac d’Annecy zu fahren.

Der von steilen Bergen flankierte, türkisgrün schimmernde Lac d’Annecy ist ein ganz besonderes Kleinod in den Savoyer Alpen. Zu einem grossen Teil ist er frei zugänglich und dies wird auch rege genutzt, besonders an einem heissen Sommertag wie heute.

Wie sind wir froh um die schattenspendenden Bäume, denn das Thermometer klettert heute auf 28°C.

ein Falter an unserem Sonnenschirm

Den Nachmittag nutzt Ruedi zum Funken und ich widme mich dem Liegestuhl und einem spannenden Buch.

Ein Abendspaziergang durch den CP…dies der Pool

und die Badelandschaft

 

Mittwoch, 20.Juni

Letztes Jahr standen wir beim Château Montrottier vor verschlossenen Toren. Den Besuch dieses Schlosses wollen wir heute nachholen.

Château Montrottier liegt etwa 10 km von Annecy entfernt.

Kaum haben wir Annecy hinter uns gelassen, befinden wir uns völlig auf dem Lande…

…und schon sieht man das Schloss

Das auf einer einsamen Anhöhe in der Nähe der Schlucht des Fier gelegene Schloss ist ein schönes Beispiel der savoyischen Wehrbauten. Das zwischen dem 13. und 16. Jh. errichtete Bauwerk beeindruckt durch einen 36 m hohen, imposanten Donjon mit rundem Grundriss, von dem sich ein schöner Blick bietet. Im Innern werden umfangreiche Sammlungen gezeigt, die der Académie florimontane mit dem Schloss hinterlassen wurden: Waffen, Rüstungen, Fayencen, Porzellan, Keramik aus dem Fernen Osten, antike Möbel… und vier Flachreliefs aus Bronze (16. Jh.) der Nürnberger Künstler Peter und Hans Vischer.

Eingang und Aufstieg zum Schloss

Für 8 Euro/Person dürfen wir das Schloss besuchen

Der Schlossgarten

Das Schloss vom Garten aus gesehen

Das Gehöft zum Schloss

Nur wenige 100 Meter vom Schloss Montrottier entfernt liegt unser nächstes Ziel, es ist auch dieses Jahr nochmals Les Gorges du Fier, eine Schlucht, die der Fluss Fier in den Fels gewaschen hat.

Der Steg ist auf einer Höhe von 20–30 Meter über dem Fluss, direkt an der riesigen Felswand angebracht und erstreckt sich über eine Länge von 252 Metern. Er wurde im Juli 1869 fertig gestellt, man sieht es auch, dass er schon etwas in die Jahre gekommen ist.

Ich muss zugeben, ich habe schon etwas weiche Knie, so hoch über dem Abgrund, aber auch ich schaffe es bis zum Ende des Steges.

Hier nun beginnt das Mer des Rochers, eine Art Labyrinth aus gespaltenen Felsblöcken, durch dessen Furchen der Fluss sich seinen Weg sucht.

Zurück geht es auf demselben Weg.

Es ist ein heisser Tag, selbst im schattigen Wald kommt man ins Schwitzen. Das Thermometer übersteigt die 30°-Marke. So beschliessen wir uns im Restaurant beim Eingang zur Schlucht einen kühlen Drink zu genehmigen…nur leider wurde hier gerade ein Reisebus voller Touristen ausgeladen, die sich nun im Gartenrestaurant breit machen.

So fahren wir die paar Meter hinauf zum Schloss Montrottier, wo sich direkt ausserhalb der Schlossmauer ein nettes kleines Restaurant befindet, hier geniessen wir die Ruhe und ein feines Mittagessen.

Auf der Rückfahrt zum CP legen wir noch einen Halt beim Gemüse- und Früchtehändler in Saint Jorioz ein. Wunderschönes Gemüse und Früchte werden angeboten – aber zu übertriebenen Preisen. Wir kaufen uns trotzdem Melonen und Peperoni.

Da wir zum Mittagessen ein 3-Gang-Menu verspeisten, gibt es zum Abendessen nur noch Melone mit Schinken und einen Tomaten-Mozzarella-Salat mit viel frischem Basilikum.

Heute sind wir in diesem Jahr erstmals froh um die Klimaanlage im Wohnwagen.

 

Donnerstag, 21.Juni

Heute ist der längste Tag des Jahres…von jetzt an geht es bereits wieder dem Winter entgegen 🙂

Es verspricht ein weiterer wettermässig heisser Tag zu werden.

Unser heutiges Ziel ist die Stadt Annecy. Da die Parkplätze meist schon ausserhalb der Stadt überfüllt sind, entscheiden wir uns für den Bus. Die Busstation liegt nur wenige Meter vom CP entfernt und der Bus fährt ca. alle 30 Minuten.

Wir fahren bis zum „Hotel de Ville“, dies ist ein guter Ausgangspunkt, denn hier kann man sich entweder für den See oder die Stadt entscheiden.

Der Canal du Vasse

mit dem Pont des Amours

Wir spazieren dem Fluss Thiou entlang…

Der Palais de l’Isle – beherbergt heute das Heimatmuseum

… und bummeln durch die Gassen der Altstadt.

die Kathedrale

Auf den Aufstieg zur Burg von Annecy verzichten wir diesmal, denn wir besichtigten die Burg bei unserem letztjährigen Besuch.

Nach einem erfrischenden Drink, spazieren wir dem See entlang und durch den Jardin de l’Europe, ein schöner, erholsamer Park, direkt am See, mit einem sehr alten Baumbestand.

das Hôtel de Ville

Nach zwei Stunden Stadtbummel nehmen wir den Bus zurück zum CP…nur steigen wir dummerweise eine Station zu früh aus – und die Haltestellen liegen sehr weit auseinander.

So schlendern wir durch einen kleinen Markt…

…und beschliessen danach den See zu «suchen», denn wir wissen, dass dem See entlang der Sentier des Roselières in Richtung CP führt. Ich vermute, dass wir bei der Haltestelle, die am weitesten vom See entfernt liegt ausgestiegen sind, denn wir durchqueren ein riesiges Einfamilienhaus-Quartier – und immer noch kein See in Sicht.

Wie freuen wir uns, als wir nach etwa einer halben Stunde diese Boote entdecken!…da kann der See nicht mehr weit sein. Denn es ist inzwischen drückend heiss.

Wir wandern nun auf dem schattigen Sentier dem See entlang, dann gilt es noch ein Feld zu überqueren und wir sind am Ziel. So waren wir doch nochmals eine ganze Stunde unterwegs.

Ein Ruhenachmittag tut nun gut.

 

Freitag, 22.Juni

Es ist ein sonniger aber stark windiger Tag.

Etwa 400 m vom CP entfernt führt, wie gestern schon erwähnt, der Sentier des Roselières dem See entlang.

Der Sentier des Roselières ist ein 3 km langer Abschnitt des Wanderweges, der rund um den Lac d’Annecy führt.

Anfangs führt der Weg direkt dem See entlang,

und manchmal ist er durch einen Schilfgürtel vom See getrennt,

Am Wegrand treffen wir eine vielfältige Flora an.

Hier verläuft der Weg ein Stück weit auf dem grosszügigen Radweg.

Irgendwann geht der gepflegte Sentier in einen etwas ungepflegten Waldweg über. So verlassen wir den See und begeben uns ins Dorf Sevrier, wo wir uns für die Rückfahrt mit dem Bus entscheiden. Da der Bus aber erst in einer Stunde fährt, ruhen wir uns bei einer Cola im netten Hafen-Beizli etwas aus.

Den Nachmittag verbringen wir auch heute auf dem CP.

 

Samstag, 23.Juni

Ein weiterer Sommertag.

Das Château de Menthon St.Bernard steht mal so provisorisch auf dem heutigen Programm. Dieses Schloss liegt auf der anderen Seeseite. Unterwegs dorthin sehen wir eine Hinweistafel zum Col de la Forclaz (nicht zu verwechseln mit dem grossen Col de la Forclaz, der von Chamonix nach Martigny führt).

Ist doch bei diesem tollen Wetter eine Fahrt in die Höhe eine bessere Entscheidung als die Besichtigung eines Schlosses.

Zuerst geht es dem See entlang…

Die Strasse steigt nun an und wir erhaschen schon bald einen ersten Blick über den See, der bereits weit unter uns liegt.

…kurvenreich führt uns danach die schmale Strasse höher und höher.

Auf 1‘157 m erreichen wir die Passhöhe

…und sind total überrascht. Mehrere Restaurants, genügend Parkplätze und vor allem eine einmalige Aussicht erwartet uns hier oben.

Nach einem kurzen Aufstieg zum Restaurant „Chalet la Pricaz“,

…wird uns dieser einmalige Blick über den Lac d’Annecy geboten.

Ein Paradies für Gleitschirmpiloten – hier werden Tandem-Flüge angeboten.

Wir trinken einen Espresso (Aussicht inklusive) und ich kaufe mir als Souvenir ein Paar Schaffellpantoffeln…der nächste Winter kommt bestimmt 🙂

Ich denke es ist gut sind wir früh hier, auf den Mittag werden anscheinend viele Gäste erwartet.

Noch ein letzter Blick über den See, bevor wir die Passhöhe verlassen.

Hinunter wählen wir die Strasse nach Ugine, welche noch eine Spur schmaler ist, aber einen tollen Ausblick auf die umliegenden Berge bietet.

Unten in der Nähe von Ugine angekommen, entscheiden wir uns noch für einen Abstecher ins 10 km entfernte Albertville.

Auch hier sind wir positiv überrascht – eine gefällige Stadt erwartet uns.

Nach einem feinen Caesar-Salat machen wir uns wieder auf die Heimfahrt.

Ganz ungeplant haben wir heute zwei lohnenswerte Ausflugsziele entdeckt.

Nun noch ein Wochenendeinkauf bei Lidl und danach geniessen wir auch heute einen Ruhenachmittag im  Schatten auf dem CP.

 

Sonntag, 24.Juni

Der Himmel ist bedeckt. Da es Sonntag ist, wollen wir heute nicht auf die Strasse. So beschliessen wir vom CP aus zum Château Duingt zu wandern.

Anfangs führt der Weg auf dem Sentier de la Roselière dem See entlang,

…danach auf einem, zwar von der Strasse getrennten, aber doch der vielbefahrenen Strasse folgenden Gehweg.

Unterwegs der Blick zum Château d’Héré, das im 15. Jahrhundert errichtet wurde und in Privatbesitz ist.

Vorbei an der Kirche, im 19. Jahrhundert im Stil der Neugotik erbaut…

…spazieren wir durch den alten Dorfteil von Duingt. Hier im alten Ortskern sind zahlreiche Häuser im typischen savoyischen Baustil des 17. und 18. Jahrhunderts erhalten.

Das Château de Duingt befindet sich auf einer kleinen Halbinsel. Die ursprüngliche Burg wurde hier im 11. Jahrhundert erbaut. Das Schloss erhielt seine heutige Gestalt bei Um- und Neubauten in der Zeit vom 17. bis zum 19. Jahrhundert.

Wir wissen, dass das Schloss nicht zu besichtigen ist, aber es ist doch hart wenn man sehen muss, wie hier fürs Fussvolk der Weg endet.

Inzwischen hat sich die Sonne behauptet und scheint vom fast wolkenlosen Himmel.

Auf dem Rückweg ruhen wir uns bei einem Drink im Restaurant Spinnaker aus und geniessen den Blick über den See.

Spielplatz für Schwanenkinder 🙂

Nach dieser 3-Stunden-Wanderung haben wir nun ein bisschen Siesta und einen gemütlichen Liegestuhl-Nachmittag verdient.

Zum Abendessen lädt mich Ruedi ins Restaurant des CP ein. Wir geniessen den schönen, warmen Sommerabend und ein gutes Essen.

 

Montag, 24.Juni

Auch für heute sind hohe Temperaturen angesagt. Daher entscheiden wir uns für einen Ausflug in die Berge – und zwar hinauf nach La Sambuy.

Eine schmale, kurvenreiche Strasse bring uns hinauf von Faverges über Seythenex zur Talstation des Sesselliftes.

Doch leider fährt der Lift erst am kommenden Wochenende wieder. Warum sagt uns das keiner 🙁

Auf der Fahrt zurück sehen wir die Hinweistafel „Abbaye de Tamié“. Also gut, sehen wir uns das mal an.

Wir spazieren der Klostermauer entlang – vom Kloster selber gibt es nicht viel zu sehen.

Die Videovorführung ist heute auch nicht in Betrieb – Montag scheint kein guter Tag zu sein.

Der Shop des Klosters hat allerdings einiges zu bieten. Wir kaufen eine Wanderkarte, feinen Kastanienhonig und schöne Spruchkarten.

Nun aber erst mal die Karte studieren

Da wir schon beinahe auf dem höchsten Punkt des Col de Tamié sind, fahren wir noch bis zur Passhöhe.

Ausser zwei Restaurants hat auch dieses Ziel nicht viel zu bieten. In einem der Restaurants essen wir allerdings eine wunderbare Tarte Tatin.

Nun geht die Fahrt zurück nach Faverges, wo wir bei einen Bummel durch die Stadt doch noch etwas Bewegung haben.

im Stadtpark

Den restlichen Nachmittag verbringen wir einmal mehr beim Wohnwagen im Schatten der Bäume.

 

Dienstag, 26.Juni

Wie könnte es anders sein – die Sonne strahlt uns vom wolkenlosen Himmel entgegen. Das richtige Wetter um nochmals auf Le Semnoz zu fahren…zudem brauchen wir Käsenachschub 🙂

Diesmal steigen wir aber zuerst hinauf zum Gipfelkreuz. Hier wird uns eine unglaubliche Aussicht geboten.

wenn die Sicht etwas besser wäre, sähe man hier bis Genf

Nur der Mont Blanc hüllt sich in Wolken…hier sieht man grad mal noch die Spitze über den Wolken.

Über Stock und Stein…

…wandern wir an der ersten Käserei vorbei

…immer in Richtung Le Gruffy,

Der Weg führt vorbei an Kuhweiden und saftigen Wiesen mit einer wunderschönen Flora.

Yeah… wir sehen unser Ziel, die Alpkäserei «Chalet de Gruffy».

Wir lassen uns auf Terrasse nieder, wo uns eine super Aussicht auf den Lac de Bourget geboten wird. Bei einem Käseplättli lassen wir unsere müden Beine etwas ausruhen.

Auf dem Rückweg kaufen wir in der uns bereits bekannten Käserei  ein grosses Stück Fromage de Montagne.

Es ist heiss, selbst die Kühe suchen den Schatten

der Blick zum Lac d’Annecy

Die Wanderung war wunderschön, aber recht anstrengend.

Nun gönnen wir uns noch etwas weniger Kräfteforderndes, da wären Les Jardins Secrets de Vaulx nun genau das Richtige. Wir geben im GPS Vaulx ein und es führt uns auf einer interessanten Route ins kleine Dörfchen Vaulx.

…bei der Kirche von Vaulx heisst es noch 2 km bis zu den Jardins Secrets

Doch danach zweifeln wir, ob wir auf der richtigen Fährte sind…nur noch Wiesen, Bäume und Kühe.

Doch ganz unerwartet und völlig abgelegen, gute 2 km von Vaulx entfernt, stehen wir vor den Jardins Secrets. Wir wissen nicht so ganz was uns da erwartet. Wir bezahlen den Eintritt von 8.50 Euro/Person und sind gespannt…

Wow, so etwas haben wir nicht erwartet. Auf 7‘000 m² erstreckt sich ein Garten, welcher von einer Familie – angefangen von den Grosseltern bis hin zu den heutigen Enkeln – mit viel Liebe und Engagement angelegt wurde. Man muss sich vor allem die vielen Details ansehen.  Nebenbei erwartet uns eine Blumenpracht, hie und da ein leise plätschernder Brunnen und zwischendurch auch mal eine lauschige Sitzgelegenheit. Einfach sehenswert!

Ich könnte noch 100 weitere Fotos beifügen 🙂

Nun aber genug für heute – wir machen uns auf den Heimweg.

 

Mittwoch, 27.Juni

Nach den gestrigen Strapazen und Eindrücken wollen wir es heute ruhig angehen.

Ruedi hat am Morgen noch Kontakt mit seinen Funkerfreunden in der Schweiz.

Danach nehmen wir den Bus nach Annecy und checken dort für eine zweistündige Schifffahrt rund um den Lac d’Annecy ein. Genau das Richtige bei diesem heissen Wetter.

Es war wunderschön und richtig erholsam!

Nach einem Imbiss direkt am Fluss Thiou spazieren wir nochmals durch die Gassen Annecy‘s.

Eine grosse Wiese mitten in der Stadt, die genutzt werden darf, sei es zum Spielen oder einfach zum Sein.

Kunst vor dem Hôtel de Ville, eine Lotusblüte, die sich öffnet und schliesst

Hier nehmen wir nun den Bus zurück zum CP.

Spät abends bei einem Bummel durch den CP erfreue ich mich am gerade aufgehenden Vollmond, der vom sternenklaren Himmel leuchtet – nur leider habe ich diesmal kein scharfes Bild geschafft 🙁

 

Donnerstag, 28.Juni

Heute sind wir uns mal nicht einig was das Ausflugsziel betrifft. Es ist zwar ein wolkenloser Morgen, aber laut Wetterbericht sollen heute Wolken aufziehen und es könnte sogar ein paar Tropfen Regen geben. Ruedi würde aber gerne nach Chamonix fahren. Ich finde es sei bestimmt nicht der richtige Tag – so weit zu fahren (80 km) und dann den Mont Blanc vor lauter Wolken nicht mal zu sehen. Aber ich gebe nach 🙂

Wir fahren bereits um 8 Uhr los – über Ugine, das Val d’Arly, Megèves und Servoz.

Und Ruedi hatte wiedermal recht! …besseres Wetter und eine bessere Sicht auf den Mont Blanc gibt es wohl nicht. Die Wettervorhersagen sind auch nicht mehr das was sie einmal waren.

Wir spazieren durch Chamonix, ein richtiger Touristenmagnet mit unzähligen Shops und ebenso vielen Restaurants. Ich jedoch finde, diesem Ort fehlt der «Charme». Positiv ist, dass viele Gassen/Strassen im Zentrum autofrei sind.

bemalte Hausfassaden

eine blumige Stadt

wo der wohl hinzeigt?

…alles klar – natürlich zum Mont Blanc

Fussgängerzone

…immer mit Blick auf den Berg

Auf der Heimfahrt – ein alter und ein neuer Viadukt

Wir legen in Praz sur Arly einen Halt ein und essen, wie schon letztes Jahr, im «Les Trapeurs» zu Mittag.

Noch ein Bummel durch Praz sur Arly

An einer Hauswand gesehen…

«Nous n’héritons pas la terre de nos ancêtres, nous l’empruntons à nos enfants»        (Antoine de Saint-Exupéry)

Nun geht die Fahrt wieder über Ugine zurück an den Lac d’Annecy.

Heute hat sich der CP zur Hälfte geleert – die meisten Holländer und Engländer sind abgereist – die Nebensaison geht übermorgen zu Ende.

 

Freitag, 29.Juni

Einfach mal nichts tun – ist heute angesagt. Das heisst im Liegestuhl liegen, ein gutes Buch lesen, Reisebericht schreiben, Fotos bearbeiten und die Ruhe geniessen….

…und zum Abendessen etwas Feines kochen.

 

Samstag, 30.Juni

Wie könnte es anders sein, der Himmel zeigt sich einmal mehr wolkenlos und es verspricht wiederum ein heisser Tag zu werden.

Heute ist unser letzter Tag hier am Lac d’Annecy, also heisst es zusammenpacken.

Doch wir wollen den kühlen Morgen noch nutzen für einen weiteren Ausflug hinauf zum Col du Semnoz.

Dieser tolle Aussichtspunkt ist zu unserem Lieblingsausflugsziel in der näheren Umgebung geworden. Es bieten sich hier oben auch unzählige Wandermöglichkeiten und die Rundsicht ist einmalig.

Zwar ist die Weitsicht heute alles andere als gut.

Am Nachmittag wird definitiv zusammengepackt.

Zum Abschied gönnen wir uns heute noch eine Pizza im Campingrestaurant.

Die Franzosen haben das Spiel gewonnen – also ist die Welt wieder in Ordnung 🙂

Es ist ein wunderschöner Abend mit einer klaren Sicht auf die umliegenden Berge.

 

Sonntag, 1.Juli

Wir verlassen den CP um 7:30 Uhr.

Ein letzter Blick auf den Lac d’Annecy.

Wie schön ist es doch sonntags zu fahren – keine LKWs, die Stadt Annecy schläft noch, kaum jemand auf der Strasse und auch auf den Autobahnen: Freie Fahrt!

Der Grenzübergang bei Genf

die Rebgebiete am Genfersee

Den Mittagshalt legen wir bei der Raststätte Kölliken ein. Hier treffen wir zu meiner Freude meine Cousine, die hier in der Nähe wohnt.

Nach einem gemeinsamen Imbiss, nehmen wir noch das letzte Stück der Heimfahrt unter die Räder.

Um 14:30 Uhr kommen wir wohlbehalten in Pfyn an, parken den Wohnwagen in seiner Box und fahren heim nach Weinfelden.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass Haute-Savoie ein ganz tolles Ferienziel ist – mit dem wunderschönen Lac d’Annecy, seiner eindrücklichen Bergwelt, den schmucken Dörfern und den vielen schönen Spazier- und Wandermöglichkeiten. Das Bilderbuchwetter war natürlich noch das Tüpfelchen auf dem i  🙂

 

 

 

 

 

Mittelitalien (Lago di Bolsena) April/Mai 2018

Nachdem wir bereits 10 Tage auf dem CP Campofelice in Tenero im Tessin verbracht haben, sind wir für vier Tage nach Hause gefahren (Nordostschweiz). Der Wohnwagen inklusive Vorzelt blieben auf dem CP.

Dienstag 17.April

Heute geht es zurück ins Tessin. Bereits um 7 Uhr verlassen wir Weinfelden im Kanton Thurgau und geniessen wiederum eine Fahrt bei Bilderbuchwetter.

…hier am San Bernardino

Auf dem CP bauen wir als erstes das Vorzelt ab, denn zum einen herrscht wunderschönes Wetter und zum andern wissen wir noch nicht, ob wir eventuell bereits morgen in Richtung Italien losziehen.

Unser Ziel ist der Lago di Bolsena, im «Dreieck» Toskana, Umbrien, Lazio… ungefähr in der Mitte zwischen Siena und Rom.

 

Mittwoch 18.April

Und tatsächlich entscheiden wir uns heute, einen Tag früher als geplant, für die Fahrt in den Süden, zuerst mal bis Bologna (ca. 320 km).

…unterwegs über den Monte-Ceneri, dies der Ausblick auf die Magadinoebene

Um Mailand herum herrscht, im Gegensatz zu unserer Fahrt im letzten September, enorm Verkehr

…und immer diese Zahlstellen

Wir durchqueren die total flache Poebene,

legen einen Mittagshalt bei Piacenza ein

und fahren danach über Parma und Modena bis Bologna, auf den uns bereits bekannten Stadt-Camping.

Der Vorteil dieses CP ist, dass er nur 1,5 km von der Autobahnausfahrt entfernt liegt – ideal für einen Übernachtungshalt.

Wie ich bereits im Reisebericht vom September beschrieben habe, sind die Stellplätze eher klein, die Sanitäranlangen einfach, aber sehr sauber und das Restaurant super.

Wir bleiben nur eine Nacht, denn die Stadt Bologna besuchten wir bei unserem letzten Aufenthalt.

Eine schlechte Entscheidung war, mit dem Wohnwagen in den hinteren Teil des CP zu fahren – ist eher für Wohnmobile gedacht. Denn die Durchfahrten auf dem CP sind zum Teil extrem eng, zudem stehen überall parkierte Autos, Kandelaber und Mülltonnen herum, sodass wir mit unserem 12-Meter-Gespann die enge rechtwinklige Ausfahrt nicht schaffen und den Wohnwagen nochmals abkoppeln und mit dem «Mover» um die Ecke manövrieren müssen. Dem Mover sei gedankt! Als Tipp für Wohnwagenreisende, im vorderen Teil des CP sind die Plätze viel einfacher anzufahren!

 

Donnerstag 19.April

Die heutige Fahrt führt uns über Florenz und Orvieto nach Bolsena (ca. 280 km). Bei Bolsena führt uns das GPS wiedermal über extrem schmale Strassen, obwohl es mit «Wohnwagen» programmiert ist.

Wir haben uns zu Hause für den CP Blu International entschieden und finden den Platz auch problemlos, nur…der Platz öffnet seine Tore erst morgen 🙁 . Das haben wir nun davon, dass wir einen Tag früher als geplant losgezogen sind.

Da die Zufahrt sehr eng und die Tore verschlossen sind, müssen wir ein weiteres Mal den Wohnwagen abkoppeln und drehen…wie sind wir doch dankbar den Mover zu haben!!..denn es ist weit und breit niemand, der uns beim Schieben helfen könnte.

Auch der nächste CP am Bolsenasee, den wir anpeilen ist noch geschlossen, ebenso der übernächste. Wir fragen uns schon, wo wir übernachten könnten. Da sieht Ruedi eine Tafel mit dem Hinweis: Camping Mario 1 km. Eine schmale Strasse führt in Richtung dieses CP.

Ich hätte es nicht gewagt hinzufahren, da ich vermutete, dass alle CP um den Bolsenasee wohl einheitlich erst morgen öffnen und wir dann vor dem geschlossenen CP wieder nicht wenden könnten. Ruedi aber ist mutig und fährt los – und was für ein Glück! – der CP ist offen!

Gerade mal zwei Stellplätze sind besetzt und wir dürfen uns einen Platz aussuchen, natürlich entscheiden wir uns für einen direkt am See…eine einmalige Lage.

(alle kursiv geschriebenen Texte in meinem Bericht stammen aus dem Internet)

Der Lago di Bolsena liegt in der vormals vulkanisch aktiven Zone des sogenannten Apparato Vulsinio. Er füllt eine Caldera (eine kesselförmige Struktur vulkanischen Ursprungs), die vor schätzungsweise 300.000 Jahren durch Einsturz unterirdischer Magmakammern nach starken, explosiven Vulkanausbrüchen entstanden ist.

Fläche: 114 km², Umfang: 43 km, grösste Tiefe: 151 m, Lage: 300 m ü.M.

Man hat den Bolsena-See schon beschrieben als den «See, den  man trinken kann».
Tatsächlich wurden früher, als es in den Häusern noch keine Wasserhähne gab, die öffentlichen Brunnen aller Dörfer am Seeufer direkt mit Seewasser gespeist. Natürlich ist das heute nicht mehr so, aber der Bolsenasee ist immer noch sauber und sein Wasser glasklar. Eine wahre Ausnahme zwischen der betrüblichen Reihe verschmutzter Binnengewässer!

Der CP befindet sich auf diesem Bild beim weissen Stern am Nordende des Sees.

Zum CP muss ich sagen, es ist ein sehr einfacher, familiär geführter Platz, mit mehr als dürftigen Sanitäranlagen, aber auch hier mit einem guten Restaurant.

Die einmalige Lage des Platzes, die Ruhe die hier herrscht und die «Pizza Mario» im Campingrestaurant bewerte ich mit 5 Sternen, den Campingplatz, vor allem die Sanitäranlagen, mit knapp einem Stern.

http://www.bolsenasee.org/camping-mario

Mario, der Besitzer ist sehr hilfsbereit, kommt gerne zu einem Schwatz und spricht sehr gut Deutsch.

Der CP liegt ca. 8 km von Bolsena entfernt und gehört zur Gemeinde San Lorenzo Nuovo.

Das Abendessen gönnen wir uns heute im Restaurant – es gibt wunderbare, von der Signora eigenhändig hergestellte Pasta und einen «Camping-Mario» Rotwein.

 

Freitag 20.April

Dies ist der morgendliche Ausblick von meinem Bett aus – kurz vor Sonnenaufgang

Frühstück am See

Da wir nun die letzten drei Tage mehrheitlich im Auto unterwegs waren, entscheiden wir uns heute für einen Ausflug in der näheren Umgebung und zwar möchten wir das 14 km entfernte Cività Bagnoregio besuchen.

der Blick über Bolsena 

Bei dieser Kirche eingangs der Stadt Bagnoregio finden wir einen Parkplatz – nur haben wir eine ganz andere Vorstellung dieses sehenswerten, mittelalterlichen Ortes. Haben wir doch auf Fotos ein kleines, altes Städtchen gesehen, das hoch auf einem Tuffsteinfelsen thront…doch wo ist es?

Wir spazieren durch ganz Bagnoregio

…bis wir endlich die historische, mittelalterliche Altstadt «Cività di Bagnoregio» sichten…allerdings noch ziemlich weit entfernt.

Wow, da hinauf wollen wir!…da haben wir noch eine ziemlich anstrengende Strecke vor uns…

Wir wissen nun, dass der Unterschied in Bagnoregio (Stadt mit 3’600 Einwohnern) und Cività Bagnoregio (eine Fraktion von Bagnoregio) liegt.

Hier noch ein interessanter Text zu Cività Bagnoregio aus dem Internet

Civita di Bagnoregio zählt zu den città che muoiono (dt. „sterbenden Städten“), von denen es Hunderte in Italien gibt, da immer weniger Menschen in den kleinen, nur mühsam erreichbaren Bergorten mit durch Bodenerosion und Erdrutsch absturzgefährdeten Gebäuden verbleiben wollen. Um 1990 lebten in Civita di Bagnoregio nur noch sieben bis siebzehn alte Menschen zurückgezogen, bis ein römischer Ex-Manager und zahlreiche Aussteiger und Naturschwärmer in Folge den Ort entdeckten und durch Aufkauf und Sanierung der verlassenen Bauruinen wiederbelebten.

Seither nimmt die Zahl der als Zweitwohnsitze instand gesetzten Gebäude zu, und eine US-amerikanische Universität veranstaltet hier ihre Sommerkurse. Heute ist der Ort auch zum Ferienwohnsitz von Künstlern geworden. Konzerte in der Kirche geben zusätzliche Impulse, Hochzeitspaare wählen den Ort als Kulisse für ihre Hochzeitsfotos. In den sanierten Gebäuden wurden Cafés und Restaurants, ein kleines Hotel und ein Souvenirladen eingerichtet. 

Der Weg führt uns anfangs weit hinunter, teils über Treppen. Beim tiefsten Punkt bezahlt man 3 Euro/Person und darf nun den Aufstieg über die 250 Meter lange Fussgängerbrücke unter die Füsse nehmen.

Ich frage mich, wie wurde diese Stadt einst gebaut und was für einen Weg mussten die Einwohner damals wohl auf sich nehmen, als es die Brücke noch nicht gab.

Mit dieser alten Postkarte bekomme ich die Antwort, es gab damals schon eine Brücke.

Aber ich muss sagen die Mühe und die 3 Euro lohnen sich allemal, denn nach dem mühsamen Aufstieg empfängt uns eine gepflegte, sehenswerte Altstadt.

Seit dem letzten Erdbeben weist der Kirchturm beängstigende Risse auf

Zurück beim Auto sind wir (ich jedenfalls) ziemlich geschafft.

Die Rückfahrt durch den Frühling

Zurück in Bolsena, reicht die Kraft gerade noch für einen Bummel durch die Stadt, wo wir uns einen Apéro gönnen.

«Fontana di San Rocco», eine Brunnenanlage aus dem Jahre 1835.

Zurück auf dem CP stellt Ruedi mal probehalber das kleine Vorzelt auf, welches wir uns neu angeschafft haben. Es sind nur zwei Seiten- und eine Vorderwand, welche an der Markise befestigt werden, also viel einfacher für unterwegs, als das grosse Vorzelt.

Da Mario heute Pizza anbietet, essen wir nochmals im Restaurant und geniessen den schönen, warmen Frühlingsabend.

Ein Nachteil dieses CP ist, dass er am Nordende des Sees liegt und uns daher von hier aus weder ein Sonnenaufgang noch ein Sonnenuntergang über dem See gegönnt ist…(«Nachteil» natürlich nur aus meiner Sicht 🙂 ich bin eine Fanatikerin in Sachen Sonnenauf- und Sonnenuntergängen).

 

Samstag, 21.April

Jeden Morgen sind die Fischer unterwegs

Nach dem Frühstück fahren wir gleich los, denn heute steht der ca. 50 km entfernte Monte Amiata auf dem Programm.

Die Fahrt ist abwechslungsreich, durch eine liebliche Hügellandschaft,

später durch dichte Buchenwälder.

Die Strasse auf den Monte Amiata ist kurvenreich, aber sehr gut ausgebaut.

Wie staunen wir, als wir plötzlich im Winter stehen. Von unten war der Schnee nicht auszumachen, da der ganze Berg bewaldet ist.

Ungefähr 100 m unter dem Gipfel steht ein grosser Parkplatz zur Verfügung – auch befinden sich hier drei Restaurants, wovon zurzeit nur eines geöffnet ist. Im Winter wird hier wohl etwas mehr Betrieb herrschen, denn der Monte Amiata ist ein Skigebiet mit etlichen Skiliften.

Da wir nicht mit Schnee gerechnet haben, sind wir in Turnschuhen hier – schon fast ein bisschen peinlich – aber es beruhigt mich, dass alle andern Bergbesucher ebenfalls Turnschuh-Touristen sind.

So steigen wir hinauf zum Gipfelkreuz (1738 m ü.M.). Leider ist die Weitsicht alles andere als gut, starker Dunst liegt über dem Land.

Das eiserne Gipfelkreuz, welches ein bisschen an den Eiffelturm erinnert, steht bereits seit 1910 auf dem Monte Amiata.

Etwa 100 m entfernt befände sich eine grosse Marienstatue aus Marmor, die „Madonna degli scouts“. Wir verzichten aber darauf in Turnschuhen auf dem eisigen Schnee über die Krete dorthin zu gehen. Nächstes Mal kommen wir mit den Wanderschuhen.

Im Gipfelrestaurant geniessen wir eine feine, mit Käse überbackene Polenta.

Für die Fahrt zurück zum CP wählen wir die gleiche Strecke wie bei der Hinfahrt.

Leider gibt es auf dem CP momentan (?) kein Internet, so kann ich den freien Spätnachmittag nicht mal nutzen um an meinem Blog zu arbeiten – da bleibt mir nur der Liegestuhl 🙂 …bei dieser Ruhe und einem guten Buch allerdings kein Problem.

 

Sonntag, 22.April

Wie könnte es anders sein…die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel.

Für heute steht die Fahrt durchs Val d’Orcia auf dem Plan und zwar als Rundreise auf der Strada del Vino. Das Val d’Orcia gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Landschaftlich ist es wunderschön, mit sanften Hügeln, typischen Toskana-Häusern und Zypressen. Im Sommer blühen hier weite Sonnenblumenfelder.

Den ersten Halt legen wir aber bereits bei den Bagni di San Filippo ein, den Schwefelquellen in schönster Landschaft. Die Naturbecken aus Kalkstein mit dem 37 Grad-warmen Schwefelwasser ziehen viele Besucher an, so natürlich auch heute Sonntag.

Trotzdem geniesse auch ich ein entspannendes Bad im warmen Wasser.

Danach spazieren wir dem Bach entlang und erst da entdecken wir, dass es weiter unten noch viele solcher Becken gibt, wo man völlig alleine wäre.

Unser nächstes Ziel ist Bagno Vignoni – nicht die Therme sondern das Städtchen, aber alle Parkplätze rund um Bagno Vignoni sind bereits überfüllt mit Sonntagsausflüglern und Thermenbesuchern – so verzichten wir auf den geplanten Halt.

Danach steht ein Besuch der Stadt Pienza auf dem Programm, aber auch hier herrscht Chaos auf den Strassen, so lassen wir auch dieses Touristenmagnet links liegen und erfreuen uns an der wunderschönen Landschaft.

Unweit von Pienza liegt Montepulciano. Diese Stadt besuchten wir in früheren Jahren bereits mehrmals, sodass sie heute nicht auf unserem Programm steht.

Auf der Weiterfahrt entdecken wir direkt an der Strasse einen Laden der Pecorino verkauft, da können wir natürlich nicht vorbeifahren ohne uns einen Laib dieses wunderbaren Käses zu kaufen. Auch den feinen hausgemachten Cantucci können wir nicht widerstehen.

wir kaufen 1,3 kg Pecorino 🙂

Es war ein ganz toller Ausflug durch die Südtoskana, auch wenn wir die Städtchen nicht besuchen konnten, die schöne Landschaft hat uns dafür mehr als entschädigt.

 

Montag, 23.April

Heute planen wir mal rund um den Bolsenasee zu fahren – da sind wir gespannt, was es zu entdecken gibt.

Die Route führt uns anfangs dem See entlang, manchmal zwar auf einer unbefestigten, aber gut befahrbaren Strasse.

Dabei entdecken wir eine wunderschön angelegte Uferpromenade.

Was uns erstaunt, ist dass auf der Westseite des Sees praktisch das ganze Ufer öffentlich zugänglich ist…

…meist mit einem schmalen Strand aus schwarzem Sand

Ein kurzer Halt bei der Chiesa di San Magno (15.Jh.)

Eine weitere schöne Promenade lädt zum Flanieren ein – und zu einem kleinen Imbiss…mit Blick auf Capodimonte.

Auf der Fahrt um den See legen wir immer wieder mal einen kurzen Halt ein und spazieren durch die diversen Dörfer

….so zum Beispiel durch Valentano

oder Marta

der Blick zurück nach Capodimonte

Nun verlassen wir den See, denn die Strasse führt stetig aufwärts nach Montefiascone

von wo aus uns eine grossartige Aussicht geboten wird

Wir besuchen den Dom di Santa Margherita…

…die Ruine der einstigen Papstburg

…und spazieren durch die Stadt

…und immer wieder die Via Francigena (Pilgerweg nach Rom)

Auf der Fahrt zurück nach Bolsena tätigen wir noch einen Einkauf bei Coop.

 

Dienstag, 24.April

Zur Abwechslung ist heute ein Ruhetag angesagt. Das heisst ganz ohne Ausflug geht es aber doch nicht.

Wir schlafen etwas länger, frühstücken gemütlich und entscheiden uns dann für den Besuch des Städtchens Bolsena.

Da wir noch fit sind, steigen wir als erstes hinauf zur Burg.  Steile Treppen und enge Gässchen führen hinauf zum Castello Rocca Monaldeschi, einer Burg aus dem 12 Jh. Mächtig thront sie über der Stadt.

Oben angekommen, besuchen wir das gepflegte Museum im Innern der Burg, welches eine reiche Anzahl von Funden aus längst vergangenen Zeiten beherbergt.

Im Untergeschoss befindet sich ein Aquarium, klein aber fein.

Vom Turm aus geniesst man eine einmalige Aussicht über die Stadt und den Bolsenasee.

Gleich neben der Burg befindet sich die mittelalterliche Chiesa di San Salvatore

Nun noch ein Spaziergang durch die Gassen Bolsenas

Überall in den Gassen begegnet man solchen Medusenköpfen, meist aus Terracotta, die mich total faszinieren.

Es befindet sich in Bolsena eine Werkstatt (La Medusa), wo solche und andere Skulpturen angefertigt und verkauft werden.

Nach einem Bummel durch den Markt,

spazieren wir zur Seepromenade

Man könnte sich an dieses Wetter gewöhnen 🙂 …wir essen morgens wie abends im Freien, bei ungetrübtem Sonnenschein.

 

Mittwoch, 25.April

Unser heutiges Ziel ist Orvieto, eine Stadt in Umbrien, ca. 20 km von Bolsena entfernt.

Dass das Felsplateau, auf dem sich heute die Altstadt von Orvieto befindet, ein gut zu verteidigender Ort ist und strategische Bedeutung haben kann, das entdeckten schon die Etrusker, die diese Anhöhe ab dem 8. Jahrhundert besiedelten.

Wir stellen das Auto im Parkhaus ab und lassen uns per Lift in die Stadt hinauf bringen.  Unser erster Besuch gilt dem Dom.

Der Dom von Orvieto (14.Jh.) gehört zu den eindrücklichsten Kathedralen Italiens (Eintritt 4 Euro)

Die Außenwand des Domes zeigt die typische waagerechte Schwarz-Weiß-Schichtung wie in Siena.

Besonders erwähnenswert und für die Geschichte der italienischen Malerei von großer Bedeutung ist die berühmte Cappella di San Brizio, mit dem großen Freskenzyklus Luca Signorellis.

Mit einer geführten, einstündigen Tour besuchen wir nun die Tuffsteingrotten im Untergrund der Stadt (5 Euro für Senioren).

Dabei heisst es Treppensteigen…aber die Mühe lohnt sich.

…hier sieht man mich grad eine Treppe erklimmen 🙂 manchmal sind die Stufen unglaublich hoch.

Die Tuffsteinschicht unter der Stadt entstanden vor etwa 300.000 Jahren durch Eruptionen der Volsiner-Berge. Die über 1200 Tuffsteingrotten selbst, entstanden durch die Grabungstätigkeit der Bewohner und sind unter der gesamten Stadt verteilt.

Bei den Führungen kann nur ein sehr geringer Teil der Grotten und Stollen besichtigt werden, so z. B. eine in einer Grotte befindliche Olivenölmühle aus dem Mittelalter samt Mühlsteinen, der Ölpresse, Feuerstelle, den Futterkrippen für die Tiere, den Wasserleitungen und Zisternen.

Hier wurden Tauben gezüchtet und gehalten, sie waren günstiger zu halten als Hühner, sie ernährten sich selbst, brauchten also keine Fütterung und erzielten auf dem Markt gutes Geld, denn sie dienten der Ernährung, besonders auch bei Hungersnöten.

Nach der anstrengenden Tour ruhen wir uns auf der Piazza del Duomo etwas aus, bei einem Käse- und einem Fleischplättchen.

Nun noch ein Bummel durch die Gassen Orvietos, bevor wir uns auf den Weg zurück zum CP machen.

In diesem Gebäude befindet sich das Nationale Archäologische Museum

Heute Abend geniessen wir nochmals eine «Pizza Mario» im Restaurant des CP.

 

Donnerstag, 26.April

Eine weitere Stadt welche auf einem Tuffsteinfels thront ist Pitigliano – unser heutiges Ziel ist aber die Gegend rund um Pitigliano.

Unterwegs kommen wir beim monumentalen Friedhof von Gradoli vorbei.

Da wir keine Freunde von Touristenmagneten sind, lassen wir Pitigliano selbst aber links liegen – sehen uns allerdings die imposante Kulisse von der anderen Talseite aus an.

Die Stadt liegt im ursprünglich etruskischen Stammland und ist auf einen ca. 300 m hoch gelegenen Tuffsteinfelsen gebaut. Der Tuff ist auch das hier übliche Baumaterial, das in Ziegelform aus dem Fels geschnitten wird. Pitigliano ist von den tiefen Schluchten der Bäche Lente und Meleta umflossen, die sich im Lauf der Zeit in das Plateau geschnitten haben.

Wir ziehen es vor, die kleinen Dörfer und Städtchen der Umgebung zu besuchen, so zum Beispiel Manciano.

…die Stadt finde ich nicht unbedingt sehenswert, aber die Aussicht vom höchsten Punkt aus ist super,

…dann Montemerano

…der mittelalterliche Kern mit Stadtmauer und Stadttoren und der Burg, sowie Häusern aus der Renaissance, ist weitgehend erhalten.

Die Kirche San Giorgio, mit dem Drachen,  den der hl Giorgio der Legende nach getötet haben soll, um die Königstochter zu retten.

Hier die Schwefeltherme von Saturnia. Für mich etwas zuviel Volk.

Aber wir geniessen die Fahrt durch die abwechslungsreiche Landschaft

Poggio Murella

San Martino sul Fiora

Für die heutige Fahrt wählen wir ausschliesslich Nebenstrassen und machen so doch manch interessante Entdeckung,

wie hier die Città del Tufo bei Sovana

Unweit von Sorano befindet sich dieser beeindruckende archäologische Park Sovana. Es handelt sich um gut erhaltene etruskische Grabanlagen und Hohlwege. In mehr als 10 Stationen führt ein Rundweg über Geröll- und Waldboden den Besucher entlang der Gräber und Artefakte. Eintritt 5 Euro.

Auch heute Abend geniessen wir das Abendessen bei Sonnenschein am See.

Am späten Abend wird uns am gegenüberliegenden Seeufer, bei Mintefiascone ein grosses Feuerwerk geboten.

 

Freitag, 27.April

…und immer wieder geht die Sonne auf…

Zur Abwechslung legen wir mal einen Ruhetag ein. Das heisst wir unternehmen heute gemütliche Spaziergänge am See.

Zuerst wandern wir ein Stück auf dem Sentiero dei Briganti, der hier ein kurzes Stück wunderschön ausgebaut ist.

Wir spazieren auf der Promenade hinauf ins Städtchen Capodimonte, welches hier im Hintergrund bereits zu sehen ist.

Vom höchsten Punkt aus geniessen wir eine tolle Aussicht über den Hafen und den See

Auf dem Rückweg wird es zum Teil ganz schön steil.

Beim CP weist uns eine Tafel auf das 5 km entfernte San Lorenzo Nuovo mit seinem historischen achteckigen Hauptplatz hin, diesen Ort wollen wir uns nun noch ansehen.

Hier noch eine interessante Geschichte zu San Lorenzo Nuovo:

Mitte des 18. Jahrhunderts ereignete sich im alten San Lorenzo eine Malariaepidemie, die weniger als 400 Personen überlebten. Daraufhin beschloss man die Umsiedlung des Dorfes auf einen Hügel, der etwa vier Kilometer entfernt vom alten Ort liegt. Man nahm an, dass die Krankheit durch stickige Luft entstanden sei und da an der neuen Stelle hoch über dem See meist ein frischer Nordwind weht, wurde der Ort dort neu erbaut.

Beauftragt wurde der römische Architekt Francesco Navone, der den neuen Ort San Lorenzo Nuovo  geometrisch anlegte. Er entwarf ihn mit einem zentralen achtexkigen Platz mit der neuen Pfarrkirche und Häusern mit zwei unterschiedlichen Wohnungsmustern. Im Jahr 1774 erfolgte die Grundsteinlegung und bereits 1778 begann die Umsiedlung. Die Gebäude des alten Orts wurden abgerissen und niedergebrannt, die Rückkehr der Bevölkerung sollte verhindert werden. Daher gibt es kaum noch Spuren des alten San Lorenzo mehr.

Die Kirchen von San Lorenzo Nuovo dürfen momentan nicht betreten werden, denn die Decken weisen seit dem Erdbeben im 2016 grössere Risse auf.

Den Nachmittag verbringen wir im Liegestuhl am See…die Ruhe hier ist einfach unvergleichlich…man hört nur Vögel singen, hie und da den Kuckuck rufen und sonst einfach nichts – Erholung pur.

 

Samstag, 28.April

Vorgestern, nach dem Besuch der Etruskischen Gräber, sind wir bei Sorano vorbeigefahren. Diese Stadt, die wie Pitigliano auf einem Tuffsteinfels steht, war bereits in der Bronzezeit und später von den Etruskern besiedelt…wir wollen sie heute erkunden.

Es ist eine unglaublich anstrengende Stadt, denn es geht nur rauf und runter

Nicht weit entfernt liegt Sovana, ebenfalls eine der Tuffstein-Städte mit einem gut erhaltenen, mittelalterlichen Ortskern. Archäologische Ausgrabungen haben bewiesen, dass auch hier bereits ca. 1000 v. Chr. Wohnsiedlungen existierten.

Wir besuchen den Dom St.Peter und Paul, ein romanisch-gotisches Bauwerk (11.Jh.), er gilt als ein bedeutendes Monument des Mittelalters.

Es ist ein heisser Tag, so geniessen wir auf dem Hauptplatz ein schattiges Plätzchen und einen leichten Imbiss: Tomatenbruschette.

Auch heute verbringen wir den Nachmittag im Liegestuhl. Das heisst ich komme endlich mal dazu den Reisebericht zu aktualisieren.

Da meine Fotos etwas «Stein-lastig» sind, möchte ich hiermit zeigen, dass nebst all den Steinen auch eine wunderschöne, vielfältige Flora anzutreffen ist 🙂

 

Sonntag, 29.April

Es verspricht ein heisser Tag zu werden, was wäre da besser geeignet als ein Spaziergang durch den „Sacro Bosco“ (Heiliger Wald), auch Parco dei Mostri genannt. Diese Attraktion liegt bei Bomarzo, unweit von Viterbo.

Allerdings haben auch viele Italiener dieselbe Idee für ihren Sonntagsausflug – es hat entsprechend viel Volk.

Der Eintritt beträgt 10 Euro/ Person, lohnt sich aber.

Den «Park der Ungeheuer» gibt es bereits seit 1552.

Der Rundgang führt meist durch den schattigen Wald, was heute besonders angenehm ist. Immer wieder geht es treppauf und treppab,

…von einer Skulptur zur nächsten.

Dieses Haus ist so schief, es liegt nicht am Fotografen 🙂

Zum Glück ist der Park so weitläufig, dass sich der Besucherstrom gut verteilt.

Ich könnte noch dutzende Fotos von Skulpturen einfügen, aber ich will ja niemanden langweilen.

http://www.sacrobosco.it/

Wir fahren zurück zum CP und verbringen einen Ruhenachmittag, bei ungetrübtem Sonnenschein. Wir sind dankbar für den Wind der über den See weht, denn es ist sommerlich warm. Der meist spiegelglatte See ist heute richtig aufgewühlt.

Laut Wettervorhersage, soll es bis auf weiteres, der letzte Sonnentag sein, also geniessen wir ihn noch.

Beim Abendessen bringen uns unsere Campernachbarn Andrea und Cristina, ein Italiener-Paar aus Parma, ganz unerwartet einen Teller feingeschnittenen, wunderbaren Salami aus Parma…so nett!

 

Montag, 30.April

Entgegen der Wettervorhersage ist uns ein weiterer sommerlich-warmer Tag beschert.

Wir wollen aber zur Abwechslung mal keine grossen Sprünge machen und entscheiden uns für einen weiteren Bummel durch Bolsena.

Es findet gerade ein Flohmarkt statt

Vor allem konzentrieren wir uns auf die Besichtigung der Basilica Santa Christina und derer Katakomben.

Die Kirche Santa Christina wurde schon 1078 geweiht.

Von der angebauten Kapelle » Cappella del Miracolo» gelangt man in die Katakomben aus dem 5.Jh., mit dem Grab und dem Altar der hl. Christina. Unzählige Gräber befinden sich in den unterirdischen Gängen.

Es darf nicht fotografiert werden.

Der unterirdische Friedhof weist den charakteristischen Grundriss eines «Weihnachtsbaumes» auf: einen zentralen Gang und verschiedene seitliche Abzweigungen, die sich, vom Eingang aus gesehen, verkürzen.

Nach einem Imbiss auf dem Hauptplatz fahren wir zurück zum CP.

Am Nachmittag bläst ein starker Wind, sodass wir schon mal zwei Vorzelt-Wände montieren.

Zum Apéro laden wir unsere Campernachbarn Cristina und Andrea ein und wir verbringen eine fröhliche gemeinsame Zeit.

Wenn Ruedi und ich mit unserem Italienisch nicht mehr weiter kommen, sprechen wir mit Andrea französisch und mit Cristina englisch, sie beide übersetzen das dann jeweils ins Italienische 🙂  … aber wir verstehen uns!

 

Dienstag, 1.Mai

Heute beginnt der Wonnemonat Mai, nur das Wetter lässt zu wünschen übrig…der Himmel ist bedeckt, es regnet immer mal wieder und es ist merklich kühler (14°C). Aber wir dürfen uns nicht beklagen, waren uns doch bis jetzt 12 ungetrübte Sonnentage beschert.

Da heute das Internet mal funktioniert, verbringen wir immer wieder etwas Zeit am Computer, dazwischen etwas Siesta, ein gutes Buch, etwas zu knabbern und gute Musik.

 

Mittwoch, 2.Mai

Das Wetter ist besser als erwartet, jedenfalls trocken und immer mal wieder scheint die Sonne. Wir nutzen dies um unser Vorzelt und die Teppiche trocken einzupacken.

Am Nachmittag spazieren wir nochmals durch die Gassen von Bolsena.

…dabei entdeckten wir diesen zentralen Brunnen – ich konnte aber nichts darüber erfahren – er scheint jüngeren Datums zu sein.

Wettermässig könnte es April sein, hie und da ein kurzer Regenguss und dann wieder blauer Himmel.

Am Nachmittag unternehmen wir einen längeren Spaziergang vom CP aus dem See entlang

Ein langer, öffentlicher Strand mit schwarzem Sand – im Sommer herrscht hier sicher Betrieb, es stehen auch überall Picknickplätze mit Tischen und Bänken zur allgemeinen Verfügung.

Entlang der Via Francigena findet man immer wieder Brunnen, an denen die Pilger auf dem Weg nach Rom ihren Durst löschen können.

 

Freitag, 4.Mai

Unser letzter Tag am Bolsenasee.

Wir fahren zum Einkaufen nach Bolsena und verbringen den Nachmittag auf dem CP.

Es bläst wiederum ein starker Wind. Den See haben wir bis anhin nie so aufgewühlt erlebt.

Zum Abschied essen wir am Abend im Restaurant. Zuvor unternehmen wir noch einen kurzen, windigen Spaziergang.

das Restaurant des Campingplatzes – heute essen wir drinnen

 

Samstag, 5.Mai

Wir verabschieden uns von Mario und verlassen den Bolsenasee mit schönen Erinnerungen. Der Himmel ist bedeckt, ganz okay für die Reise.

Über Orvieto und Florenz fahren wir heute bis Bologna, wo wir wieder auf dem Stadtcamping übernachten. Diesmal wählen wir allerdings einen Platz nahe bei der Ein- und Ausfahrt – so können wir morgen problemlos wegfahren.

der Rosengarten des CP

Auch wenn es ein Stadtcamping ist, die Landschaft direkt neben dem CP ist total ländlich…

da werden Knoblauch, Zwiebeln, Sojabohnen und Korn angebaut

die Pfingstrosen werden bis Pfingsten auch in voller Blüte stehen

Auf das Abendessen im Campingrestaurant haben wir uns gefreut…es gibt Tomatensalat mit Büffelmozzarella, Ricotta-Spinat-Ravioli an Salbeibutter (habe ich vor lauter Hunger vergessen zu fotografieren 🙂 ) zum Dessert ein Semifreddo.

 

Sonntag, 6.Mai

Wir haben den Sonntag für die Heimfahrt gewählt, da wir hoffen, dass es um Mailand weniger Verkehr haben wird.

Hier ein paar Eindrücke von unterwegs

…es ist wirklich angenehmer am Sonntag zu fahren, es sind vor allem kaum LKWs unterwegs

Picknickhalt bei einem schönen Rastplatz

und einmal mehr eine Zahlstelle

Wir haben soeben bei Chiasso die Grenze zur Schweiz überquert

Lago di Lugano

am Monte Ceneri

Bereits um 13 Uhr erreichen wir den CP Campofelice in Tenero im Tessin.

Da für die nächsten Tage Regen angesagt ist, stellen wir das Vorzelt auf

es ist sommerlich warm…

…zudem wird uns ein wunderschöner Sonnenuntergang geboten

hier noch eine Seeschlange…oder doch nur Schwemmholz 🙂

 

Montag, 7.Mai

Wir fahren mit dem Bus, der direkt vor dem CP hält, nach Locarno. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind für Campinggäste gratis.

Ein Spaziergang durch Locarno

Zurück auf dem CP, zieht ein heftiges Gewitter über uns hinweg

 

Dienstag, 8.Mai

Ruedi wünscht sich einmal mehr einen Ausflug zu seinem Lieblingsplatz im Tessin – zur Alpe Foppa.

die Talstation der Tamaro-Seilbahn

die Kirche Santa Maria degli Angeli von Stararchitekt Mario Botta

…Bilder dazu gibt es in früheren Reiseberichten zur Genüge

der Blick über die Magadinoebene

…und in Richtung Bellinzona

auf der Alpe Foppa am Fusse des Monte Tamaro

Wie jedesmal, wenn wir hier oben sind, unternehmen wir einen Spaziergang auf dem Percorso delle Salute.

auch hier oben wird es langsam Frühling

ein Drink auf der Restaurantterrasse – wir sind ganz alleine

Auf der Fahrt mit der Seilbahn überqueren wir die Ceneri-Autobahn.

Entgegen der Wettervorhersage scheint die Sonne den ganzen Nachmittag und es ist sehr warm. Relaxen ist angesagt.

…dabei wird uns über dem CP eine tolle Flugschau geboten

Auch zu Abendessen können wir heute draussen – wir suchen sogar den Schatten

und nach dem Abendspaziergang gibts noch ein erfrischendes Gelato

 

Mittwoch, 9.Mai

Da heute einer unserer Söhne mit seiner Familie anreisen wird und morgen die Läden infolge Auffahrt geschlossen sein werden, tätigen wir am Vormittag einen Grosseinkauf.

Inzwischen ist unsere Familie eingetroffen, ich will diesen Bericht somit beenden, denn die nächsten Tage möchten wir «en famille» geniessen.

Zusammenfassend möchte ich sagen, wir durften eine spannende und doch erholsame Zeit am schönen Bolsenasee verbringen, mit interessanten Ausflügen, wobei wir eine abwechslungsreiche Gegend und viele sehenswerte Orte entdeckten.

 

 

 

 

 

 

Kurztrip ins Tessin (Südschweiz) im April 2018

Endlich ist es soweit…

…es ist Ostermontag der 2.April 2018 und unsere diesjährige Frühlingsreise kann beginnen.

Wir starten an diesem frostigen, aber sternenklaren Morgen um 6:30 Uhr in Pfyn im Kanton Thurgau – und zwar ist unser heutiges Ziel einmal mehr Tenero im Tessin.

Die Fahrt ist ein echter Genuss, kaum Verkehr und traumhaftes Wetter.

Wie gewohnt auf der Fahrt in Richtung Süden frühstücken wir in der Raststätte Viamala in Thusis.

Auf der Nord- sowie auf der Südseite des San Bernardino-Tunnels herrscht noch Winter…

…im Süden allerdings begrüsst uns der Frühling.

Entgegen unserer Erwartungen ist der Campingplatz nur schwach belegt, denn viele reisten heute ab.

Der CP Campofelice in Tenero bietet übrigens 740 Stellplätze verschiedener Kategorien an, dazu moderne Sanitäranlagen, Bungalows, Restaurant/Pizzeria, Bar, Minigolf, Unterhaltung und ab Juli 2018 eine Badelandschaft.

http://www.campofelice.ch/?lang=de

Da für die nächsten Tage Regen vorhergesagt ist (wohl ein Grund, dass so viele abreisen 🙂 ), stellen wir das Vorzelt auf – wir planen 16 Tage hier zu bleiben, bevor wir nach Italien weiterziehen werden.

 

Dienstag, 3.April

Und tatsächlich begann es bereits in der Nacht leicht zu regnen. Trotzdem können wir noch draussen frühstück, denn die Sonne kämpft immer wieder gegen die dunkeln Wolken an.

Platz haben wir jedenfalls genug!

Den Vormittag verbringen wir mit einem Einkauf im nahe gelegenen Einkaufszentrum.

Zu meiner Freude findet dort ein kleiner Markt statt, mit Kunsthandwerk aus den Tessiner-Tälern. Es ergibt sich ein interessantes Gespräch (natürlich auf Italienisch 🙂 ) mit einer Frau aus dem Bleniotal, die mir erzählt, wie sie die Schafwolle selber wäscht, spinnt, je nachdem mit Naturfarben färbt und sie dann verstrickt. Natürlich kann ich es nicht lassen bei ihr ein Paar Söckchen zu kaufen.

Am Nachmittag geniesse ich die Ruhe, vorallem mit Lesen, ganz so wie ich mir die ersten Tage meiner Ferien vorgestellt habe…obwohl den ganzen Tag über kaum mehr Regen fällt. Zwar raffe ich mich noch zu einem Spaziergang um den CP auf, denn es ist immer interessant zu sehen, was für Modelle an fahrbaren Ferienhäuschen da zu sehen sind.

Der Lago Maggiore, heute zwar eine etwas trübe Angelegenheit

 

Mittwoch, 4.April

Nach einer regenreichen Nacht zeigt sich das Wetter auch tagsüber eher feucht und trübe.

So geniessen wir einen Ruhevormittag im Wohnwagen. Am Nachmittag wollen wir dann doch noch etwas unternehmen – und fahren mit dem Bus, nach Locarno. Die Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem CP und der Bus ist für Campinggäste gratis.

Regenwetter in Locarno – zum Glück stehen genügend Schwimmhilfen bereit 🙂

Diese Aktion hat zwar einen traurigen Hintergrund, denn die 6’500 Schwimmringe auf der Piazza Grande sollen an die vielen im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge erinnern.

Wir flanieren unter den Arkaden, gönnen uns einen Kaffee und ein Stück «Torta della Nonna» und nehmen danach aber bereits wieder den Bus zurück zum CP.

 

Donnerstag, 5.April

Sonnenschein weckt uns!

Wir wollen heute den Kamelien-Park besuchen, denn die Blütezeit dieser wunderschönen Pflanze geht für dieses Jahr bereits dem Ende entgegen.

Bis Locarno nehmen wir den Bus. Vom Hafen aus spazieren wir nun zum Kamelienpark.

Der Weg führt uns zuerst ein kurzes Stück dem See entlang…

…danach durchqueren wir den mit zwei Reihen von Steineichen und Skulpturen von Jean Arp bereicherten, nach diesem Künstler benannten Garten.

Weiter geht’s duch den Parco della Pace.

Dieser Park wurde zum Gedenken an die Friedenskonferenz zwischen Deutschland, Frankreich, Belgien, England, Italien, Polen und der Tschechoslowakei, die 1925 in Locarno stattfand, erstellt.

Kurz danach erreichen wir den Kamelienpark, der uns auch dieses Jahr mit seiner schönen Anlage und vor allem der Blumenpracht wieder erfreut.

Zurück spazieren wir wieder bis zum Hafen von Locarno und entscheiden uns ab dort dann aber für die bequeme Variante – per Bus.

Am Nachmittag verziehen sich auch die letzten Wolken. Nach einer kurzen Siesta geniessen wir einen wunderschöner Abend auf dem CP

…am See…

…und an der Verzasca

 

Freitag, 6.April

Frühstück bei Sonnenschein

Kürzlich las ich in einer Zeitschrift vom Scherrer-Park in Morcote, den wir nun heute entdecken möchten.

Direkt beim Parkeingang finden wir einen Parkplatz, was bei diesen engen Dorfverhältnissen keine Selbstverständlichkeit ist, denn auf der einen Seite der Durchgangstrasse liegt der See und auf der anderen Seite steigt der Hügel extrem steil an.

Entsprechend ist auch der Park eine sportliche Herausforderung, denn steile Treppen führen von einer Terrasse zur nächsten hinauf. Aber wir sind total überrascht, was wir da antreffen…idyllische Plätzchen, barocke Skulpturen, orientalische Bauten, usw… Leider ist es für die vielfältige Vegetation noch etwas zu früh im Jahr.

https://www.ticinotopten.ch/de/parks/parco-scherrer-morcote

und immer wieder die prächtige Aussicht über den Lago di Lugano

Der Bummel durch die Anlage war ein Hit und ich kann diesen Park jedem wärmstens empfehlen.

Nun noch ein bisschen entlang der Promenade flanieren. Morcote wurde übrigens 2016 zum schönsten Dorf der Schweiz gewählt.

Auch heute ist uns ein warmer Frühlingsabend beschert

…hier beim Abendessen

immer wieder unterhält uns dabei dieser Buchfink

 

Samstag, 7.April

Da wir morgen für ein paar Tage Besuch erwarten, tätigen wir am Vormittag einen Grosseinkauf im Einkaufszentrum in welchem sich 19 Shops befinden und das ca. 300 m vom CP entfernt liegt.

Den Nachmittag nutzen wir für eine kleine Wanderung nach Gordola. Wir starten beim CP und folgen dem Fluss Verzasca auf dem «Sentiero delle Rive»

Blumen am Wegrand

hier überqueren wir die Verzasca

blühende Gärten in Gordola

schmucke, typische Tessinerhäuser

die Kirche Sant’Antonio Abate

Gordola selbst ist nicht wirklich sehenswert – eine viel befahrene Durchgangsstrasse führt mitten durch den Ort.

heimwärts geht’s ebenfalls der Verzasca entlang

zurück auf dem CP

 

Sonntag, 8.April – Mittwoch, 11.April

Für die nächsten drei Tage bekommen wir Besuch von Sohn, Schwiegertochter und Enkelin, die auf dem CP in einem Bungalow wohnen.

Leider sind über Nacht Wolken aufgezogen und es stehen drei überwiegend nasse und kühle Tage bevor – was unserer guten Laune aber keinen Abbruch tut.

Wir verbringen die Tage mit Regenspaziergängen, feinem Essen und Spielen mit unserer Enkelin Selina.

Hie und da sind uns auch mal ein paar Sonnenstrahlen gegönnt.

…oft aber sieht es so aus

da sitzen wir gerne im gemütlich warmen Wohnwagen-Stübchen

 

Mittwoch, 11.April

Da unsere Besucher heute wieder heimfahren und sich das Wetter für die nächsten Tage nicht zu bessern scheint, beschliessen auch wir vorübergehend nach Hause zu fahren. Wir wären am Wochenende sowieso heimgekehrt, denn Ruedi wird als Mitglied einer Zunft am kommenden Montag am Zürcher Frühlingsfest, dem «Sechseläuten» teilnehmen.

Den Wohnwagen lassen wir auf dem CP.

Die Heimfahrt führt uns hinauf nach San Bernardino, wo immer noch tiefer Winter herrscht.

Je weiter wir nach Norden kommen, umso sonniger und frühlingshafter wird das Wetter

…so hier im Rheintal

und hier im Kanton Thurgau

 

Montag 16.April

Heute findet das Zürcher Sechseläuten statt.

Der Böögg (der Winter) wird verbrannt

Am Dienstagmorgen fahren wir zurück ins Tessin, von wo wir am Mittwochmorgen in Richtung Italien starten.

Siehe Reisebericht: Mittelitalien (Lago di Bolsena) April/Mai 2018

 

 

 

Lanzarote im Januar (ohne Wohnwagen)

Wir beschliessen dem momentanen trüben Winterwetter zu entfliehen und eine Woche auf der Kanaren-Insel Lanzarote zu verbringen.

Bereits zweimal verbrachten wir Ferien auf Lanzarote, aber da dies schon etliche Jahre her ist, möchten wir diese extrem interessante Insel mal wieder besuchen.

Hier ein paar Angaben zu Lanzarote:

Es ist die nordöstlichste der sieben großen Kanarischen Inseln. Sie liegt rund 140 Kilometer westlich der marokkanischen Küste und rund eintausend Kilometer vom spanischen Festland entfernt. Lanzarote ist eine Insel vulkanischen Ursprungs. Als erste vollständige Insel wurde Lanzarote 1993 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Die Insel misst von Nord nach Süd  rund 58 Kilometer und in der größten Ost-West-Ausdehnung 34 Kilometer. 

Bildergebnis für lanzarote map

Es herrscht das ganze Jahr über ein sehr mildes und niederschlagsarmes Klima. Die Quecksilbersäule bewegt sich ganzjährig tagsüber etwa um 20°C und mehr.

Alle kursiv geschriebenen Texte in meinem Bericht stammen aus dem Internet.

Es ist Dienstag der 16.Januar 2018

Mit dem Intercity fahren wir von Weinfelden direkt zum Flughafen Zürich, von wo uns die Edelweiss-Air nach Arrecife, der Hauptstadt Lanzarotes bringt.

Der Flug dauert (mit Rückenwind!) 3½ Stunden. Er führt uns über Südfrankreich, Mallorca, dann über Westafrika bis Marrakesch und von dort über den Atlantik nach Lanzarote, wo wir um 12 Uhr (Ortszeit) bei schönstem Sonnenschein landen. Die Zeitverschiebung beträgt eine Stunde.

Der Shuttlebus bringt uns direkt zu unserem Hotel, dem «Suite-Hotel Fariones Playa» in Puerto del Carmen. Wir sind begeistert von unserer grossen, neu renovierten Suite im obersten Stockwerk des Hotels – mit Balkon und Blick auf den Hotelgarten und das Meer.

Poolanlage, Garten und Strand des Hotels

Obwohl ein starker Wind bläst, geniessen wir am Nachmittag einen Spaziergang dem Meer entlang.

…und zurück auf der Flaniermeile.

Die ganze Promenade wäre 7 km lang, uns reichen heute aber mal die ersten 2 km. Auf der einen Seite der von Palmen gesäumten Promenade liegen unzählige Restaurants, Bars, Cafés, Kneipen, Supermärkte, Geschäfte, usw… auf der anderen Seite liegen das Meer und die Strände.

Nach dem Sonnenuntergang am Meer…

…suchen wir uns ein nettes Restaurant, wo wir uns ein wunderbares, butterzartes Chateaubriand gönnen (Preis pro Person 21 Euro!!!), dazu Gemüse und Lanzarote Kartoffeln mit den dazugehörigen typischen Saucen, der roten Mojo Picòn (Paprika, Chili) und der milderen Mojo Verde (Knoblauch, Kräuter).

Nun noch ein Spaziergang zurück zum Hotel. Ich liebe es abends durch die belebten Strassen zu flanieren. Die Geschäfte sind bis 22 Uhr geöffnet.

 

Mittwoch, 17.Januar

Nach dem Frühstück vom Buffet – das keine Wünsche offen lässt – beschliessen wir für die nächsten 5 Tage ein Auto zu mieten und zwar das ziemlich kleinste Modell das es im Angebot hat, einen Opel Adam und dies aus gutem Grund, wir wissen, dass die Strassen in den Dörfern eng sind und das Parkplatzproblem gross.

Die Autovermietung befindet sich direkt im Hotel.

Für den Liter Benzin bezahlt man momentan auf Lanzarote 1 Euro.

Da wir nicht wissen, wie lange das unerwartet gute Wetter noch anhält (siehe Wettervorhersage)…

…beschliessen wir heute, trotz einiger Wolken, zu den Montagñas del Fuego zu fahren.

Zu den Dingen, die man auf Lanzarote unbedingt gesehen haben muss, gehört der beeidruckende Nationalpark Timanfaya mit den sehenswerten «Feuerbergen» und Lavafeldern. Etwa ein Viertel der ganzen Insel – ist ein beeidruckendes Naturerlebnis. Man sieht hier weite zusammenhängende Lavafelder, die sich seit dem Ende der Vulkanausbrüche 1736 kaum verändert haben.

Was ich noch erwähnen möchte, die Hauptstrassen auf Lanzarote sind alle durchwegs in einem Top-Zustand.

Kurz vor der Parkeinfahrt werden Kamelritt-Touren angeboten. Da wir uns dieses schaukelnde Erlebnis aber vor Jahren zusammen mit unseren Buben bereits gönnten, verzichten wir diesmal darauf.

Für den Eintritt zum Nationalpark «Timanfaya» und der dazugehörigen 30-minütigen Bustour bezahlen wir 10 Euro pro Person, was sich allemal lohnt.

Wir sind bereits um 9 Uhr am Parkeingang und können ohne anzustehen hineinfahren, früh aufstehen lohnt sich jedenfalls!…denn nachmittags werden Bus-weise Touristen in den Park gefahren.

Beim Parkplatz angekommen steigen wir gleich um in den Bus für die Tour durch den Park. Die Führung wird in Spanisch, Englisch und Deutsch abgespielt, untermalt von klassischer Musik. Wie der riesige Bus auf dieser Strasse, umgeben von Lava und Gestein fährt, ist wirklich beeindruckend. Der Bus hält an besonders atemberaubenden Plätzen an und man kann den Ausblick auf sich wirken lassen.

Nach einem Imbiss im Aussichtsrestaurant «El Diablo»…

…sehen wir uns noch die verschiedenen Attraktionen an – denn hier wird eindrücklich gezeigt, wie «heiss» der Vulkan noch ist.

…zum Beispiel wie die Temperatur des Sandes selbst an der Erdoberfläche noch sehr hoch ist

…oder wie sich ein trockener Busch durch die Hitze im Boden von selbst entzündet

…ein Eimer Wasser wird in ein Rohr im Boden geschüttet und schiesst nach genau zwei Sekunden als zischende Fontäne wieder heraus

…und hier wird mit reiner Wärme aus dem Berg das Mittagessen gegart!

Als ich danach im Shop Ansichtskarten und Briefmarken kaufe, staune ich nicht schlecht über diese Marken und ebenfalls über diesen Briefkasten, dem man übrigens überall auf Lanzarote begegnet.

Nun aber verlassen wir den Nationalpark und fahren ziellos in Richtung Norden.

Schon bald fällt uns ein schöner, gepflegter Kakteengarten am Wegrand auf. Den wollen wir uns näher ansehen…

… erst da entdecken wir, dass wir bei «El Grifo» gelandet sind.

El Grifo ist eines der bekanntesten und das älteste Weingut auf den Kanarischen Inseln. Angeschlossen ist ein Museum.

Hier noch ein paar Worte zum sicher etwas aussergewöhnlichen Weinanbau auf Lanzarote:

Der Weinstock wird in Vertiefungen in die fruchtbare Erde gepflanzt und muss vor den Passatwinden geschützt werden. Dies geschieht durch halbkreisförmige Mauern aus Lavasteinen (Zocos). In den Zocos befinden sich Lücken, die für genügend Ventilation sorgen und die Ausbreitung von Schimmel und sonstigem Befall verhindern. Die Asche auf der fruchtbaren Erde arbeitet wie ein Feuchtigkeitsspeicher des Taus, verhindert die Erosion der Böden, birgt einen großen Reichtum an Mineralien, verhindert die Ausdünstung und hält ein hohes hygienisches Niveau zur Verhinderung von Krankheiten. Außerdem absorbiert die schwarze Farbe der Asche mehr Sonnenwärme. Dies steigert die Bodentemperatur und damit wird die Entwicklung der Pflanzen erleichtert sowie der Zuckergehalt in den Trauben – und damit auch der Alkoholgehalt der Weine –  erhöht.

Hier sieht man gut wie der Wein angebaut wird

Im windgeschützten Garten, umgeben von alten Bäumen, degustieren wir zwei verschiedene Weine und geniessen dazu ein wunderbares Apéroplättchen mit Käse, Oliven und Süsskartoffelwürfeln.

Auf dem Rückweg nach Puerto del Carmen kommen wir bei San Bartolome vorbei, einer kleinen, hübschen Stadt mit einer sehenswerten Kirche.

Unweit von San Bartolome steht das Monumento al Campesino. Dies ist ein 15 Meter hohes Fruchtbarkeitsdenkmal, das von César Manrique zu Ehren der Bauern erschaffen wurde.

Sehr außergewöhnlich sind die Materialien, die zum Bau verwendet wurden, denn das Denkmal besteht hauptsächlich aus miteinander verbundenen Wassertanks aus alten Fischerbooten. Im Umfeld des Monumento del Campesino entstanden Nachbauten alter, traditioneller Häuser, die ebenfalls besichtigt werden können.

Mitten auf dem Platz führt eine Treppe in den Untergrund…

…wo sich ein nettes, im Sommer sicher angenehm kühles Restaurant befindet.

Ich möchte hier noch ein paar Worte zu den Pflanzen (Farn) sagen, die man hier immer und überall in den Häusern antrifft.

Es ist eine alte Methode Wasser zu filtern. Der obere mit Farn bewachsene Steinkübel wird mit Wasser gefüllt, das langsam, sich selbst reinigend, durchsickert und im untern Steingefäss aufgefangen wird.

Inzwischen ist es Zeit für ein bisschen Siesta – also geht’s zurück zum Hotel.

Auch heute Abend spazieren wir zum Sonnenuntergang dem Meer entlang, suchen uns eine nette Pizzeria und geniessen danach das bunte Treiben auf der Promenade.

 

Donnerstag, 18.Januar 

Der Himmel zeigt sich bedeckt.

Wir entscheiden uns heute für die Nordtour…das heisst unser erstes Ziel ist César Manriques «Jardin de Cactus» in Guatiza.

Unterwegs fallen uns die vielen Kakteen-Plantagen auf.

Die landwirtschaftliche Region in der César Manriques letztes Werk auf Lanzarote (Le Jardin de Cactus) eingebettet ist, ist gekennzeichnet durch Plantagen von Feigenkakteen. Auf diesen, aus Mittelamerika importierten, Pflanzen lebt die Cochinille. Durch diese Schildlaus erhält man den natürlichen Farbstoff Scharlachrot. Traditionell als Farbstoff für die Textilindustrie genutzt, findet dieser auch Verwendung in der Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie.

Vor dem Eingang zum Kaktusgarten steht dieses riesige Gebilde aus Stahl. Der Eintritt in den Garten beträgt 5.80 Euro.

Auf über 5000 qm² sind hier über 7200 Pflanzen und ca. 1100 verschiedene Arten zu bestaunen.

Unser nächstes Ziel ist «Jameos del Agua» (Eintritt 9.50 Euro)

Eine teilweise eingestürzte Lavaröhre, im Lavafeld des Vulkans Monte Corona gelegen, ist durch César Manrique erschlossen und mit Pool, Restaurants und Veranstaltungsmöglichkeiten ausgestattet worden.

Da in meinem Bericht immer wieder der Name «César Manrique» auftaucht, möchte ich hier kurz auf diese, die Insel prägende Person eingehen:

César Manrique (1919-1992) war ein spanischer Maler, Architekt, Bildhauer und Umweltschützer, der Lanzarote entscheidend geprägt hat.  

Manrique erreichte 1968 beim befreundeten Präsidenten der Inselverwaltung Pepin Ramírez, dass kein Gebäude auf der Insel höher als drei Stockwerke – der Höhe einer ausgewachsenen Palme – gebaut werden durfte. Damit wurde auf Lanzarote den Auswüchsen eines ungebremsten Massentourismus mit großen Bettenburgen vorgebeugt. Die Gestaltung der Häuser sah außerdem vor, dass sie generell würfelförmig sind, weiß zu streichen und in Fischerorten deren Fensterläden, Türen und Gartenzäune blau und in landwirtschaftlichen Gegenden grün abzusetzen sind. Inzwischen sind Grün und Blau, aber auch Braun oder Naturholzfarben inselweit vermischt. In der heutigen Zeit des Tourismus wurden diese ungeschriebenen Gesetze allerdings etwas gelockert.

Ganz im Norden der Insel liegt Mirador del Rio, ein Aussichtspunkt der sich auf 475 Meter über dem Meeresspiegel befindet und im typischen Stil Manriques in den Felsen integriert ist. (Eintritt 4.75 Euro)

Auf rechte Winkel wurde verzichtet; alle Räume sind rund, auch der Parkplatz, die Aussichtsplattform und die Treppen.

Dies der Ausblick auf die kleine Nachbarinsel «La Graciosa».

Weiter geht nun unsere Tour auf César Manriques Spuren – und zwar besuchen wir als nächstes das Casa Museo César Manrique in Haria (Eintritt 10 Euro).

Einen ganz intimen Einblick in das Leben César Manriques erhält man beim Besuch seines Hauses in Haria. Das letzte Wohnhaus des Künstlers ist ein Museum der besonderen Art, malerisch ins Tal der tausend Palmen eingebettet. Hier lebte, wohnte und arbeitete Manrique von 1988 bis zu seinem Unfalltod 1992.

Hier vor allem Fotos vom Garten, denn im Haus durfte nicht fotografiert werden.

Nun aber genug Manrique für heute. Auf der Rückfahrt nach Puerto del Carmen legen wir noch einen Halt in Teguise ein und unternehmen einen kurzen Spaziergang durch die ehemalige Hauptstadt Lanzarotes.

Inzwischen scheint die Sonne und wir geniessen eine kurze Siesta auf unserem Hotelbalkon, bevor wir auch heute wieder ein sympatisches Restaurant zum Abendessen an der Promenade aufsuchen.

 

Freitag, 19.Januar

Die Sonne scheint!

Wir fahren nach Tahiche

…und besuchen einmal mehr eine Einrichtung César Manriques und zwar das ehemalige Wohnhaus (Eintritt 8 Euro).

Das Gebäude ist über fünf großen, vulkanischen Blasen errichtet worden und besteht aus zwei Stockwerken. Die Wohnfläche beträgt 1800 m², dazu kommen 1200 m² Terrassen und Garten.

schmale Durchgänge verbinden die verschiedenen Räume, welche sich in den Lava-Blasen befinden.

dies der Blick aus dem Fenster

Zusammenfasend muss ich sagen, es ist eine unbedingt sehenswerte Ausstellung!

Wir haben nun die Idee mal die Hauptstadt Arrecife zu erkunden. Nachdem wir aber etwa eine halbe Stunde durch enge Strassen, meist Einbahnstrassen, gefahren sind und weder etwas Sehenswertes noch einen Parkplatz gefunden haben, verlassen wir die Stadt wieder. Es ist allgemein bekannt, dass Arrecife touristisch nicht allzu viel zu bieten hat.

Kurzentschlossen fahren wir nun an die Südwestküste der Insel – nach El Golfo.

Schon die Fahrt quer durch die Insel ist ein Hit.

In El Golfo spazieren wir auf den Aussichtspunkt, von wo uns ein atemberaubender Blick über die Küste, das Dörfchen El Golfo und den Lago Verde geboten wird.

Der Lago Verde ist ein kleiner See, der aufgrund seiner Algenbildung eine grasgrüne Farbe wiederspiegelt.

Ist dies nicht eine beeindruckende Komposition von Farben!

In einem kleinen Beizli gönnen wir uns einen Imbiss, während wir dazu die warmen Sonnenstrahlen geniessen.

Unweit von El Golfo liegt die bizarre Felsküste Los Hervideros. 

Nun noch ein Abstecher zu den Salinen von Janubio.

Die Heimfahrt führt uns wieder quer über die Insel.

 

Samstag, 20.Januar

Immer nach dem Frühstück spazieren wir durch den Hotelgarten um zu schauen, was man anziehen muss. Heute ist das Wetter super – jedenfalls in Puerto del Carmen.

Es steht der Besuch der Playa Blanca an der Südspitze der Insel auf dem Programm.

Der alte und der neue Leuchtturm an der Südspitze der Insel

Eine gebührenpflichtige Schotterstrasse (3 Euro) führt uns von Playa Blanca zu den einmalig schönen Buchten an der Costa de Papagayo.

Leider ist hier im Süden der Himmel bedeckt.

Wunderschöne, versteckte und windgeschützte Sandbuchten inmitten schwarzer Lavafelsen.

Dies ist der einzige Campingplatz den es auf Lanzarote gibt, er ist im Moment aber noch geschlossen. Er ist allerdings nur über die katastrophale Schotterpiste zu erreichen.

Auf der Fahrt zurück nach Playa Blanca

Von hier aus sieht man knapp die ca. 15 km entfernte Insel Fuerteventura und die vorgelagerte kleine Insel Lobos.

auf der Rückfahrt

Da in Puerto del Carmen die Sonne vom wolkenlosen Himmel scheint unternehmen wir noch einen Spaziergang zum alten Hafen.

gepflegte Gärten

Es wird auch bereits wacker gebadet – hier an der Playa Chica.

Zum Abendessen gehen wir wieder ins selbe Restaurant, in dem wir bereits zweimal waren – und man begrüsst uns wie alte Freunde!

 

Sonntag, 21.Januar

Jeden Sonntag findet in Teguise ein grosser Markt statt. Wir stellen uns vor, dass wir nicht die alleinigen Besucher sein werden und ziehen daher früh los.

So ist es auch kein Problem einen Parkplatz ganz nahe beim Markt zu bekommen.

Zu unserer Freude finden wir das hübsche Restaurant mit dem kleinen Innenhof wieder, wo wir bereits vor -zig Jahren etwas Ruhe vom Marktgetümmel suchten.

Teguise ist für mich das schönste Städtchen auf Lanzarote.

Auf einem Hügel etwas ausserhalb von Teguise thront das Castillo de Santa Barbara welches das Piratenmuseum beherbergt.

Eine einmalige Aussicht wird uns geboten

…hier über Teguise

Das Piratenmuseum gibt allerdings nicht gerade viel her, aber schon der Aussicht wegen lohnt sich der Besuch.

Auf der Weiterfahrt sind wir hier bereits wieder im Tal der 1000 Palmen.  Die Sage erzählt, dass immer, wenn in Haría ein Mädchen geboren wurde, eine neue Palme wuchs.

Wir möchten das Dörfchen Haria besuchen. Ein ganzer Motorradclub hat aber gerade dieselbe Idee, damit ist das Gartenrestaurant vollbesetzt, die Parkplätze mit Motorrädern überfüllt und die Lautstärke im Dorf erreicht ein ziemlich hohes Level.

So verlassen wir das Dorf nach einem kurzen Spaziergang zum Rathaus und dem hübschen Dorfplatz wieder…und ziehen weiter an die Küste nach Arrieta, einem ehemaligen Fischerdorf.

In einem kleinen Beizli direkt am Strand essen wir diverse Käse mit den berühmten Lanzarote-Saucen, Oliven und feines Brot…und geniessen den Ausblick aufs Meer und die warmen Sonnenstrahlen.

Von Arrieta aus führt die Strasse nach Órzola, dem nördlichsten Ort auf Lanzarote – ein kleines Fischerdorf mit gerade mal 300 Einwohnern. Hier befindet sich eine Fährverbindung zur Nachbarinsel La Graciosa, die touristisch nicht erschlossen ist und daher nur von Tagesausflügern besucht wird.

Die Umgebung von Órzola ist extrem vielseitig, da stösst man auf weissen Sand,

schwarze Lava,

aber auch auf eine Vegetation, wie sie auf der Insel nur selten gesehen wird.

Aber auch hier: jedem Pflänzchen sein Mäuerchen 🙂 um es so vor den Winden zu schützen.

Vom nördlichsten Punkt der Insel fahren wir nun auf dem kürzesten Weg zurück nach Puerto del Carmen.

Wir geben das Mietauto wieder ab, denn morgen werden wir noch ein bisschen zu Fuss unterwegs sein.

Nach einer kurzen Siesta spazieren wir zum Abendessen zum alten Hafen. Eine tolle Abendstimmung begleitet uns.

Hier wird unser Steak gebraten

Wir geniessen diesen Abend, denn wir können immer noch im Freien sitzen – und das Ende Januar.

 

Montag, 22.Januar

Heute haben wir keine grossen Ziele, so schlafen wir mal etwas länger.

Nach dem Frühstück verlassen wir das Hotel durch den Hotelgarten

…man kann auch bereits im Freien frühstücken

Wir schlendern anfangs dem Strand entlang

und später auf der Promenade

Wir wandern heute die ganze 7 km-lange Promenade ab! – lassen uns dann aber von einem Taxi zurück zum Hotel bringen.

in einem originellen Restaurant machen wir Rast

danach ein wenig Fitness 🙂 …am Wegrand stehen unzählige Fitnessgeräte

ein Einkaufszentrum

Der ganzen Promenade entlang – und nicht nur in Puerto del Carmen – hängen tausende dieser «Liebesschlösschen», meist in Herzform.

und immer wieder Badebuchten

Abendstimmung

Zum Abendessen gehen wir heute wiederum in unser Lieblingsrestaurant.

Da dies der letzte Abend ist, gönnen wir uns nach dem Chateaubriand auch noch ein feines Dessert 🙂

Im Hotel würde jeden Abend ein Unterhaltungsprogramm geboten, wir haben es aber nie genutzt, wir wurden immer anderweitig unterhalten.

 

Dienstag 23.Januar  – der Tag unserer Heimreise

Wir packen unser Köfferchen und geniessen den Morgen noch auf dem Balkon.

In der Hotelhalle warten wir auf den Shuttlebus, wobei der Duft dieser Lilien uns fast benommen macht.

Pünktlich um 11 Uhr kommt der Bus und bringt uns zum Flughafen nach Arrecife.

Das Check-In verläuft speditiv und problemlos. Pünktlich um 13:30 Uhr verlassen wir Lanzarote.

Wir fliegen eine andere Route als auf dem Hinflug. Diesmal geht’s über Spanien (Malaga, Madrid), dann über die Pyrenäen, Toulouse und Genf.

Hier sieht man den Schnee auf der Sierra Nevada

hier überqueren wir die Pyrenäen

Wir befinden uns nun bereits über der Schweiz – die Sonne geht gerade unter

Nach einem extrem ruhigen Flug landen wir pünktlich um 19:30 Uhr Ortszeit in Zürich (wir verlieren eine Stunde).

Der Intercity bringt uns direkt nach Weinfelden.

Zusammenfassend muss ich sagen, es war eine super Idee im Januar mal für eine Woche dem Winter zu entfliehen, die Wärme tat gut. Zu Lanzarote kann ich nur sagen, ich persönlich finde sie, vielleicht nicht die schönste, aber sicher die interessanteste Inseln der Kanaren. Wir haben auch bereits diverse andere Inseln besucht. Es waren jedenfalls sieben tolle, erlebnisreiche Tage – und das Wetter viel besser als vorhergesagt. 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Toskana September/Oktober 2017

Es ist Sonntag, der 24.September

Ein neues Campingabenteuer kann beginnen. Wir waren jetzt seit vier Jahren nicht mehr in der Toskana, so möchten wir dieses doch wunderschöne und abwechslungsreiche Gebiet wiedermal besuchen.

Es ist Sonntagmorgen, 6:30 Uhr und noch stockfinstere Nacht, als wir in Pfyn im Kanton Thurgau starten.

Wenn alles gut läuft, möchten wir heute bis Bologna fahren.

Unsere Route führt uns zuerst dem Bodensee entlang und dann durchs Rheintal. Nach dem Frühstück in Thusis durchfahren wir den San Bernardino Tunnel – Ruedis Lebenswerk…

weiter geht’s über den Monte Ceneri…

und durchs Mendrisiotto.

In Chiasso verlassen wir die Schweiz.

Bald schon umfahren wir Mailand

und kommen gut voran – so legen wir kurz nach Piacenza einen Picknick-Halt ein.

Was uns nervt sind die vielen Zahlstellen auf der Autobahn. Schlimm wird es, als bei einer Zahlstelle der Automat unser Ticket einfach nicht akzeptieren will. Es kommt soweit, das Ruedi zurücksetzen und zu einem anderen Automaten fahren muss. Das Rückwärtsfahren mit dem Wohnwagen in dieser engen Gasse ist nicht so ganz unser Ding 🙁 . Aber nach ein paar Anläufen klappt es dann zum Glück und dieser Automat ist uns gut gesinnt und lässt uns passieren.

Nun geht die Fahrt problemlos weiter bis Bologna…

…wo wir um 14:30 Uhr auf dem Campingplatz (CP) „Centro Touristico Città di Bologna“ ankommen.

Es ist  ein typischer Stadtcamping, mit eher kleinen Stellplätzen – aber er ist bestens ausgerüstet, mit guten und sauberen Sanitäranlagen und einem, wie uns Campernachbarn versichern, super Restaurant. Zudem fährt direkt vom CP alle zwei Stunden ein Bus direkt ins Stadtzentrum. Dieses Angebot werden wir morgen nutzen.

Der CP ist bei unserer Ankunft nur schwach belegt, obwohl ich gelesen habe, dass momentan eine der bedeutendsten Messen der Welt, die «Cersaie» in Bologna stattfinde und der Platz vollbesetzt sein könnte.

Wir gönnen uns nach der langen Fahrt nun zuerst mal eine Siesta, dann einen Spaziergang um den CP und zum krönenden Abschluss des Tages ein feines Abendessen im Restaurant, zusammen mit unseren Campingnachbarn aus England.

Gegen Abend aber herrscht ein riesiges Drive-in, sodass der Platz schon bald beinahe voll besetzt ist.

Obwohl in Stadtnähe, ist der Platz sehr ruhig, entsprechend gut schlafen wir auch.

 

Montag, 25.September

Nach einem gemütlichen Frühstück begeben wir uns nun in die Stadt.

Der Bus kommt pünktlich und bringt uns direkt ins Zentrum. Die Fahrt dauert ca. 20 Minuten.

Das Wetter ist okay, mal Sonne mal Wolken, aber trocken und warm.

Wir spazieren durch die Strassen von Bologna, überwiegend unter Arkaden…

… besichtigen alte Bauten,

ein Überbleibsel der alten Stadtmauer

die beiden Türme – die Wahrzeichen von Bologna…

aber auch kleine Märkte und typisch italienische Quartierläden.

ein richtiger «Wühlmarkt»

Weihnachten ist auch nicht mehr weit 🙂

Nein, das ist nicht Venedig, dies ist der Canale di Reno, mitten in Bologna

Bologna ist eine sehr lebhafte und entsprechend ermüdende Stadt.

Auf der Piazza Maggiore setzen wir uns in ein Strassenkaffee, trinken eine Cola und schauen dem bunten Treiben zu. Leider werden hier momentan viele Gebäude und Sehenswürdigkeiten renoviert und können daher nicht besichtigt werden – so auch der berühmte Neptun-Brunnen.

der Stadtpark

Um 14:40 Uhr nehmen wir den Bus zurück zum CP.

Nach einer kurzen Siesta widmet sich Ruedi seinem Hobby dem Amateurfunk,

…ich geniesse einen Schreib- und Lesenachmittag. Auch gibt’s immer mal wieder einen Schwatz mit Campernachbarn – in verschiedenen Sprachen.

Da wir morgen weiterziehen, packen wir gar nichts aus und entscheiden uns heute nochmals für ein Abendessen im Restaurant.

Melone mit Parmaschinken

Auch heute füllt sich der CP gegen Abend wieder, was typisch ist für einen Stadtcamping.

Der Himmel zeigt sich inzwischen wolkenlos…aber auch hier macht sich bereits der Herbst bemerkbar.

Rückblickend muss ich sagen, Bologna ist nicht gerade die Stadt die man gesehen haben muss…das ist jedoch nur unsere Meinung. Da wir aber eh irgendwo übernachten mussten, war dies sicher ein idealer Ort für einen Zwischenstopp.

 

Dienstag, 26.September

Wir verlassen den CP gegen 9 Uhr und fahren auf einer gut ausgebauten Autobahn bis vor Florenz. Nachdem wir die total flache Poebene hinter uns haben,

ändert sich nun die Landschaft – es wird hügelig

so durchfahren wir auf der Autobahn unzählige Tunnels.

Florenz lassen wir links liegen und gelangen nun ins Val d’Elsa – ein Tal zwischen Florenz und Siena. Kurz vor Poggibonsi verlassen wir die Autobahn, die ab Florenz dem Namen Autobahn allerdings bei weitem nicht gerecht wird, denn sie ist sehr eng und man hüpft von einem Schlagloch ins nächste. Das GPS führt uns danach erst noch auf einem engen, kurvenreichen Strässchen, mitten durch Olivenhaine, hinauf nach San Gimignano – obwohl wir wissen, dass es eine gut ausgebaute Strasse gäbe.

Jä nu, trotz allem erreichen wir den uns bereits bestens bekannten CP „Boschetto di Piemma“ bereits um 11:30 Uhr.

Wir finden einen schönen, grosszügigen Stellplatz, mit einem eigenen, kleinen Wäldchen.

Den Nachmittag verbringen wir im Liegestuhl. Es ist sommerlich warm.

Der Ausblick vom CP auf San Gimignano, die Stadt der Türme.

 

Mittwoch, 27.September

Ein wolkenloser Morgen begrüsst uns. Frühstück gibt’s heute etwas später, denn der Bäcker, der die frischen Brötchen bringt, trifft erst kurz nach 9 Uhr ein.

Geplant ist für heute eine 10 km lange Wanderung: «Rund um San Gimignano». Also rüsten wir uns mit Wanderschuhen und Rucksack.

Das von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannte San Gimignano, ist nach Siena der meistfrequentierte Ort der südlichen Toskana. Die Wahrzeichen der Stadt sind die Geschlechtertürme. Die rivalisierenden Familienclans zeigten so ihre politische Macht, denn je höher der Turm, umso vermeintlich grösser war der Einfluss dieser Familie. Von den ursprünglich 72 Türmen stehen heute noch 15.

Der Bus bringt uns vom CP direkt vors Stadttor von San Gimignano.

Als wir glauben den richtigen Weg für unsere Wanderung gefunden zu haben, ziehen wir fröhlich los…gleichzeitig mit einem Paar aus Deutschland.

Es ist ein schöner Wanderweg, entlang von Rebbergen, gesäumt mit Olivenbäumen

und mit einer wunderbaren Aussicht über die Weiten der Toskana.

Der Weg führt allerdings immer weiter und immer steiler bergab, bis er schlussendlich in einem Rebberg endet.

So bleibt uns nichts anderes übrig, als umzukehren.

Wieder oben beim Stadttor, entscheiden wir uns für einen Bummel durch die historische Altstadt, denn der Aufstieg den wir nun hinter uns haben, ging ganz schön in die Beine, zudem brennt die Sonne unbarmherzig vom Himmel. So geniessen wir den willkommenen Schatten in den engen Gassen der Altstadt.

Wir steigen aber trotzdem noch hinauf zum höchsten Punkt, dem «Rocca di Montestaffoli», denn die Aussicht von hier oben ist grossartig.

abseits vom Stadtlärm herrscht hier völlige Ruhe – ausser den verträumten Klängen dieser Harfe

Beim Coop, der sich direkt bei der Bushaltestelle befindet, kaufen wir für die nächsten Tage ein und nehmen den Bus zurück zum CP.

Ich befasse mich danach mit dem Reisebericht und gönne mir ein paar Lesestunden, während Ruedi einen netten Campernachbarn trifft, mit dem er plaudernd den Nachmittag verbringt.

Wir können immer noch täglich draussen essen – morgens sowie abends. So gibt’s auch heute Abend wieder etwas Feines vom Grill.

 

Donnerstag, 28.September

Und wieder weckt uns ungetrübter Sonnenschein.

Unser heutiges Ziel ist die Stadt Colle di Val d’Elsa, 15 km von San Gimignano entfernt.

Auf einem Hügel thront die historische Altstadt, die Colle Alto

ein alter Brunnen mit einem Pendel zum Pumpen des Wassers

Was jedoch dies sein soll, ist mir unerklärlich – gesehen an einer Hausmauer. Ob die Schlüssel zu den beiden Schlössern noch existieren??

Zu Füssen der Altstadt liegt die neuzeitlichere Colle Basso.

Die beiden Stadtteile sind heute mit diesem modernen Lift verbunden.

Eine schön gestaltete Piazza lädt zum Verweilen ein.

So setzen wir uns in ein Strassencafé. Ruedi bestellt sich eine Tazza Grande, denn er will etwas mehr als einen Espresso – und er bekommt auch eine «Tazza Grande», doch beim Kaffee bleibt‘s beim Espresso 🙂 …nächstes Mal doch wieder einen „Americano“ bestellen!

Wir verlassen Colle di Val d’Elsa und fahren zu unserem nächsten Ziel, dem mittelalterlichen Städtchen Monteriggioni. Diesen Ort haben wir bereits einmal besucht, aber er ist immer wieder ein Besuch wert!

Das Städtchen ist von einer geschlossenen, mittelalterlichen, noch heute erhaltenen Stadtmauer von etwa 2 Metern Breite und 570 m Länge mit 14 Türmen umgeben, von denen heute noch elf weitgehend unbeschädigt sind.

dies ein Bild aus dem Internet

Der Aufstieg vom Parkplatz zum Stadttor

In einem netten Beizli gönnen wir uns einen Imbiss.

Zurück auf dem CP geniessen wir einmal mehr das prächtige Wetter und die Ruhe.

 

Freitag, 29.September

Das richtige Wetter zum Wandern – Sonnenschein und angenehme 24°C.

Unser Ziel ist Radda in Chianti.

Da die Gegend sehr hügelig ist, bietet sich uns eine entsprechend abwechslungsreiche Aussicht, vor allem über weite Rebgebiete, aber auch Olivenhaine und immer wieder kleine, schmucke Dörfer.

Wie wir aber in Radda ankommen, ist das Dorf von Touristen überschwemmt und kein freier Parkplatz zu finden. Gar nicht unser Ding.

Kurzentschlossen fahren wir weiter und finden ausserhalb des Dorfes eine Parkgelegenheit am Strassenrand. Von hier aus wandern wir ohne Ziel einfach mal los – mitten durch Rebberge, wo gerade die Traubenernte im Gang ist.

Nun säumen knorrige Olivenbäume unseren Weg, der immer wieder steil hinauf und hinunter führt.

Was so alles am Wegrand blüht.

Da wir nicht denselben Weg zurück nach San Gimignano nehmen wollen, fahren wir weiter nach Volpaia.

«Gespiegelt»

Fern vom Touristenstrom liegt dieses hübsche Dörfchen auf einem Hügel im Chianti.

Nach einem Bummel durchs Dorf setzen wir uns in dieses typisch italienische Gartenrestaurant und stärken uns bei einem kleinen Imbiss.

Weiter geht die Fahrt über Panzano und Badia a Passignano hinunter ins Val d’Elsa und zurück nach San Gimignano. Eine interssante Fahrt, allerdings auf engen, kurvenreichen und oft sehr steilen Strassen, mitunter sogar ungeteert. Dies sind nun eben die Ausflüge, die früher mit dem Wohnmobil nicht möglich waren.

Wir werden immer wieder mit einer wunderbaren Aussicht belohnt.

Einen kurzen Halt legen wir noch bei der «Cappella dei Pesci» ein.

 

Samstag, 30.September

Wieder kein Wölkli am Himmel.

Beim Frühstück an der Sonne

Eigentlich wäre für heute ein Ruhetag geplant…mit einem kurzen Spaziergang ins nahegelegene Santa Lucia (zu Fuss 15 Minuten) um dort einen Kaffee zu trinken. Den Rest des Tages möchte ich mit Faulenzen, Lesen, Schreiben…geniessen.

Wir starten beim CP

…biegen aber dann kurz vor Santa Lucia, ganz unplanmässig auf den Pilgerweg «Via Francigena» ab…einfach aus «Gwunder».

Nachdem sich der Jakobsweg zum großen Wanderhit Europas entwickelte, hat auch Italien nachgezogen. Drei Pilgerwege sind inzwischen weitgehend markiert: die Via Francigena, die alte „Frankenstraße“ von Norditalien nach Rom; der Franziskusweg  vom Kloster La Verna in der Toskana nach Rom; und der  Benediktweg von Norcia in Umbrien nach Montecassino südlich von Rom. Diese Wege gehören heute zu den meistfrequentierten Fernwanderwegen in Italien.

Dieser Weg führt aber stetig bergab, allerdings durch einen wunderschönen Laubwald.

Gwunderig wie wir sind, wollen wir wissen wie es weitergeht und folgen dem Weg bis hinunter zur tiefsten Stelle, wo wir auf wackligen Steinen einen kleinen Bach überqueren.

Jetzt müssen wir uns entscheiden, ob wir umkehren oder aber auf der anderen Seite hinaufsteigen möchten. Weit über uns thront eine gut sichtbare Kirche und wir vermuten, dass diese zum Dörfchen Campiglia gehört. So entscheiden wir uns für den zwar beschwerlichen Aufstieg hinauf nach Campiglia.

Auf der Karte ist Campiglia als ein kleines Dorf eingezeichnet mit mindestens 20 Häusern, hier aber befinden sich im Dorfkern nur eine Kirche und drei Häuser (?).

dies ist der Ausblick hinüber nach San Gimignano, wo wir gestartet sind

Als ich diese zwei Schilder sehe, kommt bei mir der Verdacht auf, dass wir gar nicht in Campiglia sind, sondern in Montauto….

…und tatsächlich, ein Bewohner dieses Örtchens bestätigt es uns. Na ja, da haben wir uns ganz schön verlaufen. Aber was soll’s, der Weg ist schön und die Aussicht noch schöner.

Zum Glück haben wir Früchte und Wasser dabei, denn es gibt weit und breit keine Einkehrmöglichkeit und wir sind nun doch bereits knapp drei Stunden unterwegs.

Nach einem kurzen Picknickhalt nehmen wir den Weg zurück nach Santa Lucia unter die Füsse, diesmal allerdings nicht durch den Wald, sondern durch Rebberge und Olivenhaine.

Bald schon steigt der Weg extrem steil an, wobei die Sonne unbarmherzig vom Himmel brennt.

Wie sind wir froh als wir die Höhe und den CP wieder erreicht haben. Laut Wanderführer haben wir in etwas mehr als 4 Stunden 410 Höhenmeter hinunter und auch wieder hinauf bewältigt – ist doch eine ganz schöne Leistung!

Also heute muss man von mir nichts mehr wollen! Irgendwie habe ich mir den Ruhetag etwas anders vorgestellt, aber es war trotzdem schön und es befriedigt mich, etwas geleistet zu haben.

Nun sind wir froh um das schattenspendende «Wäldchen» das zu unserem Platz gehört, denn an der Sonne ist es bereits wieder zu heiss – und das am letzten Tag im September.

 

Sonntag, 1.Oktober

Der Oktober beginnt etwas enttäuschend, der Himmel ist bedeckt und es fallen sogar hie und da ein paar Regentropfen.

So ist heute der für gestern geplante Ruhetag angesagt.

Das Wetter bessert sich aber zusehends, so unternehmen wir am Nachmittag doch noch den für gestern geplanten Spaziergang nach Santa Lucia.

Das Dorf gibt aber nicht gerade viel her, ein eher trister Ort. Es stehen auch entsprechend viele Häuser zum Verkauf.

…den Kaffee können wir vergessen – kein Restaurant, kein Shop, rein gar nichts, das Dorf ist wie ausgestorben.

Am Wegrand wie meistens Olivenbäume und Reben

aber auch Granatäpfel, Kaki, Orangen und Eicheln

So ziehen wir weiter bis zur Chiesa di Santa Maria Assunta a Monte Oliveto. Die aber verschlossen und in Renovation ist.

 

und immer wieder San Gimignano

Zurück beim CP waren wir doch knapp zwei Stunden unterwegs.

Heute essen wir erstmals drinnen und geniessen danach einen DVD-Abend.

 

Montag, 2.Oktober

Ganz unerwartet scheint die Sonne vom wolkenlosen Himmel.

Unser erstes Ziel ist das 12 km entfernte Certaldo.

Wir wählen kleine Nebenstrassen, denn so erleben wir die abwechslungsreiche Landschaft viel intensiver.

Das historische Zentrum der Stadt, die Oberstadt (Certaldo Alto) liegt auf einem Hügel, die Unterstadt (Certaldo Basso) unten am Fluss .

Von der Unterstadt führt eine Standseilbahn in die Oberstadt, welche wir nun nutzen.

Bei einem Bummel durch die Altstadt sind wir die einzigen Touristen, nur ein paar Einheimische sind unterwegs.

gepflegte Innenhöfe

Wir besuchen das Museum im Casa Boccaccio

Giovanni Boccaccio (geb. 1313 in Certaldo)  war ein italienischer Dichter zur Zeit des Humanismus. Sein Hauptwerk, die Novellensammlung „Dekameron“, begründete dieses Genre  für die abendländische Literatur.

…und steigen auf den Turm. Ein Aufstieg der sich lohnt, denn die Aussicht ist gigantisch.

Certaldo trägt den Namen «Dorf aus roten Ziegeln»

Der Palazzo Pretorio (Palast der Macht) aus dem 12.Jh.

die Kirche ebenfalls aus dem 12. Jh.

in jeder Nische «wohnt» eine Taube

Weiter geht’s nun über Gambassi nach Volterra.

Die Stadt gilt mit ihrem spektakulären landschaftlichen Umfeld als eine der schönsten in der Toskana.

Volterra kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits im 4. Jh. v. Chr. entstand der Ort aus der Verbindung mehrerer kleiner etruskischer Ansiedlungen.

Volterra ist seit jeher berühmt durch den Abbau und die Bearbeitung von Alabaster. Die zahlreichen Kunsthandwerkstätten des Ortes exportieren in alle Welt und einige von ihnen sind dem Besucher geöffnet, bei der Bearbeitung des weichen, fast durchsichtigen Steines zuzuschauen, der in seiner Maserung dem Marmor ähnelt.

ein Alabaster-Shop

Die Landschaft wirkt hier im Herbst allerdings etwas eintönig, infolge der abgeernteten Getreide- und Sonnenblumenfelder, im Gegensatz zum Chianti-Gebiet, wo vor allem Reben und Oliven angebaut werden.

Die Altstadt von Volterra liegt auf einem Hügel und ist ein Touristenmagnet. Hier wird die Parkplatzsuche zum Problem. Wir kurven durchs Parkhaus, ohne Erfolg. Bei der «Stazione» gibt es nur Tagestickets zu lösen für 12 Euro. Dies ist aber gar nicht in unserem Sinne. Wir erinnern uns aber, dass wir hier vor Jahren auf dem Camperplatz parkiert haben, so umrunden wir die Stadt und finden tatsächlich noch ein paar freie Plätze für PWs. Allerdings ist der Aufstieg von hier aus etwas mühsam, denn 254 Treppenstufen führen hinauf in die Stadt! – aber wir verbringen ja Wanderferien in der Toskana, also sehen wir dies als unsere heutige «Wanderung» 🙂

Oben angekommen, besuchen wir als Erstes das «Teatro Romano» aus der Zeit Kaiser Augustus›.

In den Gassen der Altstadt

auf dem Hauptplatz…

der älteste erhaltene Kommunalpalast der Toskana, der Palazzo dei Priori

Wir können es nicht lassen den zwar kurzen, aber extrem steilen Weg hinauf zum Parco Archeologico auch noch unter die Füsse zu nehmen.

Viel gibt es hier zwar nicht zu sehen.

Interessant ist aber der Abstieg hinunter in die Römische Zisterne

Inzwischen ist es Nachmittag und der Hunger meldet sich. Ruedi versucht ein Stück Kastanienpizza – sieht etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber er fand sie gut… ich bleibe bei meiner Lieblingspizza «Margherita».

Nach dem Abstieg zum Parkplatz (die 254 Treppenstufen) reicht es für heute und wir machen uns auf die Heimfahrt.

…auch hier wieder die etwas öde Herbstfarbe der westlichen Toskana

kurz vor San Gimignano wird es wieder grün

 

Dienstag, 3.Oktober

Wir trauen dem heutigen Wetter nicht so recht, obwohl der Himmel am Morgen noch wolkenlos ist, aber im Westen sieht man bereits die ersten grauen Wolken.

Wir entscheiden uns für einen Ausflug in der näheren Umgebung – das heisst wir versuchen nochmals den Weg zur Wanderung «Rund um San Gimignano» zu finden – ausgerüstet mit einer besseren Wanderkarte.

Das südliche Stadttor von San Gimignano ist der Ausgangspunkt. Und siehe da…schon bald befinden wir uns auf dem richtigen Weg…

…mit Blick auf die Stadt der Türme

auf dem Hügel ganz rechts sieht man noch ganz schwach San Gimignano – wir sind bereits eine grosse Strecke gewandert

Auch heute müssen wir wieder spüren, dass die Toskana ganz schön hügelig ist – kaum mal 100 Meter verläuft der Weg eben, es geht rauf und runter.

Die Aussicht entschädigt uns aber für die Strapazen.

Unterwegs kommen wir bei einem Weingut vorbei, dem auch eine Ölmühle angegliedert ist, leider ist sie der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Ich würde doch gerne eine Flasche Olivenöl kaufen. Ich liebe es Produkte zu kaufen bei denen ich einen Bezug zu ihrer Herkunft habe. Die nette Dame die uns fragt, ob sie uns helfen könne, sagt mir, dass sie wohl Olivenöl verkaufen, aber die kleinste Menge sei ein Fass zu 250 Liter – das ist mir dann doch etwas zuviel 🙂 zumal wir zu Fuss unterwegs sind 🙂

Vor allem sehen wir San Gimignano von ganz verschieden Seiten, da wir wie gesagt, die Stadt umrunden.

Noch ein letzter Blick übers Land, bevor wir wieder in die lebhafte Stadt eintauchen.

Müde erreichen wir nach 3 Stunden «Auf und Ab»  das nördliche Stadttor von San Gimignano.

Im erstbesten Restaurant setzen wir uns nieder und stärken uns mit verschiedenen Bruschette.

Für eine «weltbeste» Gelati steht man gerne an….

…erstaunlich ist nur, dass es ein paar wenige Meter weiter unten ebenfalls eine weltbeste Gelati gibt 🙂

ja die Konkurrenz ist gross

…denn da gäbe es noch «The first home-made Gelati in town» (since 1924)  🙂

Nach einem Bummel durch die Stadt nehmen wir den Bus zurück zum CP.

 

Mittwoch, 4.Oktober

Wir fahren ein weiteres Mal ins Chianti, unser Ziel ist Gaiole.

auf der Fahrt…was für eine Aussicht!

Einen ersten Halt legen wir im Städtchen Castellina in Chianti ein, welches zum Weinbaugebiet «Chianti Classico» gehört.

Immer wieder begegnet man dem Schwarzen Hahn (Gallo Nero), der als Wappentier der Chianti-Liga, später zum Wahrzeichen des Chianti Classico geworden ist.

Beim Käsespezialisten kaufen wir ein ganzes Kilo 13-Monate-gereiften Pecorino

Die mittelalterliche Kirche San Salvatore im Zentrum von Castellina.

Auf der Weiterfahrt

…hier sieht man bereits unser nächstes Ziel, das Städtchen Radda in Chianti

…wo wir diesmal sogar einen Parkplatz finden.

Ich habe jedoch von diesem Ort, der als Touristenmagnet gilt, etwas mehr erwartet.

So halten wir uns hier nicht lange auf und ziehen weiter über Gaiole, welches wir allerdings links liegenlassen, zu unserem Ziel dem ehemaligen Kloster Badia a Coltibuono.

Wir sind nicht die ersten Besucher, die Porsche waren doch etwas schneller 🙂

Mönche eines Benediktiner-Ordens begannen 1051 mit dem Bau des Klosters, dessen Name übersetzt „Abtei der guten Ernte“ heißt. Es ist damit eines der ältesten Klöster der Toskana. Vermutlich siedelten die Etrusker jedoch schon vor 2000 Jahren hier. Die Mönche legten Weinberge und Olivenhaine an. 

Heute ist das ehemalige Kloster ein renommiertes Weingut, das von der Familie Stucchi Prinetti geführt wird. Die Witwe des bereits verstorbenen Piero Stucchi Prinetti ist Lorenza de’ Medici, die eine bekannte Kochbuchautorin ist. 

Im Feinschmeckerrestaurant, in einem Nebengebäude des Klosters, geniessen wir nebst einem ausgezeichneten Mittagessen

…auch eine grossartige Aussicht hinunter ins Arnotal.

Auf der Heimfahrt

Die Abende und auch die Nächte sind immer noch sehr mild. Die Temperaturen fallen nachts nicht unter 17°.

 

Donnerstag, 5.Oktober

Ein Ruhetag ist angesagt, so spazieren wir gemütlich vom CP aus nach San Gimignano.

In 40 Minuten erreichen wir das Stadttor.

In vielen Shops wird Keramik mit den typischen Toskana-Dekors verkauft…

…aber auch sonst allerhand

wir befinden uns in der Heimat des Pinocchio

der mittelalterliche Brunnen auf der Piazza della Cisterna

Heute ist Markttag und entsprechend viel Volk ist bereits unterwegs.

Wir besuchen das Rathaus – auch «Nuovo Palazzo del Popolo».

…und den Ratsherren- oder Dante-Saal

Da wir doch noch etwas für unsere Fitness tun möchten, steigen wir auf den höchsten der Türme, den 54 Meter hohen Torre Grossa

Über 200 Treppenstufen erreichen wir die Aussichtsplattform und geniessen diese Aussicht!

ja, auch ich habe es bis nach ganz oben geschafft 🙂

Zur Erholung setzen wir uns in eines der Strassencafés und schauen dem bunten Treiben auf dem Marktplatz zu.

Unglaublich wie sich der Linienbus durch die Gassen von San Gimignano zwängt

Nach einem Bummel durch den Markt und die Gassen der Altstadt,

machen wir uns auf den Heimweg und gönnen uns einen gemütlichen Nachmittag auf dem CP.

 

Freitag, 6.Oktober

Wir verbringen auch den heutigen Vormittag auf dem CP, ich befasse mich mit dem Bearbeiten meiner Fotos, Ruedi findet immer wieder Gesprächspartner, die sich für sein Hobby, den Funk  interessieren.

Beim Lesen im Liegestuhl wir es mir an der Sonne aber bereits wieder zu heiss.

Daher wollen wir uns noch ein bisschen die Füsse «vertreten». Wir spazieren nach San Gimignano, wo wir den Wochenendeinkauf tätigen. Da wir die Ware den 40-minütigen Weg bis zum CP tragen müssen, ist die Gefahr dass wir zuviel einkaufen schon mal klein 🙂

Beim weissen Gebäude in der Bildmitte liegt der CP

Heute verwöhnen wir uns zur Abwechslung mit einem feinen Abendessen im Restaurant des CP.

Dies noch ein Bild von der Restaurantterrasse aus – kurz vor Sonnenuntergang, der Himmel noch wolkenlos.

Als wir nach dem Essen das Restaurant verlassen, trauen wir unseren Augen nicht – es regnet. Ein Gewitter mit heftigen Windböen zieht über uns weg.

Aber bereits um 22 Uhr ist der Spuk vorbei und der Vollmond steht wieder am Himmel.

 

Samstag, 7.Oktober

Als Abwechslung zu den vielen Hügeln in der Toskana fahren wir heute mal ans Meer.

Wir fahren über Volterra

…hinunter ins Tal des Flüsschens Cecina und folgen diesem bis zum Meer.

Wie bereits erwähnt, ist dieser Teil der Toskana im Herbst kahl und sehr eintönig, infolge der abgeernteten Felder.

Bei Cecina finden wir einen Gratisparkplatz nur wenige Schritte vom Meer entfernt.

Nach einem Strandspaziergang setzen wir uns zu einem Espresso in ein Strandbeizli.

Man sieht, dass die Saison vorbei ist – es sind kaum mehr Touristen hier.

Zurück schlendern wir auf der autofreien Promenade – unzählige Restaurants säumen die Strasse.

Auf der Heimfahrt

…und wieder – kurz bevor wir San Gimignano erreichen wird es wider saftig grün.

Zum Abendessen wird einmal mehr grilliert und wir essen immer noch kurzärmlig im Freien.

 

Sonntag, 8.Oktober

Nach dem gestrigen Ausflug ans Meer, steht heute wieder eine Wanderung in der näheren Umgebung auf dem Programm.

Da ich diesen Bericht schreibe nachdem wir wieder auf dem CP zurück sind, muss ich sagen: es war eine Monstertour und ich kam an meine Grenzen.

Auch wenn es «nur» gute vier  Stunden Marschzeit waren, haben wir doch 420 Höhenmeter hinab und natürlich auch wieder hinauf hinter uns. Der Weg verlief gar nie flach.

Wir starten vom CP aus. Ab Santa Lucia führt der Weg stetig bergab.

da wir uns auf der Via Francigena befinden, wird unterwegs immer mal wieder Trinkwasser angeboten

der Blick hinunter in Richtung Val d’Elsa

unser erstes Ziel ist die «Molino di Foci»

Bei einer kleinen Brücke haben wir fürs Erste den tiefsten Punkt erreicht…hier liegt auch die Molino di Foci, eine ehemalige Wassermühle aus dem 16.Jahrhundert, die mit viel Geschmack und Liebe zum Detail restauriert wurde – ist heute ein Hotel.

Wir staunen nicht schlecht, als wir in dieser totalen Abgeschiedenheit diesen Hotelgarten vorfinden.

Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, hier bei einem Cappuccino eine Rast einzulegen.

und wie könnte es anders sein – ab hier geht’s wieder aufwärts

Auf dem Hügel nebenan sieht man die Kirche von Montauto, hier müssen wir uns nun entscheiden, ob wir den kürzeren oder den weiteren Weg wählen.  Wir entscheiden uns für den längeren. Was wir aber nicht wissen ist, dass die Route uns zuerst ganz ins Tal hinunter, dort rund um den Hügel von Montauto und erst dann hinauf zur Kirche führt 🙁

auch Ruedi fragt sich, ob dies eine gute Entscheidung war – aber jetzt lohnt es sich nicht mehr umzukehren.

Der Weg führt zwar durch eine wunderschöne Zypressen-Allee, aber das kann mich jetzt auch nicht mehr gross motivieren, wenn ich denke, dass es nun hinauf nach Montauto geht, dann wieder hinunter zur Talsohle, bevor der Weg endgültig steil hinauf nach Santa Lucia führt.

Wir haben inzwischen den Hügel von Montauto umrundet und steigen nun hinauf zum Dorf.

juhui – wir sind oben!

In der Bildmitte sieht man die Zypressen-Allee, durch welche wir hinunter gewandert sind.

immer auf der Via Francigena

…von nun an ging’s bergab…

…und zwar bis wir an der tiefsten Stelle den Bach überqueren

hier unten am Bach steht völlig einsam und verlassen dieses Haus

jetzt kommt noch der letzte aber lange Aufstieg hinauf nach Santa Lucia.

ein letzter Blick zurück nach Montauto

So ziemlich am Ende meiner Kräfte, aber doch mit der Befriedigung auch diese Tour geschafft zu haben, erreichen wir den CP.

Nach einer verdienten Siesta lädt mich Ruedi zum Abendessen ins Restaurant ein – dass ich nach diesen Strapazen nicht noch kochen müsse 🙂 …wie lieb!

 

Montag, 9.Oktober

Kein Wölkli am Himmel – das Wetter ist zu schön um wie geplant einen Faulenzer-Liegestuhl-Tag auf dem CP zu verbringen.

Die Stadt Greve steht noch auf unserer «To Do-Liste».

Wir wählen die Lokalstrasse, die zwar oft sehr eng und kurvenreich durchs Land zieht, uns aber immer wieder eine grossartige Aussicht bietet…

…zudem kommen wir an netten kleinen Örtchen vorbei, wie zum Beispiel Barberino, wo wir einen ersten Halt einlegen.

Bedeutung erlang der Ort hauptsächlich durch seine Lage an den Römerstraßen der Via Regia Romana, die Siena mit Florenz verbinden. Heute sind noch zwei Stadttore erhalten; die Porta Romana ist noch im Originalzustand, die Porta Fiorentina wurde rekonstruiert.

Die Kirche San Bartolomeo in Barberino

In Greve in Chianti spazieren wir zur Piazza, die als sehenswert gilt.

Bei der dreieckig verlaufenden Piazza von Greve handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den ursprünglichen Marktplatz, um den sich Greve im Laufe der vergangenen 500 Jahre zu der schönen Marktstadt entwickelt hat, die sie heute ist. Eine der Attraktionen der Piazza sind die wunderschönen Arkaden mit den großen Loggias, von denen sie umgeben ist.

Hier spazieren wir unter den Arkaden…

…werden aber mit dieser Stadt nicht richtig warm…denn selbst auf der Piazza herrsch viel Verkehr. Es wäre zwar Zeit für einen Imbiss, aber den verschieben wir auf später.

Ich habe gelesen dass nur 2 km entfernt das sehenswerte, mittelalterliche Dörfchen Montefioralle liegt. So fahren wir die schmale, kurvenreiche Strasse hinauf in diesen wirklich hübschen, gepflegten Ort.

Der Blick über Greve

Bereits in der ersten Gasse finden wir ein kleines Restaurant mit einer einmaligen Aussichtsterrasse.

ein wunderbarer, reich garnierter Ruccolasalat

und eine grandiose Aussicht

Im Reiseführer steht, dass Montefioralle auch das «Blumendorf» genannt wird. Beim Bummel durch die Gassen muss ich sagen: zu Recht, denn obwohl die Blumensaison so ziemlich vorbei ist und die Gassen sehr schattig sind, ist es erstaunlich, wie sich die Einwohner Mühe geben ihre Häuser zu schmücken.

Hier nur ein paar Beispiele

Für die Fahrt zurück nach San Gimignano entscheiden wir uns allerdings für die Autobahn (Florenz-Siena).

 

Dienstag, 10.Oktober

Man könnte sich an dieses Wetter gewöhnen. Wie immer der erste Blick am Morgen nach San Gimignano.

Nach einem Spaziergang in die Stadt der Türme…

…wollen wir uns heute kulturell etwas weiterbilden.

Wir besuchen den Dom, auch Basilica di Santa Maria Assunta (Eintritt 4 Euro). Von aussen ein eher unspektakulärer Bau, besticht er im Innern vor allem durch die Wandgemälde die beide Seiten der Kirche vollkommen bedecken und sehr gut erhalten sind.

Unser nächster Besuch gilt diesen drei Museen, die in ein und demselben Gebäude untergebracht sind (Eintritt 7 Euro).

dabei hat mir persönlich die Apotheke der Santa Fina aus dem 16. Jh. am besten gefallen

Nur wenigen ist bekannt, dass San Gimignano bis ins Jahr 1100 Herstellungsort des reinen Safrans war.

Dies ein kleiner Teil der Ausstellung im Archäologischen Museum

Im Obergeschoss befindet sich die Wechselausstellung diverser Künstler, wobei mir vor allem die wunderschönen Räumlichkeiten gefallen

…aber auch die einmalige Aussicht auf einige der Türme der Stadt.

Mit demselben Ticket ist noch ein Besuch der «Chiesa San Lorenzo in Ponte» möglich. Erbaut im Jahre 1240, bekam sie den Namen «in Ponte», da sie in der Nähe der ursprünglichen Zugbrücke der Burg des Bischofs stand.

Eine unscheinbare Kirche in einer kleinen Gasse etwas abseits des Touristenstromes…

…mit aber ebenfalls sehenswerten Fresken

Als krönenden Abschluss besuchen wir das eher unbekannte, aber total lohnenswerte Campatelli-Haus (Eintritt 6 Euro)

Nebst der Besichtigung der Wohnräume der Campatellis, einer reichen toskanischen Familie im ausgehenden 19. Jh., wird eine perfekt inszenierte Multivisionsschau geboten, welche dem Besucher in verschiedenen Sprachen (Kopfhörer) die Geschichte San Gimignanos näher bringt.

Nun sind wir für heute etwas kulturgesättigt und machen uns daher auf den Weg zurück zum CP.

Trotz einiger Wolken ist uns ein warmer Abend gegönnt, bei 22°.

 

Mittwoch, 11. Oktober

Beim Frühstück besprechen wir, was wir heute unternehmen könnten. Ob wir mal mit dem Bus nach Siena fahren möchten…aber da ich kein Freund von Städten bin und wir Siena schon mehrmals besucht haben, möchte ich das lieber nicht. Da macht Ruedi den Vorschlag mal ins nur 10 km entfernte, unbekannte Poggibonsi zu fahren.

Poggibonsi liegt im Val d’Elsa, ist zwar auch eine Stadt mit 29’000 Einwohnern, sie wird aber in keinem Reiseführer erwähnt.

Im Nachhinein muss ich sagen, die Stadt selbst ist nicht sehr attraktiv, aber wir entdecken ein Stadtgebiet welches unbedingt ein Besuch wert ist.

Als Erstes erkunden wir den Parco Archeologico. Die im 15. – 16. Jahrhundert gebaute Festung Fortezza Medicea di Poggio Imperiale ist heute nur noch an ihren Grundrissen zu erkennen – ein weitläufiges Gelände eingefasst von einer Mauer mit verschiedenen Toren.

auf der Mauer führt ein gepflegter Spazierweg rund um die Anlage

der Blick hinunter nach Poggibonsi

Verschiedene Themenwege führen z.B. zu einem nachgebauten, strohgedeckten Langhaus

oder zu aktuellen Ausgrabungen.

Die Bevölkerung wuchs zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert stark an, als die Via Francigena an Bedeutung gewann und zum Bau von Hospizen, Krankenhäuser, Geschäften und Pfarreien führte. 1155 kam es auf einem strategisch wichtigen Hügel zum Bau einer neuen Stadt, nämlich Poggiobonizio. Diese prächtige Stadt bestand jedoch nur 115 Jahre. Da sie dem mächtigen Florenz im Wege war, wurde sie im Jahre 1270 von den neapolitanischen und florentinischen Heeren, die von französischen Soldaten unterstützt wurden, erobert und zerstört.

Dies ist das gegenüberliegende Convento di San Lucchese, welches wir auch noch besuchen werden.

Nur wenige Schritte unterhalb des Parkes befindet sich die Fonte delle Fate, ein Brunnen aus dem frühen 13. Jahrhundert, der zu der alten Burg gehörte.

hier sieht man die gigantische Grösse des Brunnens

…etwas befremdend sind all die Figuren die im Brunnen «schwimmen»

Direkt daneben befindet sich dieser idyllische, kleine Weiher, der zu einer kurzen Rast einlädt.

Wasserschildkröten beim Sonnenbad

Auf dem Hügel gleich gegenüber des Archäologischen Parkes steht das Franziskaner Kloster Convento di San Lucchese mit einer alten Kirche aus dem 13. Jahrhundert.

eine grossartige Aussicht

…hier hinüber zur Fortezza Medicea di Poggio Imperiale

hier unten in der Bildmitte kann man schwach San Gimignano erkennen

Zusammenfassend muss ich sagen, dieser Ausflug hat sich allemal gelohnt. Ich denke wir waren nicht zum letzten Mal in Poggibonsi.

Diese Gottesanbeterin hat sich heute auf unserem Wohnwagen niedergelassen!

 

Donnerstag, 12.Oktober

…da es gestern so schön war, fahren wir heute grad nochmals nach Poggibonsi.

Bei einem Bummel durch die autofreie Altstadt, entdecken wir ein paar nette Gassen und Plätze

In der Stadt begegnet man immer wieder  dieser Figur

Wir besichtigen die Kirche Santa Maria Assunta

Dies ist der Hauptplatz, wo sich die Einheimischen der älteren Generation treffen.

Etwa 7 km ausserhalb Poggibonsis liegt die Burg «Rocca di Staggia»

Da wir die einzigen Besucher sind, geniessen wir eine Privatführung. Ein Italiener der perfekt Englisch spricht erzählt uns die Geschichte von Poggibonsi, den Fehden zwischen Siena und Florenz und die Geschichte der Festung «Rocca di Staggia» dermassen super…schon fast bühnenreif!

Dabei steigen wir auf den Turm

…und es wird uns diese Aussicht über Staggia (der südlichste Stadtteil von Poggibonsi) geboten.

Wieder auf dem CP haben sich die Wolken verzogen und ich geniesse einen Lesenachmittag im Liegestuhl.

Immer während des Abendessens (kurz nach 18 Uhr), geht hinter den Bäumen die Sonne unter, dazu läuten meist von San Gimignano her irgendwelche Kirchenglocken…was für eine Stimmung!

 

Freitag, 13.Oktober

Eigentlich wollten wir die Grossstädte meiden, aber Ruedi würde es doch reizen Florenz wiedermal zu besuchen…warum auch nicht.

Erstmals liegt ein herbstlicher Morgennebel über dem Val d’Elsa.

Auf der Autobahn erreichen wir in etwa 40 Minuten Florenz und finden gleich bei der «Porta Romana» einen Parkplatz.

Auf der Via Romana, vorbei am Palazzo Pitti

…gelangen wir zum Fluss Arno und zum «Ponte Vecchio»

Auf dem Ponte Vecchio befinden sich unzählige Shops, aber in jedem werden Schmuck und Uhren verkauft.

Danach befinden wir uns auf der Piazza della Signoria und beim Palazzo Vecchio.

der Palazzo Uguccioni,  erbaut 1549, heute ein Hotel

Wenn man diese unteren beiden Bilder zusammensetzt, sieht man noch nicht mal die ganze Menschenschlange, die auf Einlass in die Kathedrale oder die Uffizien wartet…aber ohne mich.

die Kathedrale von Florenz, ein gewaltiges Bauwerk

das Baptisterium San Giovanni, die Taufkirche der Kathedrale

hier befinden wir uns auf der Piazza della Repubblica

die Basilica di San Lorenzo (erbaut 1419)

Das Nationalmuseum „Bargello» hat seinen Sitz in einem der ältesten öffentlichen Gebäude von Florenz, dessen Bau bis auf das Jahr 1255 zurückgeht.

  das Museo Nationale del Bargello

aber auch moderne Kunst hat hier ihren Platz

auf der Piazza della Santissima Annunziata

die Chiesa di San Marco

ein romantischer Innenhof beim Palazzo Medici Riccardi

zurück beim Ponte Vecchio

…und beim Palazzo Pitti.

Nach über drei Stunden Florenz haben wir genug von diesen Menschenmassen und der ermüdenden Stadt. So spazieren wir zum Auto und verlassen dieses Gewimmel.

Schon die Heimfahrt über Land bringt Erholung.

Da wir das Mittagessen vor lauter Stadtbesichtigung verpasst haben, gehen wir zum Abendessen in die Pizzeria des CP.

 

Samstag, 14.Oktober

Morgennebel liegt über dem CP.  Es wird langsam Zeit die Toskana zu verlassen, zumal uns in der Schweiz wunderschönes Herbstwetter erwarten soll.

So verbringen wir den Vormittag mit Zusammenräumen.

Als sich der Nebel auflöst, geniessen wir ein weiteres Mal Bilderbuchwetter. Da wir noch etwas Abwechslung brauchen, spazieren wir am Nachmittag nach San Gimignano.

noch ein letzter Bummel durch die Stadt

zurück beim CP sind wir doch noch gute zwei Stunden gewandert.

 

Sonntag, 15.Oktober

Dichter Nebel liegt über dem Land.

Wir verlassen den CP um 8:30 Uhr. Dies wäre ein letzter Blick nach San Gimignano 🙁

Vor Bologna lichtet sich der Nebel und es ist uns eine problemlose Fahrt bei Traumwetter gegönnt, die uns über Florenz, Bologna, Mailand und Chiasso in die Schweiz führt.

Der futuristische Bahnhof von Regio Emilia

Unterwegs legen wir zweimal eine Picknickpause ein.

am Lago di Lugano

Um 15:30 Uhr erreichen wir den CP Campofelice in Tenero. Der Platz ist gut belegt, denn in verschiedenen Kantonen sind noch Schulferien. Aber wir finden einen schönen, sonnigen Platz.

Zum Abendessen gibt’s ein wunderbares Rehstroganoff mit Spätzle im «Ristorante Campofelice».

Leider verpassen wir den heutigen Sonnenuntergang ganz knapp – aber morgen ist ja auch noch ein Tag.

 

Montag, 16.Oktober

Die Temperatur fällt hier in der Nacht deutlich tiefer als in der Toskana, aber es erwartet uns ein weiterer wunderschöner Herbsttag.

Ein neuer Tag erwacht

Nach den «Strapazen» in der Toskana 🙂 wollen wir hier keine grossen Sprünge mehr machen.

Der Fluss Ticino

Wir fahren nach Rivera zur Tamaro-Seilbahn, die uns hinauf auf die Alpe Foppa führt. Auch wenn wir schon öfters hier oben weilten, ist es doch immer wieder ein lohnenswertes Ziel – und nicht überrennt von Touristen.

Immer wieder fasziniert mich die Kirche Santa Maria degli Angeli vom Stararchitekten Mario Botta.

Auch diesmal wandern wir den Percorso della Salute ab, zur Abwechslung mal in umgekehrter Richtung 🙂

Was für eine Aussicht!

dieser «steinige Herr» kann diese tolle Aussicht jeden Tag geniessen!

Nun haben wir einen Kaffee verdient, den wir auf der Terrasse mit Blick auf den Monte Tamaro geniessen.

Auf der Fahrt hinunter nach Rivera – wunderschön die bunten Wälder.

Noch ein kurzer Zwischenhalt bei diesem kleinen Rastplatz auf dem Monte Ceneri.

Bei einem Einkauf im Coop-Center traue ich meinen Augen nicht…

während im See noch gebadet wird…

…steht hier bereits die Weihnachtsdekoration im Angebot!!

Wir haben am Strand zufällig Bekannte getroffen und vor lauter Plaudern verpasse ich den Sonnenuntergang beinahe wieder

 

Dienstag, 17.Oktober

Heute treffe ich sogar den richtigen Moment für den Sonnenaufgang

…es sind erst ein paar Schwäne unterwegs 🙂

…»d’Chöpfli händs is Wasser, d’Schwänzli händs i d’Höh» 🙂

Unser letzter Ferientag – ein Ruhetag, das heisst die Heimreise wird vorbereitet. Alles wird ausgeräumt und verpackt, denn für dieses Jahr geht unsere Campingsaison zu Ende.

Heute ist auch wohl der letzte Tag in diesem Jahr, an dem wir kurzärmlig draussen im Liegestuhl ein Buch lesen können.

Abendessen gibt’s allerdings drinnen im Wohnwagenstübchen, wo wir bereits die Bodenheizung in Betrieb genommen haben, denn nach Sonnenuntergang wird’s doch merklich kühler.

 

Mittwoch, 18.Oktober

Nach einer kalten Nacht verlassen wir den CP um 8:15 Uhr…

…ein wiederum wunderschöner Morgen macht uns den Abschied nicht gerade leicht.

Hier ein paar Impressionen von unserer Heimreise

Ich frage mich jedesmal beim Vorbeifahren, was dieses Schild wirklich bedeutet

…im Internet finde ich diesen Text: Fürstenau besteht aus dem historischen Städtchen Fürstenau und dem Ortsteil Fürstenaubruck über dem Zusammenfluss von Hinterrhein und Albula. Fürstenau ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung eingetragen. Der Ort hat gerade mal 345 Einwohner.

Ich hoffe wir können hier mal einen Halt einlegen, wenn wir ohne Wohnwagen unterwegs sind und uns dieses Städtchen ansehen.

der Ottenberg bei Weinfelden

wir sind am Ziel

Der Wohnwagen wird nun für mindestens vier Monate in den Winterschlaf geschickt.

Wir sind ja so dankbar dass wir diese total interessanten, unfallfreien und sonnigen 3½ Wochen erleben durften…einfach super! Auch wenn die Toskana anstrengender war als ich dachte 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

Tessin (Südschweiz) August 2017

Ganz spontan verbringen wir 10 Tage auf dem Campingplatz Campofelice in Tenero im Tessin.

Es ist Freitag, der 25.August

Ein erster herbstlicher Morgennebel liegt über dem Land.

Doch schon bald geht die Sonne auf und es ist uns ein wolkenloser erster Ferientag geschenkt.

der Alpstein mit dem Säntis in der Morgendämmerung

Wie immer, fahren wir auch diesmal die San Bernardino Route.

das Dorf Splügen

Das Schöne ist, dass auf dieser Route meist sehr wenig Verkehr herrscht.

Nach einer Frühstückspause in Thusis, fahren wir hier bereits durchs Misox.

Um 10:30 Uhr erreichen wir unser Ziel, den Campingplatz (CP) Campofelice in Tenero in der Südschweiz.

Da wir etwas länger zu bleiben gedenken, stellen wir das Vorzelt auf, was wir inzwischen bereits in Rekordzeit schaffen 🙂

Am Nachmittag gönnen wir uns etwas Ruhe und einen Spaziergang am See und um den weitläufigen CP.

Zum Abendessen treffen Andy und Alexia mit Selina ein, die auf dem CP einen Bungalow gemietet haben.

Abendstimmung am Lago Maggiore

 

Samstag, 26. August

Nach einem gemütlichen Frühstück, wünschen sich Andy und Alexia einen Ausflug zusammen mit uns ins Verzascatal.

Eigentlich wäre ein erster Halt bei der alten Brücke in Lavertezzo vorgesehen, aber es ist Samstag und wir sind nicht alleine, das heisst es gibt keinen einzigen freien Parkplatz mehr.

Aber was soll‘s, wir ziehen weiter nach Sonogno, dem kleinen, hübschen Dorf am Ende des Tales – das immer wieder ein Besuch wert ist.

Nach einem Bummel durchs Dorf mit den gepflegten, typischen Tessiner-Steinhäusern, spazieren wir zum Spielplatz etwas ausserhalb des Dorfes, der direkt an der Verzasca liegt. Ein Paradies für Kinder und Junggebliebene 🙂

Inzwischen ist es Zeit für einen kleinen Imbiss, so spazieren wir zurück ins Dorf.

Selina weiss ganz klar was sie will 🙂

Auch auf der Rückfahrt ist kein freier Parkplatz in Lavertezzo zu finden, ebenfalls nicht bei der Staumauer des Lago di Vogorno.

zurück auf dem CP…Selina geniesst es,

während die Männer den Abwasch tätigen.

Nach dem Abendessen besuchen wir den kleinen Markt, der auf dem CP stattfindet.

Begleitet von Live-Musik geniessen wir ein erfrischendes Eis, an diesem immer noch sommerlich warmen Abend.

 

Sonntag, 27. August

Nach einem etwas späten Frühstück spazieren Ruedi und ich der Verzasca entlang nach Gordola und zurück, während Andy und seine zwei Frauen eine Velotour unternehmen.

die Verzasca

eine steinige Angelegenheit

doch hier finden wir ein bisschen Wasser

auf dem Rückweg

Auch  heute steigt das Thermometer wieder über die 30 Grad-Marke. Wie sind wir doch froh um die Klimaanlage im Wohnwagen!

Im Laufe des Nachmittages treffen wir uns am Strand des CP. Selina geniesst es sichtlich.

Etwas später gesellen sich Ruedis Schwester und ihr Partner ebenfalls zu uns.

beim gemeinsamen Abendessen

…und danach auf dem Spielplatz des CP

im (Un-) Gleichgewicht 🙂

 

Montag, 28. August

Bevor sich Andy mit seinen zwei Frauen wieder auf die Heimreise macht, geniessen wir noch das Zusammensein beim gemeinsamen Frühstück.

Selina soll sich vor der langen Autofahrt noch ein bisschen austoben.

Am Nachmittag lassen Ruedi und ich uns mit dem Shuttlebus des CP zum Schiffsteg von Tenero fahren, wo wir auf das Gratis-Schiff nach Locarno umsteigen.

Die Temperatur steigt heute auf 33°C, da ist so ein Bummel im Schatten der Arkaden von Locarno ganz angenehm.

die Piazza Grande

ein Kunstwerk mit dem Namen «Wirbelsäule», sieht allerdings etwas nach «Bandscheibenschaden» aus

Buchstabensalat

…steht man aber am richtigen Ort, fügen sich die Buchstaben zum Wort «Locarno» zusammen

Zurück nach Tenero nehmen wir dann allerdings den Bus, der uns bis direkt vor den CP bringt.

Da Kurt heute seinen Geburtstag feiert, essen wir am Abend in der Pizzeria des Camping «Lago Maggiore», ist übrigens eine gute Adresse –  mit einem gefälligen Restaurant, einer extrem aufmerksamen Bedienung und einer sehr feinen Küche.

Wir geniessen diesen gemütlichen Abend zusammen mit Annemarie und Kurt sehr!

 

Dienstag, 29.August

Eigentlich ist für heute ein wolkenloser Tag vorhergesagt, aber am Morgen hängen Nebel und Wolken an den Bergen. Trotzdem entscheiden wir uns für einen Ausflug auf die Alpe Foppa. 

Die Seilbahn führt von Rivera aus in zwei Etappen hinauf zur Alpe Foppa.

wir schweben über die Ceneri-Autobahn

Bereits von der Seilbahn aus sieht man die Cappella Santa Maria degli Angeli vom Architekten Mario Botta.

…welche wir nun besuchen

Links die Bergstation der Seilbahn, rechts das Restaurant und in der Mitte der Monte Tamaro

Danach nehmen wir den «Percorso della Salute» unter die Füsse, ein Spaziergang, der uns hinauf zu einem Panorama-Aussichtspunkt führt.

hier der Blick in Richtung Tenero

…hier in Richtung Bellinzona

…und hinunter zum Ceneri

weiter geht’s vorbei an diesen Kunstwerken

«The Suspended Cube»

«Il Guardiano del Tempio»

 «La Madonna del Tamaro»

Zurück bei der Bergstation haben wir einen Kaffee verdient. Wir sind zwar völlig alleine, wohl weil die Weitsicht heute alles andere als gut ist.

Auf der Heimfahrt zum CP tätigen wir noch einen Einkauf im Einkaufszentrum von Tenero.

Den Nachmittag verbringen wir auf dem CP, vor allem am See, denn inzwischen haben sich die Wolken verzogen und die Sonne brennt vom Himmel.

Dies ist der Strand des CP, auf der Seeseite…

…und dies an der Verzasca

der Hafen des CP

die Gelateria

in diesem Zelt finden die Abendveranstaltungen statt

Nach einem gemeinsamen Abendessen mit Annemarie und Kurt, erfreue ich mich am einmalig schönen Sonnenuntergang am See.

der Mond ist ziemlich genau halbvoll

 

Mittwoch, 30.August

Auch heute begrüsst uns eine herbstlich nebliger Morgen. In der Hoffnung der Nebel lichte sich bald, entscheiden wir uns für einen Ausflug auf den Monte Lema.

Einen kurzen Halt legen wir bei der Kirche San Mamete in Mezzovico ein.

Die Kirche stammt aus dem 12.Jh., Chor und Wände sind mit Fresken geschmückt. Leider werden diese gerade restauriert und können nicht besichtigt werden.

dies ein Foto vom Internet

Über den Monte Ceneri gelangen wir zum Lago di Lugano

…und von dort hinauf nach Miglieglia, von wo die Luftseilbahn halbstündlich auf den Monte Lema fährt…im «Dreierpack» 🙂

Leider vermiest uns der Nebel die einmalige Sicht, die uns von hier oben geboten würde – über den Lago Maggiore

…und über den Lago di Lugano

was für eine Pracht muss das sein, wenn dieses Alpenrosenfeld blüht

Wir steigen hinauf zum Gipfelkreuz…

…zum Wetterradar von Agno

und zum Osservatorio Astronomico.

Eine nicht ganz einfache Sonnenuhr – besonders wenn die Sonne nicht scheint 🙂

Von hier aus gibt es viele Wandermöglichkeiten, die beliebteste ist die Wanderung vom Monte Tamaro zum Monte Lema – oder umgekehrt.

Nun setzen wir uns auf die Restaurant-Terrasse und warten auf «bessere Zeiten». Aber die Sonne lässt sich Zeit.

auf der Fahrt hinunter nach Miglieglia

Erst unten im Tal lichtet sich der Hochnebel, aber wir werden diesen Ausflug bei besserem Wetter bestimmt mal wiederholen.

Ein kurzer Abstecher nach Curio

zurück am Lago di Lugano

 Auf der Autobahn fahren wir zurück zum CP.

Da für die nächsten Tage Regen und  Gewitter angesagt sind, bauen wir noch das Vorzelt ab, denn wir wollen es trocken nach Hause bringen. Wir werden es in diesem Jahr nicht mehr brauchen – denn auf unsere nächste Reise im Oktober werden wir es nicht mitnehmen. Aber auch die Markise mit den Seitenwänden bringt den nötigen Komfort.

Zum Znacht gibt’s heute einen feinen Kartoffel-Käsegratin aus dem Ofen…wir lassen es uns gut gehen 🙂

 

Donnerstag, 31. August

Ein trüber Tag ist heute vorhergesagt, kein Wanderwetter.

Die Kirche von Re im Valle Vigezzo (der italienische Teil des Centovalli), hat uns schon beim letzten Besuch fasziniert, so entscheiden wir uns für eine weitere Besichtigung dieses interessanten Bauwerkes.

Das Centovalli ist ein extrem enges und kurvenreiches Tal, das Kreuzen mit andern Fahrzeugen ist oft unmöglich.

der Blick hinunter zum Lago di Palagnedra

Bei Camedo verlassen wir die Schweiz. Ab hier heisst das Tal Valle Vigezzo.

…und plötzlich taucht ganz unerwartet die Kirche von Re auf.

…es ist dies die Wallfahrtskirche zur «Madonna del Sangue»

die unterirdische Kapelle

eine Weihnachtskrippen-Darstellung

Nun noch ein Bummel durch die Strassen und Gassen von Re…ein Dorf mit gerade mal 770 Einwohnern.

Zum Glück können wir den Kaffee im Restaurant mit Schweizer-Franken bezahlen, denn wir haben keine Euros dabei.

auf der Weiterfahrt

Bei Malesco zweigen wir auf die Strasse ab, die durchs Val Cannobina führt, eine meist im Kastanienwald verlaufende, ebenfalls sehr enge und kurvenreiche Strasse. Wir kommen an einigen kleinen, alten Dörfchen vorbei, die leider sehr unter dem Bevölkerungsrückgang leiden, der vor allem auf die fehlenden Arbeitsplätze im Tal und auf die schwindende Bedeutung der Esskastanie als Nahrungsmittel zurückzuführen ist.

leider hat Regen eingesetzt

In Cannobio am Lago Maggiore legen wir einen Halt ein und spazieren auf der Seepromenade und durch die schmucken Gassen.

wir kommen zurück in die Schweiz

die Isole di Brissago

Da inzwischen ein heftiges Gewitter über uns hinwegzieht und starker Regen eingesetzt hat, entscheiden wir uns für ein Abendessen in der Pizzeria des CP.

…während es draussen schüttet…

…geniessen wir eine feine Pizza am «Schärme»

 

Freitag, 1. September

Die ganze Nacht zogen immer wieder Gewitter über uns hinweg und der Regen prasselte lautstark aufs Wohnwagendach.

So schlafen wir am Morgen etwas länger.

Den Vormittag verbringen wir mit Shopping im nahen Einkaufszentrum…

welches sich momentan als Flughafen ausgibt 🙂

Das Wetter zeigt sich besser als erwartet…hier bei einem Spaziergang am See

Ruedi widmet sich seinem Hobby, dem Amateurfunk

Leider ist das Wetter immer kurz vor Sonnenuntergang am schönsten – hier beim Abendspaziergang auf dem CP.

 

Samstag, 2. September

Immer noch kein Berg-Wanderwetter 🙁 . Aber einem Ausflug nach Morcote steht nichts im Wege. Morcote wurde übrigens im letzten Jahr zum schönsten Dorf der Schweiz gekürt.

Letztes Jahr haben wir Morcote besucht, sind aber nicht zur Kirche hinauf gestiegen.

So nehmen wir diesmal den doch etwas mühsamen Aufstieg über die 404 Treppenstufen! unter die Füsse.

Es bieten sich unterwegs aber immer wieder schöne Aussichtspunkte zum verschnaufen an, mit einer wunderbaren Aussicht auf den Lago di Lugano und über das Dorf Morcote.

Hinunter wählen wir den Weg durch die engen Gassen – was ebenso lohnenswert ist.

aus einer Steinmauer heraus wächst diese wunderschöne, genügsame Pflanze

Unten angekommen spazieren wir unter den Arkaden…

…und gönnen uns in einer Cafeteria einen Kaffee und ein feines Stück «Torta della Nonna».

Dem See entlang fahren wir nun auf engen Strassen nach Melide, wo wir die «Swissminiature» besuchen.

Den Besuch der Swissminiature kann ich jedem wärmstens empfehlen.

Da das Wetter inzwischen schon recht herbstlich daherkommt, gibt’s zum Abendessen Wild mit Spätzle und Rotkraut…mmmmh war das fein.

 beim Verdauungsspaziergang durch den CP

Um 22 Uhr findet im Lido Locarno ein grosses Feuerwerk statt – wir haben hier auf dem CP natürlich Logenplätze, nur leider habe ich die Kamera nicht dabei – aber es ist grossartig.

 

Sonntag, 3. September

Was für ein Morgen – kein Wölkli am Himmel.

Das richtige Wetter um nochmals auf den Monte Lema zu fahren.

Ich kann Ruedi dazu überreden, diesmal die Route über Arosio, Mugena, Vezio und Breno im Alto Malcantone zu fahren. Was für ein Erlebnis, sogar Ruedi fand, so eine Strasse habe er noch nie erlebt – und ich darf sagen, wir sind schon viele extreme Routen gefahren.

hier nur ein kleiner Ausschnitt vom Anfang dieser Route

Mit diesen paar Kurven überwinden wir einen Höhenunterschied von knapp 500 m…hinauf nach  Arosio auf 860 m.

hier ist die ganze Route rot eingezeichnet

Dabei ist die Strasse auf den ganzen 11 km (bis Miglieglia) so eng, dass kreuzen mit anderen Fahrzeugen beinahe unmöglich ist.

was hüpft denn da auf der Strasse herum 🙂

Wir sind erleichtert, als wir Miglieglia unbeschadet erreichen

Die Seilbahn bringt uns von hier hinauf auf den Monte Lema

was für eine Aussicht! – hier auf den Lago Maggiore

…und auf dem Lago di Lugano

auf dem Monte Lema verläuft die Grenze Schweiz-Italien

beim Gipfelkreuz

hier ganz links die Dufourspitze

Die kleinen Dörfer auf der andern Talseite liegen an der einstigen Schmugglerroute (ganz rechts Indemini).

Der spitze Berg im Hintergrund ist der Monte Tamaro. Es ist eine beliebte 5-stündige Höhenwanderung vom Monte Lema zum Monte Tamaro (Alpe Foppa).

Nach einem kleinen Imbiss auf der Aussichtsterrasse des Restaurants, schweben wir mit der Seilbahn wieder nach unten.

Zurück auf dem CP beginnen wir mit dem Zusammenpacken, denn für morgen ist die Heimfahrt geplant.

Den Abend verbringen wir einmal mehr am See.

 

Montag, 4. September

Die Heimfahrt über die San Bernardino-Route verläuft problemlos. Wie immer hat es nur wenig Verkehr und ebenfalls wie immer gibt’s Frühstück in der Raststätte Viamala bei Thusis.

Hier sieht man bereits die ersten Vorboten des bevorstehenden Winters.

Das Tessin ist ja wirklich eine schöne Gegend, aber der Thurgau hat doch auch seinen Reiz 🙂

der Bodensee

Um 13:30 Uhr erreichen wir Pfyn, wo wir den Wohnwagen in seine Box fahren und um 14 Uhr sind wir definitiv daheim – in Weinfelden.

Auch wenn wir das Gefühl haben das Tessin bald in allen Details zu kennen, auch jedes Seitental mehrmals besucht haben, gibt es trotzdem immer wieder Trouvaillen zu entdecken, wie diesmal der Monte Lema. Tessin – wir kommen wieder!