Wir wollen unsere diesjährige Camping-Saison mit einem Aufenthalt am Lac du Bourget (Savoyen, Frankreich) abschliessen. Gerne wären wir ein weiteres Mal nach Annecy gefahren, aber all die schönen Campingplätze am Lac d’Annecy haben ihre Tore bereits geschlossen. Daher haben wir uns für den CP «Du Sierroz» in Aix-les-Bains entschieden.
Es ist Sonntag der 30.September
Wir starten nicht so früh wie wir uns gewohnt sind, denn zum einen wird es nicht mehr so früh hell und wir wollen den Wohnwagen nicht im Dunkeln ankoppeln, zum anderen ist die Rezeption des CP von 12 bis 14 Uhr geschlossen.
So starten wir gegen 8 Uhr. Es ist uns ein wolkenloser Herbsttag beschert…noch ist die Sonne nicht aufgegangen.
Ohne viel Verkehr fahren wir über Zürich, Bern, Lausanne und Genf. Wir nutzen die Autobahn von Frauenfeld bis Aix-les-Bains, ca. 400 km.
Ab Aarau liegt allerdings dicker Nebel über dem Land
Frühstück gibt’s auf dem Rastplatz Kölliken
Zum Glück ist aber ab Bern «die Welt wieder in Ordnung»…die Sonne scheint.
ein spätes Sonnenblumenfeld
…und die ersten bunten Herbstfarben
im Hintergrund der Jura
Rebhänge am Genfersee
ein netter Rastplatz fürs Mittagessen
Bei Genf verlassen wir die Schweiz – nun sind es noch ca. 60 km bis zu unserem Ziel Aix-les-Bains.
Nach einer problemlosen Fahrt erreichen wir den CP «Du Sierroz» um 14:30 Uhr.
https://www.camping-sierroz.com/
Ein paar Worte zum CP: er liegt sehr ruhig am Stadtrand, nur 50 m vom Lac du Bourget entfernt. Ein Bus (gratis) fährt direkt vom CP ins Zentrum/Altstadt. Der uns zugewiesene Platz ist eher klein, obwohl es ein Komfortplatz ist. Es gäbe auch grössere Plätze. Aber der CP im allgemeinen ist okay. Die Sanitäranlagen sind sehr sauber und geheizt (das neue Sanitärgebäude steht bereits, ist aber noch nicht in Betrieb). Ein Restaurant gibt es nicht auf dem Platz, jedoch einige in unmittelbarer Nähe (beim Hafen), aber eine Snack-Bar bietet Burger, Pizza, Hühnchen, usw. an, auch frische Croissants und Baguettes bekommt man dort jeden Morgen. Das Internet ist gratis und läuft perfekt.
Wir schaffen es gerade noch das Vorzelt aufzustellen, als es zu regnen beginnt – und zwar wie aus Kübeln.
So kochen wir uns ein feines Abendessen: Rehpfeffer mit Spätzle und Rotkraut und geniessen danach einen gemütlichen Fernsehabend.
Montag, 1.Oktober
Wir haben wunderbar geschlafen, auf dem CP herrschte totale Ruhe.
Den Vormittag verbringen wir mit einem Spaziergang am See. Der Lac du Bourget ist der grösste natürlich entstandene See Frankreichs, mit dem grössten Süsswasser-Jachthafen Frankreichs.
ein starker Wind bläst über den See
die Promenade die direkt vom CP wegführt
Vielleicht kann mir jemand sagen, was das für «Früchte» sind, die dieser Baum trägt??
Inzwischen hat wieder Regen eingesetzt. So verbringen wir den Nachmittag beim Shopping – das heisst wir fahren nach La Motte-Servolex zum Lidl und zum Super-U.
Auf dem Rückweg zum CP fahren wir noch durch die Altstadt von Aix-les-Bains, welche ca. 100 m oberhalb des Sees liegt.
Alle kursiv geschriebenen Texte sind aus dem Internet.
Die Gemeinde ist traditionell zweigeteilt. Während die Unterstadt das Seeufer einnimmt, überragt die Oberstadt mit dem Stadtzentrum den Lac du Bourget. Die Stadt entstand zunächst auf einer Anhöhe, die Schutz vor den zahlreichen Hochwassern des Sees bot. Diese wurden später mittels eines Staudamms geregelt.
Die Durchschnittshöhe der Stadt beträgt ungefähr 320 Meter, wobei der untere Teil nur bei 224 Metern, auf der Höhe des Seespiegels liegt.
Zu Fuss werden wir sie Altstadt mal bei schönerem Wetter erkunden.
Inzwischen hat es allerdings aufgehört zu regnen, trotzdem geniessen wir einen gemütlichen Abend im Wohnwagenstübchen, bei einem Raclette.
Dienstag, 2.Oktober
Der Himmel zeigt sich noch bedeckt, aber die Wolken scheinen sich aufzulockern.
Unser heutiges Ziel ist nochmals die Altstadt von Aix-les-Bains.
Aix-les-Bains ist eine Bäderstadt. Die heißen Schwefelquellen mit einer Temperatur von circa 43–45 °C werden jährlich von mehreren tausend Kurgästen besucht.
Die Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem CP und der Bus fährt ca. alle 30 Minuten ins Zentrum.
Wir steigen beim Hôtel de Ville aus und befinden uns genau richtig beim Office de Tourisme, wo wir uns einen Stadtplan besorgen.
Diesen Teil der Altstadt empfinde ich als etwas beengend – mit den schmalen Strassen und dem vielen Verkehr.
ich liebe diese kleinen Läden mit Produkten aus der Region
auch diese «Schaufenster» gefallen mir 🙂
Zum Glück gibt es eine, wenn auch kurze Fussgängerzone.
Wir spazieren nun auf dem «Circuit Découverte», der zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Zentrum führt…
…so zum Arc de Campanus: Der Bogen von Campanus ist ein altes römisches Grabmonument. Es wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. errichtet und seit August 1890 als französisches «Monument historique» klassifiziert.
,,,dann zum Rathaus (Mairie): Erbaut Anfang des 15.Jh., dann 1824 bis 1866 diente es als Schloss des Marquis d’Aix, danach wurde es an die Stadt verkauft und als Rathaus genutzt.
…zur alten Therme: (auch die «Nationalbäder» genannt), wurde 2012 von der Stadt gekauft, war zuvor Eigentum des Staates. Dieses Gebäude beherbergt derzeit nebst Spa, einige Dienstleistungen der Stadt, wie das Tourismusbüro. Die «Peyrefitte Esthétique National School» befindet sich ebenfalls in diesem Gebäude.
«Das Ende eines Traums» von Henri Varenne , Skulptur in der Halle des Erdgeschosses der Nationalbäder.
die Glaskuppel der alten Therme
…dann zur Église Notre Dame: erbaut 1875 -1900, eine Mischung aus byzantinischen und romanischen Stil.
Die schöne Seite der Stadt sind die verschiedenen Parks im Zentrum. Hier zum Beispiel…
…der Parc Thermal, er gehörte ursprünglich zum Schloss des Marquis d’Aix und wurde 1869 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
…aber auch ein Spaziergang durch den Bois Vidal zum Aussichtspunkt Belvédère lohnt sich allemal. Dieser Wald befindet sich direkt am Rande der Altstadt.
Beim Aufstieg erwischen wir zwar nicht den richtigen Weg, so ist es eher etwas mühsam.
Der richtige Weg wäre zwar klar beschildert, man sollte nur die Augen offen halten.
aber wir haben auch so das Ziel erreicht
dieser grossartige Ausblick über die Stadt wird uns hier geboten
Zurück geht es dann aber auf dem offiziellen und schön angelegten Spazierweg, vorbei an alten Zeitzeugen
Inzwischen ist es Mittag und wir sind hungrig. So gibt’s nun Mittagessen in einem netten Beizli in der Fussgängerzone.
Noch ein kurzer Bummel durch die Altstadt und danach geht es zurück zum CP.
Inzwischen ist auf dem grossen Platz zwischen See und CP eine Zirkusstadt entstanden. Der Cirque Arlette Gruss wird für 4 Tage hier gastieren.
Wir unternehmen noch einen Abendspaziergang am Hafen und auf der Promenade.
Der Hafen von Aix-les-Bains ist der grösste Süsswasserhafen Frankreichs.
eine hübsche Wasserstelle auf dem CP
die Rezeption und die Snackbar des CP
unser Platz
Mittwoch, 3.Oktober
Um 8 Uhr sitzt Ruedi bereits am Funk und hat Kontakt mit seinen Funkerkollegen in der Schweiz.
Das Wetter ist ganz akzeptabel. So beschliessen wir auf den Mont Revard zu fahren – natürlich nicht ohne vorher ausgiebig gefrühstückt zu haben.
Eine gut ausgebaute Strasse führt uns von Aix-les-Bains (230m) hinauf auf den Mont Revard (1’537m).
Direkt am Ostufer des Lac de Bourget erhebt sich der Mont Revard als westlicher Abschluss des Massif des Bauges.
unser Ziel ist in Sicht
Oben werden ein grosser Parkplatz, ein Restaurant (heute geschlossen), ein Souvenirshop und ein Spazierweg angeboten.
Zudem sind wir überwältigt von der spektakulären Aussicht. Von drei Aussichtsplattformen aus geniesst man diesen Weitblick.
Der Boden einer der Plattformen ist aus Glas – daher nicht so ganz mein Ding …aber die beiden anderen sind aus robustem Holz 🙂
Auch das Wetter ist inzwischen wunderschön und die Weitsicht super…
…man kann sogar den Mont Blanc sehen
Wir unternehmen einen schönen Spaziergang – obwohl ein starker Wind uns um die Ohren bläst. Ruedi kauft sich im Souvenirshop sogar eine warme Mütze.
Etwas unterhalb des Gipfels, im «Le Trappeur» wärmen wir uns auf bei einer Tasse Kaffee.
Nun nehmen wir den Rückweg unter die Räder
Einen Halt legen wir aber noch in Grésy-sur-Aix ein.
das Rathaus
die Kirche von Grésy
eine Burg, die aber leider nicht zugänglich ist
Nun noch ein Einkauf bei Carrefour, von wo aus man auf den Mont Revard sehen kann…dort oben waren wir.
Nach dem Abendessen besuchen wir die heutige Zirkus-Vorstellung
Zirkus «Arlette Gruss»
Eine grandiose Show wird uns geboten,
hier «tanzen» etwa ein Dutzend Quadrokopter ein Ballett
Ich liebe vor allem die vielen Tanz- und Balletteinlagen, einmal sogar mit Live-Gesang.
Das war nun wirklich ein toller und erlebnisreicher Tag.
Donnerstag, 4.Oktober
Und wieder ist uns ein Schönwetter-Tag gegönnt.
Auf dem Programm steht heute der Besuch der Abtei «Hautecombe», welche auf der anderen Seeseite des Lac du Bourget liegt.
Wir umfahren den See in nördlicher Richtung. Die Strasse mit dem See auf der einen und den schroffen Felsen auf der anderen Seite, kommt uns vor, als führen wir dem Lago Maggiore entlang.
auf der anderen Seeseite kann man bereits das Kloster Hautecombe sehen
Am oberen Ende des Sees liegt die Gegend «Chautagne», ein ehemaliges Sumpfgebiet, heute zum Teil entwässert oder einfach naturbelassen… auch als Weingegend bekannt.
Wir kommen am Dörfchen Châtillon vorbei, wo wir einen Halt einlegen, denn wir haben aus der Ferne eine Burg auf einem Hügel entdeckt. Mal sehen, ob wir sie besuchen können. Wir steigen den Hügel empor, aber zu unserer Enttäuschung ist die Burg in Privatbesitz.
Auf dieser Tafel wird gezeigt, dass dieses Gebiet bereits zur späten Bronzezeit besiedelt war.
So spazieren wir noch ein wenig dem See entlang, bevor wir weiterziehen.
…es herrscht ein mildes Klima, Palmen und Oliven gedeihen hier – auch ist die Chautagne ein bekanntes Weinanbaugebiet.
Ganz zufällig kommen wir nach Chanaz. Das heisst wir sehen einen grossen Parkplatz, was meist irgendwie auf eine Sehenswürdigkeit hinweist. Beim Parkplatz weisen Tafeln auf einen Spazierweg zum «Village» hin.
Okay, machen wir uns auf den Weg.
Was für eine Überraschung – Chanaz liegt am wunderschönen Canal du Savière.
Dieser Kanal verbindet den Lac du Bourget mit der Rhone.
Wir spazieren dem Kanal entlang, überqueren eine bogenförmige Brücke und gelangen so ins historische Dörfchen.
Eine Tafel weist auf eine alte Mühle hin…
– wir steigen die steile Strasse hinauf und gelangen so zur 150 Jahre alten Mühle, die allerdings 1992 restauriert wurde. Im vorderen Teil ist es eine Getreidemühle, im hinteren Teil eine Ölmühle.
Nun noch ein Spaziergang durch die Gässchen von Chanaz
…und zum Ort, wo der Canal du Savière in die Rhone fliesst.
hier im Hintergrund die Rhone
Eigentlich ist unser heutiges Ziel ja die Abbaye d’Hautecombe, die wir nun doch noch besuchen wollen.
Sie liegt ziemlich abgelegen – denn die Strasse endet beim Kloster. Eine weitere Möglichkeit die Abtei zu Besuchen ist per Schiff von Aix-les-Bains aus.
Da das Kloster gerade renoviert wird und sich daher nicht seht fotogen zeigt, hier zwei Aufnahmen von Postkarten, die ich im Kloster-Shop gekauft habe.
Für 3.50 Euro/Person bekommen wir einen Audioguide und dürfen damit die Kirche besuchen.
Hier wurden die Prinzen des Hauses von Savoyen bestattet. Die Abtei ist heute von einer Religionsgemeinschaft besetzt (la communauté du Chemin Neuf). Die Kirche, gotischen Stiles, kann trotzdem besucht werden.
Man erfährt viel über die Geschichte der Abtei und der Königshäuser von Savoyen. Zudem gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Kunst und Prunk zu entdecken.
Diese Dreiergruppe wurde aus einem einzigen Stück Marmor gehauen
Dies der Ausblick vom Klostergarten aus
Wir verlassen nun Hautecombe und fahren wieder über Châtillon zurück nach Aix-les-Bains.
Dabei begegnen wir immer wieder Ziegenherden – viele Bauern haben Ziegenkäse im Angebot.
Freitag, 5.Oktober
Wow, nochmals Sonne pur.
Unser Lieblingsort in Savoyen (Haute Savoie) ist seit zwei Jahren der «Semnoz». So sind wir uns rasch einig, dass wir heute zum Wandern auf den Semnoz fahren. Wie der Mont Revard gehört auch Le Semnoz zum Massif des Bauges.
Schon die Fahrt ist abwechslungsreich und einfach wunderschön.
Vom Parkplatz auf der Crète de Châtillon steigen wir noch die letzten Meter zum Gipfelkreuz hinauf (1’705 m ü. M.).
…hier wird uns eine einmalige Aussicht geboten…bis hin zum Mont Blanc
der Blick nach Osten
der Blick nach Westen
Ab hier sind viele Wanderungen möglich – im Sommer vor allem zu all den diversen Alpkäsereien, die inzwischen aber bereits geschlossen sind.
es ist sogar hier oben noch sommerlich warm
Nun haben wir eine Pause verdient. Im «Les Rochers Blancs» geniessen wir die Sonne und ein leichtes Mittagessen (Bruschette und Salat).
Von hier aus kann man knapp den Lac d’Annecy sehen.
Nun noch ein paar Eindrücke von der Fahrt zurück nach Aix-les-Bains
Den Nachmittag geniessen wir im Liegestuhl an der Sonne.
Da der heutige Abend nochmals angenehm warm ist – vielleicht zum letzten Mal in diesem Jahr – wollen wir ihn voll auskosten und zwar bei einem feinen Abendessen im Garten einer Brasserie direkt beim Hafen.
Abendstimmung am See
…bei Sonnenuntergang
Samstag, 6.Oktober
Der Himmel zeigt sich bedeckt und leichter Regen ist vorhergesagt.
Ruedi möchte gerne mal an das Ufer der Rhone fahren.
Das heisst wir fahren auch heute wieder dem See entlang in Richtung Norden.
Hier sieht man nun die Rebgebiete der Chautagne.
Bald schon überqueren wir die Rhone
…und finden kurz danach eine Möglichkeit dem Flussufer entlang zu spazieren.
Auch heute legen wir nochmals ein kurzer Zwischenhalt in Chanaz ein,
…wo ich auf einem Schiff eine tolle Boutique entdecke, «Les Sales Gosses» – ich kann nicht widerstehen und kaufe mir zwei lustig bemalte Töpfereien als Souvenirs.
Auch sonst gibt es hier originelle Shops zu entdecken.
Kürzlich habe ich von der Église de St.Pierre du Curtille als Sehenswürdigkeit gelesen. Da wir nun ganz in der Nähe sind, fahren wir über eine enge, kurvenreiche Strasse hinauf nach St.Pierre Curtille.
Vom Parkplatz im Dorf führt ein Fussweg hinauf zur Kirche
ein blumiges Dorf
– aber ich finde, als Sehenswürdigkeit würde ich dieses Bauwerk jetzt nicht gerade bezeichnen – es ist eine hübsche, mit ihrem Rundbau sicher nicht alltägliche Kirche – zudem ist sie geschlossen…obwohl im Prospekt steht, sie sei das ganze Jahr täglich geöffnet.
Gleich nebenan steht das Rathaus von St.Pierre Curtille
Weihnachten ist auch nicht mehr weit 🙂
Da wir uns nun auf der Strasse zum Col du Chat, schon weit über dem Lac du Bourget befinden, beschliessen wir von hier aus weiter zu fahren – in Richtung Chambéry.
Beim Aussichtspunkt «Bellevue» geniessen wir die Aussicht über den See.
immer höher führt uns die Strasse
…schon bald erreichen wir einen weiteren Aussichtspunkt – hier befinden wir uns direkt oberhalb des Klosters Hautecombe.
Den nächsten Halt legen wir beim «Belvédère» ein.
Von hier aus führt ein kurzer Spazierweg zur Chapelle Notre-Dame de l’Étoile.
Hier sieht man Aix-les-Bains
und weiss eingekreist den Campingplatz
Ab hier führt uns die Strasse hinunter zum Südende des Sees
und von dort zurück nach Aix les Bains.
Schlussendlich haben wir ganz ungeplant den Lac du Bourget umrundet. Eine empfehlenswerte Tour. Zudem war das Wetter besser als erwartet, vor allem mit 24° angenehm warm.
Auch am Abend können wir noch kurzärmlig draussen essen.
Sonntag, 7.Oktober
Es ist ein trüber Morgen, immer wieder regnet es leicht.
Ein Ruhetag ist geplant. Gegen Mittag haben wir dann doch das Bedürfnis etwas zu unternehmen – der Besuch der 20 km entfernten Stadt Chambéry steht bei uns auf dem Schlechtwetterprogramm.
Chambéry verfügt über einen Flughafen und ist Sitz der Universität Savoyen.
In einem total engen Parkhaus, in der Nähe des Hôtel de Ville, finden wir einen freien Platz.
Das Hôtel de Ville
…unweit davon befindet sich das Château des Ducs, das ehemalige Schloss der Herzöge von Savoyen (erbaut im 11.Jh.)
…dieses kann allerdings nur geführt besichtigt werden und die nächste Führung fände erst am späteren Nachmittag statt. So sehen wir uns nur die grosse Münzensammlung an, die öffentlich zugängig ist.
…und ziehen dann weiter in Richtung Fontaine des Éléphants.
Den Brunnen sieht man hier am Ende der Strasse.
…der Brunnen trägt den Übernahmen «les quatre sans culs»
(für diejenigen die das Schulfranzösisch vergessen haben, es heisst: die Vier ohne Arsch).
Vorbei an der Kathedrale St.François de Sales aus dem Jahre 1779
…und am Palace de la Justice (erbaut 1850) …
…bummeln wir durch die Strassen und Gassen der Stadt zurück zum Parkhaus.
Den späteren Nachmittag verbringen wir auf dem CP, wobei uns dann doch noch ein paar Sonnenstrahlen beschert sind.
Jetzt muss ich doch noch ein paar Worte zum Zirkus sagen, der ja direkt neben dem CP gastierte:
Am Sonntagnachmittag fand die letzte Vorstellung statt – und am Montagmorgen war der Zirkus wie von Geisterhand verschwunden – keine Spur mehr davon. Das heisst vier Zelte wurden lautlos abgebaut, dutzende von Sattelschlepper und ebenso viele Wohnwagen verliessen den Platz über Nacht – und wir haben von alledem nichts bemerkt …unglaublich.
Montag, 8.Oktober
Nachdem sich der morgendliche Nebel aufgelöst hat, beschliessen wir an den ca. 20 km entfernten Lac d’Aiguebelette zu fahren.
Im Nachhinein muss ich sagen, es war nicht die beste Idee, denn der Himmel über dem Lac du Bourget zeigt sich praktisch wolkenlos, ausser den paar Wölkchen die an den Bergen hängen…
…nachdem wir aber den Tunnel du Chat, der durch den Mont du Chat führt, hinter uns haben, ist der Himmel bedeckt und es hängen dicke Wolken über dem See.
der Lac d’Aiguebelette
Wie ich gelesen habe soll diese Gegend nur im Sommer zur Badesaison und während die drei Campingplätze geöffnet sind, attraktiv sein, denn danach, so auch jetzt, sind die meisten Restaurants am See geschlossen. Der See befindet sich in Privatbesitz des französischen Energieversorgers EDF und der Familie Chambost.
Wir beschliessen gleich wieder zurück an die Sonne zu fahren und wählen dabei die kürzeste Strecke, nämlich die Autobahn. Diesmal durchfahren wir den Tunnel de l’Épine und geniessen danach wieder vollen Sonnenschein.
Da wir am Lac d’Aiguebelette auf den geplanten Spaziergang verzichteten, wollen wir dies nun nachholen und zwar im Forêt de Corsuet, der sich am nördlichen Stadtrand von Aix-les-Bains befindet. Eine schmale Strasse führt hinauf zu verschiedenen Parkplätzen, von wo aus unzählige Spazier- und Wanderwege angeboten werden.
Es ist wunderschön hier.
Dieser erholsame Spaziergang und diese Ruhe im herbstlich-schönen Wald tat richtig gut. Wir waren völlig alleine unterwegs. Da scheint mir doch das Zitat vom Musiker Otto Weiss (1849-1915) recht passend: Die vielen Bäume und die wenigen Menschen, die machen den Wald so schön!
Nun geht’s zurück zum CP.
Dienstag, 9.Oktober
Es ist ein sonnig warmer Tag vorhergesagt. Da wir schon nicht in Annecy logieren, wollen wir heute diese schöne Stadt wenigstens besuchen.
Wir wählen für einmal die Autobahn Aix-les-Bains – Annecy.
Einen Parkplatz finden wir im Parkhaus beim Hôtel de Ville.
Wir lieben diese charmante Stadt – mit dem See und dem Fluss Thiou, der mitten durch Annecy fliesst.
beim Hafen, im Hintergrund die Burg
le Pont des Amours…
…der über den Canal du Vassé führt
hier üben sich die Jüngsten im Paddeln
das Wahrzeichen von Annecy, der Palais de l’Isle
zu meiner Freude findet gerade ein grosser Markt statt
Das Wetter ist so wunderschön, da wollen wir noch ein wenig Natur geniessen – und was ist da naheliegender als auf den «Semnoz» zu fahren.
Schon die Fahrt durch die Herbstwälder ist eine Wucht
Hier sieht man den Lac d’Annecy
Auf dem heutigen Spaziergang werden wir von diesen Ziegen begleitet
…diese beiden wollen unbedingt aufs Bild
Noch immer können wir abends kurzärmlig draussen essen… hier der Grilleur bei der Arbeit
Mittwoch, 9.Oktober
Ruedi’s Wunsch ist es mal die Alpenstadt Grenoble zu besuchen.
Da Ruedi heute um 8 Uhr wieder Funkkontakt mit seinen Funkerkollegen in der Schweiz hat, heisst es früh aufstehen, denn wir wollen vorher noch duschen und frühstücken…für den Nachmittag ist nämlich ein Wetterwechsel angesagt.
Wir wählen die Autobahn (Gebühr: Aix-les-Bains bis Chambéry 2.90 Euro und von Chambéry bis Grenoble 5.80 Euro).
Eine interessante Fahrt dem «Massif du Vercors» entlang.
Noch liegt ein leichter Nebel über dem Tal.
Reben im Tal der Isère
Die Alpenstadt Grenoble ist die Hauptstadt des französischen Départements Isère. Anlass der Stadtgründung war wohl die markante Lage am Zusammentreffen zweier Täler (Vereinigung der Flüsse Isère und Drac).
Im Jahre 1968 fanden in Grenoble die 10. Olympischen Winterspiele statt.
Unser Ziel ist die Bastille.
Die Bastille von Grenoble ist eine Festung aus dem 19.Jh. nördlich der Stadt. Sie wurde unter Einbeziehung von Vorgängerbauten aus dem 15. bis 18. Jahrhundert erbaut.
Wir finden einen Parkplatz direkt bei der Bastille-Seilbahn. Mit dieser kugeligen Bahn schweben wir über die Isère und die Häuser nach oben.
Oben angekommen, wird uns diese grandiose Aussicht über die Stadt geboten.
beim Kaffee im Panoramarestaurant
Wunderschön dieser Herbstwald, über den wir nun hinunter schweben.
Die Stadt mit den engen Strassen und dem vielen Verkehr ist uns nicht wirklich sympathisch. So unternehmen wir nur noch einen Bummel durch diesen nahegelegenen Park und verlassen dann Grenoble wieder.
Den Rückweg wählen wir über Albertville.
Die Autobahn gehört uns 🙂
Auf dem Place de l’Europe in Albertville geniessen wir die Ruhe und ein kleines Mittagessen.
alles nur gemalt….
Die Fussgängerzone allerdings ist momentan eine einzige riesige Baustelle.
Von Albertville aus fahren wir über Ugine und Faverges, dann dem Lac d’Annecy entlang und nehmen ab Annecy die Autobahn zurück nach Aix-les-Bains.
einen kurzen Halt legen wir noch in Duingt ein
Donnerstag, 11.Oktober
Nach einer regnerischen Nacht ist uns ganz unerwartet ein sonniger Tag beschert.
Heute wollen wir das Auto aber mal stehen lassen. So machen wir uns zu Fuss vom CP aus auf den Weg dem See entlang.
Aix-les-Bains wird auch «Riviera des Alpes» genannt.
…vorbei am Hafen
…zum Leuchtturm von Aix-les-Bains
…ich weiss, es gibt imposantere Leuchttürme 🙂
Zwischendurch führt der Weg durch einen Park mit einer Vielfalt an alten Bäumen.
Der «jardin pour vagabonder» ist eine Überraschung
…da steht sogar ein öffentlicher Bücherschrank
…aber auch sonst gibt es vieles zu entdecken
…so auch eine Blumenvielfalt im Labyrinth
Danach geniessen wir diesen wunderschönen Herbstnachmittag im Liegestuhl.
Freitag, 12.Oktober
Der Wettergott meint es ja wirklich gut mit uns – auch heute sollen nochmals 24° erreicht werden.
Wir möchten Aix-les-Bains noch etwas besser kennenlernen – so fahren wir mit dem Bus nochmals ins Zentrum, das heisst bis zum Hôtel de Ville.
Durch die Fussgängerzone geht’s nun zum Casino
Die Kuppel im Casino
Im Untergeschoss findet eine Kunstausstellung statt.
Nun entdecken wir die «Rue de Genève», eine grosszügige, belebte Strasse mit vielen Shops und Restaurants.
Hier lassen wir uns zu Kaffee und Croissants nieder und schauen dem bunten Treiben zu.
Mitten im Zentrum ein kleiner, ruhiger Park
vorbei am Kriegerdenkmal…
…gelangen wir hinunter zum «Petit Port» am See
…von hier aus spazieren wir der Promenade entlang zurück zum CP.
Die Promenaden-Allee ist riesenlang – hier stehe ich etwa in der Mitte und schaue nach Süden…
…und hier nach Norden
Nach einer Siesta im Liegestuhl fahren wir zum Carrefour um einen letzten Einkauf zu tätigen und das Auto vollzutanken, denn am Sonntag geht es bereits nach Hause.
Samstag, 13.Oktober
Unser letzter Tag in Savoyen, morgen fahren wir heimwärts. Obwohl auch heute die Sonne nochmals vom wolkenlosen Himmel scheint, möchten wir nichts mehr unternehmen. Wir packen schon mal alles zusammen, denn wir wollen den Wohnwagen für die Winterpause total leeren.
Zwischendurch haben wir immer mal wieder Kontakt mit Campernachbarn aus allen Herren Ländern
…und Ruedi heute auch nochmals über Funk mit Hanspeter.
Während Ruedi auf die Verbindung mit Hanspeter wartet, unternehme ich einen Spaziergang zum Hafen.
Dies ist das Flüsschen Sierroz, das dem Campingplatz seinen Namen gibt
…ein Spazierweg führt dem Ufer entlang.
beim «Grand Port»
die französische und die Savoyer-Flagge
Dieser einsame Stuhl in der Bildmitte wartet wohl auf einen müden Wanderer 🙂
zurück beim Campingplatz
die Rezeption
Nun geht es aber ans Abbauen des Vorzeltes. Da alles in den Winterschlaf geschickt wird, muss es auch trocken und sauber sein. Dank Sonnenschein ist dies heute kein Problem. Das Thermometer klettert nochmals auf 25°.
Zur Belohnung nach getaner Arbeit, gibt es ein feines Abendessen in der Brasserie am Hafen.
Was für ein Abend!
…auch heute können wir noch draussen essen.
Es ist zwar noch nicht Halloween, aber doch etwas gruselig
Sonntag, 14.Oktober
Um 8 Uhr verlassen wir Aix-les-Bains, die Sonne geht erst auf.
Hier gut sichtbar der Grund, warum wir immer sonntags fahren – keine LKWs und kein stressiger Berufsverkehr.
dies sind Bilder aus Frankreich und der Schweiz
der Grenzübergang von Genf
auf einem Rastplatz beim Frühstück
Einen Mittagshalt legen wir noch bei der Raststätte Kölliken ein
…selbst um Zürich herum herrscht nur wenig Verkehr, hier bei Wallisellen
Unser Wohnwagen ist am Ziel, in Pfyn
Hier steht er nun und wartet auf den nächsten Frühling.
Wir fahren noch die letzten paar Kilometer, bis auch wir in unserem Zuhause in Weinfelden ankommen.
Irgendwie war es gut, dass wir für einmal nicht in Annecy stationiert waren, lernten wir so doch den Lac du Bourget, Aix-les-Bains und seine Umgebung kennen – und ich muss einmal mehr sagen Savoyen ist eine wunderschöne, abwechslungsreiche Gegend mit vielen schönen und interessanten Ausflugszielen. Wir kommen wieder!
Liebe Brigitte
Einmal mehr hast du mich mittels deiner wunderschönen, eindrücklichen Fotos mitgenommen auf wunderbare Entdeckungs-Touren! Oft blieb mir fast der Atem weg – so sensationell!
Das Zitat des Musikers «Otto Weiss» ist schon grad etwas *egoistisch* und hart, auch wenn er ja eigentlich recht hat….. (8.Okt.)
Gestaunt habe ich über die Berichte von stets wiederkehrenden leichten Regenfällen – bei uns war es einfach heiss und trocken – und ich dachte jeden Tag: Wow die Moser’s haben ja echt die grosse Chance.
Herzlichen Dank und liebe Grüsse u
Vielen Dank , diese Beiträge geben uns immer wieder neue Impulse . Wunderschöne Bilder , und vom Text lesen wird man nicht müde !
Habt einen guten Winter , und wer weis vielleicht kreuzen sich einmal unsere Wege .
Gruss Markus
Herzlichen Dank Markus für den netten Kommentar. Wir werden jetzt bis gegen Ende März zu Hause «sesshaft» sein. Dann geht es zuerst mal- wie jedes Jahr zum «Probecampen» ins Tessin – sehen, ob alles am Wohnwagen noch funktioniert 🙂 und danach eventuell wieder irgendwo nach Frankreich…haben noch nichts geplant. Ja, wer weiss kreuzen sich unsere Wege mal! Auch euch einen guten Winter wünscht
Brigitte